Essen. Derby-Zeit in Essen: Spitzenreiter Rot-Weiß empfängt den Tabellendritten Schwarz-Weiß. Und rund 10000 Fans werden am Samstag an der Hafenstraße erwartet, die dieses prestigeträchtige Top-Spiel der NRW-Liga sehen wollen (Anstoß: 15 Uhr).
Derby-Zeit in Essen: Spitzenreiter Rot-Weiß empfängt den Tabellendritten Schwarz-Weiß. Und rund 10000 Fans werden an diesem Samstag an der Hafenstraße erwartet, die dieses prestigeträchtige Top-Spiel der NRW-Liga sehen wollen (Anstoß: 15 Uhr). Das Ziel des Verfolgers lautet, die Punkte von der Hafenstraße mitzunehmen, um den Abstand zu den Aufstiegsplätzen zu verringern. Für die RWE-Fans – also die Mehrzahl unter den Zuschauern – ist aber auch sonnenklar, dass der Gast aus dem Süden der Stadt weggeputzt wird.
Der Gegner sieht das naturgemäß immer anders. „Wir freuen uns auf dieses Spiel“, sagt ETB-Trainer Dirk Helmig. „Unabhängig vom Tabellenplatz ist bei einem Derby grundsätzlich alles möglich.“ Es herrschen also Gesetzmäßigkeiten wie im Pokal. Und da haben die Rot-Weißen vor knapp einem Jahr an gleicher Stelle ihr schwarz-weißes Wunder erlebt und als höherklassiger Regionalligist mit Heimvorteil 1:2 verloren. Klar, damals lief es optimal für den ETB. 2:0-Führung nach vier Minuten, da verstummten selbst die hartgesottenen RWE-Anhänger.
„Das Pokalspiel war eine tolle Geschichte für uns“, sagt Helmig und fügt gänzlich unsentimental hinzu: „Aber das ist vorbei und am Samstag kein Thema mehr.“ Viel mehr beschäftige ihn das Hinspiel in der Liga, das seine Mannschaft am Uhlenkrug nach einer ziemlich dürftigen Leistung mit 0:1 vergeigt hat. „Wir haben noch etwas gutzumachen, weil wir dort nicht unser wahres Gesicht gezeigt haben. Daran habe ich noch immer etwas zu knabbern.“
RWE-Trainer Waldemar Wrobel denkt ähnlich: „Das Pokalspiel ist Vergangenheit. Es stehen bei uns ja nur noch ein, zwei Spieler von damals im Kader. Da ist nichts mehr in den Köpfen.“ Er lässt sich nach wie vor nicht von der Euphorie im Umfeld anstecken und verkörpert die pure Sachlichkeit. Gelassen analysiert er. „Wir sind gut ins Jahr gekommen, die Spiele gegen Schermbeck und Rhynern waren nicht so gut, aber gegen Velbert und Bergisch-Gladbach sind wir sehr gut wiedergekommen.“
Wenn er aber auf den heutigen Tag schaut, weiß er aber schon, dass es ohne Emotionen nicht gehen wird: „Das ist ein besonderes Spiel, eine geile Geschichte.“ Und beide Trainer sind sich auch einige, dass man sich um die Motivation aller Beteiligen nun wahrlich nicht sorgen müsse.
In Bestbesetzung
Personell kann Wrobel aus dem Vollen schöpfen. Benedikt Koep (Achillessehne), Vincent Wagner (muskuläre Probleme) und Meik Kuta (Grippe) mussten zwar am Wochenanfang eine Trainingspause einlegen, sind aber wieder fit. Auch der ETB kann in stärkster Besetzung auflaufen, so dass das Essener Fußballfest am Karnevalssamstag. beginnen kann. Und wer Lust verspürt, weiter Fußball zu feiern, der kann das am Sonntag bei der SG Schönebeck tun. Der Frauenfußball-Bundesligist will gegen Herford den Klassenerhalt sichern (14 Uhr, Hallo) und hofft auf Unterstützung. Mit einer Derby-Karte ist der Eintritt frei.
Damian Jamro kam in diesen Tagen ordentlich ins Schwitzen. Schließlich ist er nicht nur RWE-Teammanager, sondern auch verantwortlich für den Kartenverkauf. Als er am Freitagnachmittag die Endabrechnung für den Derby-Vorverkauf machte, waren bereits stolze 8000 Tickets verkauft. 500 Sitz- und 5500 Stehplätze stehen noch zur Verfügung. Die Tageskasse öffnet heute um 13.30 Uhr. Der Zuschauerrekord ist allerdings sicher. Die bisherige Rekordkulisse gab es beim Spiel RWE gegen Siegen. Damals am 11. Spieltag kamen 7387 Fans ins Georg-Melches-Stadion.