Essen. Danny Albrecht hadert mit der Stimmung bei den Moskitos Essen beim 3:2-Heimsieg gegen Rostock. Was der Trainer für einen Grund ausgemacht hat. Das ist sein Wunsch.

„Super Essen, super Essen!“, schallte es von den Rängen am Westbahnhof nach dem 3:2 (0:1, 0:1, 3:0)-Heimsieg der Moskitos Essen am Sonntagabend. Gegen die Rostock Piranhas hatten die „Mücken“ das Spiel durch drei Tore innerhalb von weniger als vier Minuten im Schlussdrittel noch gedreht, den Essener Anhängern unter den 1050 Zuschauern Grund zur Freude geliefert. In den 50 Minuten zuvor aber konnten die Gastgeber die Zuschauer nur selten mitreißen und nicht überzeugen.

Danny Albrecht kritisierte die Atmosphäre auf den Rängen nach dem Spiel deutlich. „Die Stimmung heute in der Halle war nicht gut“, sagte der Moskitos-Trainer. „Es war im letzten Drittel wirklich zehn Minuten brutal leise. Da hätte ich mir auch ein bisschen einen Push erhofft.“

Moskitos Essen: Trainer Albrecht richtet Appell an die Fans

Im ersten Spiel nach dem Abbruchs-Eklat gegen Hamm vor einer Woche sei es im Gegensatz zu anderen Begegnungen „schon sehr extrem“ gewesen, meinte Albrecht. „Im letzten Drittel waren es zehn Minuten, in denen ich zu Johan (Merbah, Anm. d. Red.) gesagt habe, dass ich hier eine Stecknadel im Stadion fallen höre.“ So ruhig sei es gewesen.

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Ein Beispiel: Kurz vor der zweiten Pausensirene war eine Beleidigung von Moskitos-Angreifer Daniel Weiß in Richtung von Rostocks Christian Guran in einer Unterbrechung auch auf den Rängen deutlich zu hören, die Schiedsrichter wiesen Weiß danach zurecht.

Albrecht richtete einen Appell an die Moskitos-Fans. „Wir brauchen auch in den Phasen, in denen es ein bisschen stockt, die Unterstützung von den Rängen. In Herne schaffen es 3000 Zuschauer zu einem Derby in die Eishalle, obwohl der HEV abgeschlagen Tabellenletzter ist“, sagte der ehemalige Herner Coach über den Essener Erzrivalen und zog den Vergleich: „Das schaffen wir hier bislang nicht, weil dafür die Erwartungshaltung einfach zu groß ist.“

Eishockey in Essen
Nicht zufrieden mit der Stimmung beim Heimspiel gegen Rostock: Trainer Danny Albrecht (links) von den Moskitos Essen - rechts Co-Trainer Johan Merbah. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Moskitos: Geschäftsführer Böttcher lobte Stimmung zu Saisonbeginn

Am vergangenen Freitag pilgerten 3074 Zuschauer zum Revierderby, das Essen nach Verlängerung glücklich mit 3:2 für sich entschied, an den Herner Gysenberg. Insgesamt können sich die „Mücken“ in dieser Saison bislang aber auf ihre Fans verlassen: 1443 Eishockey-Fans kamen durchschnittlich in dieser Spielzeit bislang zu den Heimspielen in Essen – viertbester Wert in der Oberliga Nord.

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„Wenn ich sehe, was wir bei den Heimspielen für eine unfassbar gute Stimmung in der Halle haben, setzen wir uns in diesem Punkt auch deutlich von anderen Klubs in Essen ab“, hatte Moskitos-Geschäftsführer Thomas Böttcher noch zu Saisonbeginn nach den spektakulären Heimsiegen gegen die Indians (7:1), Duisburg (6:4) und Tilburg (6:2) gesagt.

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Beim ersten Heimderby gegen Herne quetschten sich knapp 2700 Zuschauer auf die Ränge am Westbahnhof. Die Chance, bei einem Derby die 3000er-Marke in dieser Saison noch zu knacken, bekommen die Moskitos am 24. Januar: Dann kommt der Herner EV an einem Freitagabend (20 Uhr) zum letzten direkten Hauptrunden-Duell nach Essen.

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