Essen/Nordhorn. Der Essener Handball-Zweitligist unterliegt auswärts bei der HSG Nordhorn-Lingen und ringt um Erklärungen. In zwei Spielphasen fehlt Schärfe.

Das Rätsel um den Tusem Essen geht weiter – und es gibt weder eine Erklärung noch eine Lösung für die schwankenden Leistungen. Während der Handball-Zweitligist bislang jedes Heimspiel für sich entscheiden konnte, läuft es auswärts absolut nicht nach Plan. Dabei wäre auch bei der 24:29 (13:13)-Niederlage gegen die HSG Nordhorn-Lingen mehr möglich gewesen.

„Es fällt mir schwer für dieses Spiel irgendwelche Worte zu finden“, sagte ein enttäuschter Alexander Schoss nach der Partie beim Sender „Dyn“. Der Rückraumspieler der Essener ärgerte sich vor allem über den Start in die zweite Halbzeit: „Da haben wir am Anfang direkt wieder fünf katastrophale Minuten und in der Schlussphase machen wir zu viele leichte Fehler.“

Tusem Essen legt gegen die HSG Nordhorn-Lingen erneut eine schwache Anfangsphase hin

Den Schwung des vergangenen Heimsieges hatte der Tusem offensichtlich allein für die Anreise ins Emsland genutzt, denn in den ersten Minuten des Spiels war davon nicht viel zu spüren. Vor allem mit der Angriffsleistung konnte Trainer Daniel Haase nicht zufrieden sein, denn seine Männer vergaben viele gute Gelegenheiten und schossen HSG-Torhüter Kristian van der Merwe warm. Sogar Nils Homscheid, der in den vergangenen Wochen eine konstante Stütze in der Offensive war, scheiterte dieses Mal recht häufig mit seinen Torversuchen.

Handball in Essen
Ärgerte sich deutlich über die Anfangsphase des Tusem Essen: Rückraumspieler Alexander Schoss. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Gastgeber versuchten es immer wieder mit Tempo und fuhren damit zunächst gut. Die Tusem-Abwehr stand zunächst noch recht wacklig auf ihren Beinen. Ein weiterer Grund für die frühe Auszeit der Essener, nach der sich einige Dinge aber besserten. Max Neuhaus kam in die Partie – vielleicht ein gutes Omen.

Denn seitdem Neuhaus verletzt war, hatte sein Team kein Auswärtsspiel gewonnen. Der letzte Sieg in der Fremde war im Pokal beim ASV Hamm-Westfalen, damals eben noch mit dem Rückraumspieler, der sich in dieser Partie verletzte. Nun war er eine weitere Option im Angriff und fand sich direkt gut ein.

Tusem Essen kommt kommt besser ins Spiel, hat dann aber wieder Probleme

Zudem stabilisierte sich die Abwehr und auch Torhüter Dominik Plaue konnte nach seiner Hereinnahme erste Paraden verzeichnen. So bekam der Tusem seinen Gegner besser in den Griff und verdiente sich den Ausgleich kurz vor der Pause. Es wäre sogar durchaus mehr drin gewesen, wenn die Gäste ihre Chancen besser genutzt hätten.

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Nicht zum ersten Mal in dieser Saison hatte der Tusem zum Start in die zweite Hälfte arge Probleme. „Wir schießen den Torwart von Nordhorn zum Weltmeister“, sagte Essens Alexander Schoss. Und ja, die Angriffsleistung war an diesem Abend nicht gut genug. Ebenso die Abwehr, die phasenweise gut dagegenhielt, aber eben nicht konstant. Lediglich Dennis Wipf konnte mit seinen Paraden noch etwas für Hoffnung sorgen. Doch Maximilian Lux, Frieder Bandlow und Co. waren auf Seite der Hausherren zu abgezockt in den entscheidenden Phasen.

Generell hat der Tusem schon schwächere Auswärtsspiele in dieser Saison gezeigt, aber es braucht eben mal ein richtig gutes, um die ersten Punkte in der Fremde zu holen. Letztendlich erholten sich die Gäste von den ersten Minuten der zweiten Hälfte nicht mehr und mussten wieder als Verlierer von der Platte gehen. Immerhin: bis zum Jahresende sind es zwei Heimspiele und nur noch ein Auswärtsduell.

HSG Nordhorn-Lingen – Tusem Essen 29:24 (13:13)

  • HSG: van der Merwe, Budalic; Bandlow (6/2), Jäger (4), Lux (7), Marschall (2), Sajenev (4), Lügering, Visser, Ruddat (1), Dasselaar, Erlingsson (4), Zintel (1), Pöhle, Kalafut.
  • Tusem: Wipf, Plaue; Wilhelm (1), Göttler (6), Hermeling, Wolfram, Homscheid, Reimer (4/2), Eißing (1), Szczesny (1), Szuharev (3), Neuhaus (5), Kostuj, Mast, Werschkull (1), Schoss (2).
  • Schiedsrichter: Hillebrand/Umbescheidt (Bönen/Bergkamen).
    Siebenmeter: 2/2 – 2/3.
  • Strafminuten: 6 – 8.
  • Zuschauer: 2200.
  • Spielfilm: 3:1 (5.), 6:3 (10.), 6:5 (13.), 10:6 (17.), 11:9 (22.), 12:12 (27.), 13:13 (30.) – 17:13 (35.), 20:15 (39.), 22:19 (44.), 25:22 (50.), 27:23 (55.), 29:24 (60.).

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