Essen. Die Moskitos Essen sind nach 4:3-Derbysieg bei den Füchsen Duisburg erleichtert - die Achterbahnfahrt geht weiter. Kann der Oberligist jetzt endlich weiter punkten?

Nach der Schlusssirene tanzten die Spieler auf dem Eis und die mitgereisten Fans im Gästeblock der PreZero-Rheinlandhalle ausgelassen zur „Humba“. Dass Teile der Anhänger die Mannschaft nach der 4:9-Heimklatsche gegen die Tilburg Trappers noch ausgepfiffen hatten? In diesem Moment egal. Der wichtige 4:3 (0:0, 1:1, 3:2)-Derbysieg vor 2500 Zuschauern bei den Füchsen Duisburg sorgte für kollektives Durchatmen bei den Moskitos Essen – mal wieder in dieser Saison, nachdem der Druck vor der Begegnung größer hätte kaum sein können.

Die Essener Achterbahnfahrt durch diese Oberliga-Saison geht weiter, nach krachenden Niederlagen finden die „Mücken“ in den vergangenen Wochen immerhin die richtige Antwort. Wie sehr nervt die Beteiligten das Auf und Ab selbst? „Es nervt richtig“, räumte Trainer Danny Albrecht ein.

Moskitos Essen: „Müssen jetzt unsere Konstanz wiederfinden“

Torhüter Justus Roth sagte: „Wir müssen jetzt einfach unsere Konstanz wiederfinden.“ Die lassen die Essener bereits seit knapp zwei Monaten vermissen. Durch den Dreier im Derby konnten die Moskitos die Füchse immerhin wieder auf acht Punkte distanzieren.

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Wie nach den Erfolgserlebnissen in den vergangenen Wochen stellt sich aber die Frage, ob die Essener nun an die Leistung anknüpfen und zum Jahresabschluss am Montag (18.30 Uhr/WAZ-Liveticker) zu Hause gegen die Hammer Eisbären die nächsten drei Punkte einfahren können.

Zwei Siege in Serie gelangen den „Mücken“ zuletzt vor fünf Wochen. Die Devise gegen Hamm heißt erneut: Stabilität in der Defensive. In Duisburg lag auf diesem Punkt das Hauptaugenmerk, nachdem Essen bei der Blamage gegen Tilburg in der Rückwärtsbewegung förmlich auseinandergefallen war.

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„Wir haben heute 58 Minuten vor allem defensiv sehr gut gearbeitet und nur wenig zugelassen“, lobte Albrecht, der seine Spieler nach der Heimniederlage noch heftig kritisiert hatte. „Unser Defensivsystem war heute brutal im Vergleich zu Donnerstag. Da haben wir uns massiv verbessert“, meinte Roth. Erst in den letzten beiden Minuten mussten die Gäste noch einmal zittern, verloren ihre Ordnung, sodass die Füchse von 1:4 noch auf 3:4 verkürzen konnten und der Torhüter noch zwei Mal hinter sich greifen musste.

Eishockey-Oberliga Spiel zwischen Füchse Duisburg und Moskitos Essen in der Eissporthalle Duisburg
Torhüter Justus Roth (links) von den Moskitos Essen musste beim 4:3-Derbysieg bei den Füchsen Duisburg erst spät noch zwei Mal hinter sich greifen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Moskitos Essen lassen in Überzahl viele Möglichkeiten ungenutzt

Besonders im Schlussdrittel aber hatten die „Mücken“ das Spiel unter Kontrolle, ließen die schwedischen Füchse-Zwillinge Pontus und Linus Wernerson Libäck, mit denen sie in den jüngsten Duellen noch große Probleme hatten, kaum zur Entfaltung kommen. Nach den neun Gegentoren gegen Tilburg muss diese Stabilität die Messlatte für die nächsten Spiele sein.

„Es geht nur über die Defensive“, sagte Albrecht. „Wenn wir es nicht lernen, konstant defensiv fleißig zu sein, wird es immer diese Aufs und Abs geben.“ In der Offensive benötigten die „Mücken“ im ersten Drittel etwas Anlaufzeit, ließen dann viele Chancen ungenutzt – besonders im Mittelabschnitt, als die Gäste fünf Minuten in teilweise doppelter Überzahl zocken durften, aber nicht einmal trafen. Das durchwachsene Powerplay hakte Albrecht an diesem Tag aber als „Schönheitsmakel“ ab.

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Nach der harten Trainingsarbeit am Freitag sei offensiv nicht so viel drin gewesen, erklärte Albrecht. „Nichtsdestotrotz haben wir im letzten Drittel geduldig auf unsere Chance gewartet und sie dann gnadenlos genutzt.“ Für Justus Roth waren die 58 Minuten, in denen die Moskitos konzentriert auftraten, „schon mal ein Anfang“. „Wir müssen ja irgendwo wieder anfangen nach den Niederlagen in den vergangenen Wochen.“

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