Essen. Rot-Weiss Essen hat auf die Wettaffäre um drei seiner Spieler reagiert: Der Verein trennt sich von Dirk Jasmund, Güngör Kaya und Kevin Lehmann. Die drei sollen vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund II gegen den eigenen Verein gewettet haben.
Die Rot-Weißen haben aus der „Wett-Affäre“ weitere Konsequenzen gezogen. Unabhängig von der gestrigen Anhörung von Dirk Jasmund, Kevin Lehmann und Güngör Kaya vor dem DFB-Kontrollausschuss in Koblenz wird sich der Klub zum 31. Mai von den drei beschuldigten Spielern trennen. Die Verträge von Jasmund und Lehmann werden „im gegenseitigen Einvernehmen“ aufgelöst. Kaya indes war offenbar nicht bereit, den Auflösungsvertrag zu unterschreiben. Ihm sei „die fristlose Kündigung“ überreicht worden. Kaya bleibt der juristische Weg, sich möglicherweise bei RWE einzuklagen. Die Drei sollen persönlich oder über Bekannte vor der Regionalliga-Partie zwischen RWE und Borussia Dortmund II (0:4) gegen die eigene Mannschaft gewettet haben und werden der mögliche Manipulation verdächtigt.
Vertragsauflösung und Kündigung
Jasmund und Lehmann sind überdies mit sofortiger Wirkung aus dem Verein ausgetreten. Gegen Kaya wiederum wird RWE ein Vereinsausschluss-Verfahren einleiten. In einem offiziellen Schreiben von Rot-Weiss haben Dirk Jasmund und Kevin Lehmann nochmals jeweils eine Erklärung abgegeben, in der es heißt: „Es liegt keine Spielmanipulation vor. Ich hatte auch von anderen Wetten keinerlei Kenntnis. Ich selbst habe nicht gewettet, auch nicht über einen Mittelsmann. Ich war mir nicht darüber im Klaren, gegebenenfalls Insiderinformationen weiter zu geben. Es hat lediglich ein Bekannter von mir auf das Spiel gewettet. An dem Wettgewinn bin ich nicht in irgendeiner Weise beteiligt worden.“
Wrobel telefonierte mit Walpurgis
Unterdessen kämpft Liga-Konkurrent Sportfreunde Lotte, der lange Spitzenreiter war, aber den Aufstieg ausgerechnet Borussia Dortmund II überlassen musste, um eine Zulassung zur 3.Liga. In der „Neue Osnabrücker Zeitung“ wird Lottes Trainer Walpurgis zitiert: „Ich wusste vorher vom Verdacht gegen Rot-Weiss Essen.“ Die beiden Trainer, die sich seit über 20 Jahren kennen, telefonierten kurz vor Beginn der Partie gegen Dortmund. Wrobel erklärte Walpurgis, dass und warum er nach dem Verbandspokal-Halbfinale drei Tage zuvor gegen Uerdingen (5:2 n.E.) auf einige angeschlagene Spieler verzichten müsse.