Essen. Beim Heimspiel der Hammer Eisbären gegen die Scorpions waren Fans der Moskitos Essen vor Ort. Die Gastgeber sind wütend. Das war der Grund für den Besuch.
948 Zuschauer sahen die 3:4-Heimniederlage der Moskitos Essen nach Verlängerung gegen die Saale Bulls Halle in der Eissporthalle am Westbahnhof. Dass die „Mücken“ am Sonntagabend nicht die 1000er-Marke knackten, lag unter anderem daran, dass sich einige Essener Fans parallel ein anderes Oberliga-Spiel vor Ort anschauten: Das Heimspiel der Hammer Eisbären gegen die Hannover Scorpions (3:4 nach Penaltyschießen).
Brisanz birgt der Essener Besuch im Gästeblock der beta Finanz Eissportarena, weil das Verhältnis zwischen den Moskitos und den Eisbären nach dem Diebstahl-Eklat und Spielabbruch des direkten Duells im letzten Spiel 2024 als angespannt gilt.
Moskitos: Eisbären-Verantwortlichen reagieren auf Essener Fanbesuch
Die Hammer Verantwortlichen reagierten verärgert auf den Besuch, Geschäftsführer Martin Köchling sah sich nach Angaben des Westfälischen Anzeigers sogar gezwungen, die Polizei zu rufen, um eventuelle Ausschreitungen zu verhindern. „Das ist natürlich total unter der Gürtellinie“, stellte Ibo Weißleder, der Sportliche Leiter der Eisbären, gegenüber der Zeitung klar. „So etwas gehört sich nicht. Wir werden eventuell darauf reagieren.“
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Es könne darauf hinauslaufen, dass es beim Heimspiel der Eisbären gegen Essen keine Supporter der Moskitos geben werde, so Weißleder. Laut dem Westfälischen Anzeiger hänge der Besuch der Moskitos-Fans in Hamm mit großer Wahrscheinlichkeit mit den Vorfällen beim letzten Spielen der Eisbären in Essen zusammen.
Die „Mücken“ reagieren auf Nachfrage dieser Redaktion verwundert: „Seit vielen Jahren gibt es eine Freundschaft zwischen einem Fanclub der Moskitos Essen mit Anhängern der Hannover Scorpions. Gemeinsam besuchten daher eine Hand voll Essener Fans, darunter auch der Fanvertreter der Moskitos, das Spiel der Hammer Eisbären gegen die Scorpions“, heißt es in der Antwort.
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„Regelmäßig finden solche Spielbesuche statt. Der Essener Fanvertreter hat sich, wie in der Praxis üblich, beim austragenden Verein, in diesem Fall den Hammer Eisbären, ordnungsgemäß angemeldet.“ Die Moskitos betonen, dass der Besuch aufgrund der Nähe zum Heimartort reiner Zufall gewesen sei und keine Provokation in Richtung der Hammer Eisbären darstelle. „Die Essener Fans verhielten sich friedlich.“
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Über die Kritik an dem Besuch hinaus äußerte sich Weißleder auch zu dem Spielabbruch in Essen Ende Dezember. „Wir haben uns zu diesem Vorfall bislang sehr bedeckt gehalten, haben relativ sachlich darauf reagiert“, sagte der Sportliche Leiter der Eisbären. „Das Einzige, was ich sagen kann: Wie der Fall wirklich war, das ist noch nicht an der Öffentlichkeit. Wir prüfen jetzt, welche Schritte wir gehen. Aber das Verhalten von Essen ist nicht sportlich und passt nicht zum Sport.“
Das „Nachtreten“ seitens der Hammer Eisbären in der Presse und Öffentlichkeit gegen die Moskitos empfinden die Essener als unsportlich und unangebracht, heißt es in dem Essener Statement.
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