Essen. Das Oberliga-Heimspiel der Moskitos Essen gegen Hamm ist abgebrochen worden - aufgrund eines Diebstahls in der Gästekabine. So reagieren die Beteiligten.

Zum Abschluss des Jahres hielt 2024 für die Moskitos Essen noch einen denkwürdigen Eishockey-Abend bereit – allerdings in negativer Hinsicht: Das Oberliga-Heimspiel gegen die Hammer Eisbären ist von den Schiedsrichtern zu Beginn des Schlussdrittels nach einer knapp 45-minütigen Unterbrechung abgebrochen worden. Die Spieler der Gäste kehrten im Gegensatz zur Essener Mannschaft nach der zweiten Drittelpause nicht mehr auf das Eis zurück, nachdem während des Mittelabschnitts sämtliche Wertgegenstände aus der Eisbären-Kabine entwendet worden sein sollen.

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Zum Zeitpunkt des Abbruchs führten die Essener nach einem überzeugenden zweiten Drittel vor 1600 Zuschauern mit 5:3. „So einen Abend habe ich in meiner aktiven Zeit noch nie erlebt. In der Gästekabine ist natürlich etwas Unschönes passiert, wozu wir uns aber noch nicht äußern können, weil es ein Sachverhalt für die Polizei ist“, sagte Moskitos-Trainer Danny Albrecht nach dem Abbruch.

Moskitos Essen: „Hätten das Spiel rein sportlich gerne beendet“

„Rein sportlich hätten wir das Spiel natürlich gerne beendet. Das haben wir ja auch gezeigt, in dem wir nach der zweiten Drittelpause wieder auf dem Eis standen.“ Er habe aber auch Verständnis für die Hammer Seite, dass die Spieler nach dem Vorfall mit dem Kopf nicht mehr voll dabei sein konnten, sagte Albrecht. „Ich hoffe, dass das schnellstens geklärt wird und die Jungs ihre Sachen zurückbekommen.“

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Wer die Täter sind und wie sie sich Zugang zur Gästekabine verschaffen konnten, ist noch unklar. Die Moskitos bedauern den Vorfall sehr, wollen sich aber erst am Dienstag in einem offiziellen Statement äußern. Ebenfalls noch offen ist, wie es nun konkret weitergeht und die Begegnung genau gewertet wird. Diese Frage muss der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) beantworten.

Panagiotis Christakakis, Kaufmännischer Leiter DEB-Ligen, wollte sich am Montagabend auf Nachfrage dieser Redaktion telefonisch nicht äußern. Eisbären-Geschäftsführer Martin Köchling sagte der WAZ nach dem Abbruch vor der Halle: „Man hat ja gesehen, dass die Polizei vor Ort war und die kommt nicht ohne Grund. Es ist etwas aus der Kabine geklaut worden. Der Rest wird sich zeigen.“

Eishockey in Essen
Die Schiedsrichter (rechts Dominik Luft) brachen das Oberliga-Heimspiel der Moskitos Essen gegen die Hammer Eisbären zu Beginn des Schlussdrittels beim Stand von 5:3 für die Gastgeber ab. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Eisbären-Trainer Casey Fratkin war dagegen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Redelaune – und schoss gegen die Moskitos. „Ich weiß nicht, wie Menschen während des Spiels in unsere Kabine kommen konnten. Offenbar gibt es kein Sicherheitspersonal in diesem Stadion, das dafür da war, den Vorfall zu verhindern“, sagte der 35-Jährige. „Ich weiß nicht, ob sie sich hier in Essen kein Sicherheitspersonal leisten können, aber es wäre schön, wenn genug Ordner da wären, um die Kabine während des Spiels im Auge zu behalten.“

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Darüber hinaus vermisste der Kanadier Schlüssel für die Kabine. „Vielleicht gibt es in Essen nicht genug Geld für Schlüssel. Ich weiß es nicht.“ Bei seiner Brandrede kritisierte Fratkin auch die Moskitos-Verantwortlichen scharf. Wen genau der Hammer Trainer mit seinen Aussagen meinte, ließ er jedoch offen.

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„Am Ende des Tages ist das Spiel nicht auf dem Eis entschieden worden, sondern von demjenigen, der hier die Show leitet. Er macht auf jeden Fall einen tollen Job hinsichtlich der Finanzen des Klubs, ist aber offenbar qualifiziert zu entscheiden, wie man ein Eishockey-Spiel neben dem Eis entscheidet. Das ist einfach nicht fair.“

Spielabbruch: Moskitos Essen prüfen juristische Schritte gegen Eisbären-Trainer

Fratkins Meinung nach hätte das Spiel nicht von Menschen entschieden werden sollen, „die keine Ahnung von Eishockey haben oder davon, was sie in einem Eishockey-Klub tun. Das ist eine Schande.“ Die Moskitos teilten bereits mit, dass sie nach den Aussagen auf der Pressekonferenz juristische Schritte gegen Casey Fratkin in Person prüfen werden. „Das Verhalten des Trainers während der Pressekonferenz halte ich für absolut unangemessen“, sagte Moskitos-Geschäftsführer Thomas Böttcher.

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