Diese Mannschaft ist jung und erfolgreich. Der Aufstieg von Rot-Weiß Essen in die vierte Liga ist besiegelt. Die restlichen Spiele in der NRW-Liga könnten eine Party-Tournee werden.
Die Rot-Weißen haben es selbst in der Hand: Gewinnen sie an diesem Freitag bei Sportfreunde Siegen (19.30 Uhr, Leimbach-Stadion), kann die Post gehen. Denn dann wäre der Aufstieg in die Regionalliga perfekt. Und das, obwohl danach noch immerhin fünf Spieltage in der NRW-Liga zu bestreiten sind. Viele staunen über den Erfolg dieser jungen Mannschaft, die ein Durchschnittsalter von unter 22 Jahren hat. Aber dass sie derart konstant und dominant durch die Saison marschieren würde, das hatten ihr wohl die wenigsten zugetraut.
Aber es passt in dieser Spielzeit. So viel steht fest. Auch wenn sich Siegen möglicherweise heute als Party-Schreck entpuppen sollte. Das Team von RWE-Trainer Waldemar Wrobel wirkt homogen und spielt mit Herz und Leidenschaft. Nicht immer schön, aber vorbildlich in der Einstellung. Und dieser Charakterzug ist wohl ein gravierender Unterschied zu den Teams, die zu Saisonbeginn als Aufstiegsaspiranten gehandelt wurden. Auch Siegen war ein solcher Kandidat. Und im Hinspiel deuteten die Sportfreunde an, warum es so war. Obwohl sie mit 0:2 unterlagen.
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Einen ganz entscheidenden Trumpf besitzt der Spitzenreiter fraglos in seinen Fans. Sie und die Spieler sind längst wieder zu einer Einheit verschmolzen. „Ohne unsere Fans hätten wir das wohl nicht geschafft“, hat RWE-Kapitän Timo Brauer schon häufiger betont. Auch in dieser Hinsicht ist es optimal gelaufen für RWE. Die Zuschauer, die nichts erwartet hatten, waren von Beginn an begeistert und puschten ihre Mannschaft ebenso unermüdlich nach vorn. Ein Glücksfall, wenn man sich erinnert, wie unangenehm die Atmosphäre im Georg-Melches-Stadion werden kann, wenn es nicht läuft. Auch für die eigene Mannschaft. Heute jedoch beteiligen sich die Spieler an den Kosten für die Mannschaftsbusse, so dass 13 Busse nach Siegen eingesetzt werden und der Fahrpreis um rund ein Drittel sinkt.
MSV II gegen RWE
Geplant haben die Rot-Weißen nichts für den Erfolgsfall. Aber Waldemar Wrobel weiß, dass seine Jungs feiern können. „Da ist auch mal Kreativität außerhalb des Platzes gefragt“, sagt er. „Aber das haben die Jungs garantiert drauf, da mache ich mir keine Sorgen. Das wird eine interessante Heimfahrt.“ Doch bevor Wrobel ins Schwärmen gerät, hat sich bei ihm schnell wieder die Sachlichkeit durchgesetzt. „Wir müssen aber sportlich zuerst den entscheidenden Schritt tun. Und das wird schwer genug.“
Zumal Timo Brauer (verletzt) und Vincent Wagner (gesperrt) ausfallen werden.