Essen. Tusem Essen bleibt in der daheim ungeschlagen und bezwingt ein Top-Team. Ein Mann ist nach Verletzung wieder da, dabei hatte er Sorgen.
Als Dennis Szczesny kurz vor Schluss allein vor dem Tor war, wurde die Halle kurz still. Kaum schlug der Ball im Netz ein, explodierte die Stimmung in der Sporthalle „Am Hallo“ und die Köpfe der Gäste aus Balingen senkten sich. Der Tusem Essen jubelt über den nächsten Heimsieg und schlägt das Top-Team HBW Balingen-Weilstetten mit 31:28 (13:12).
„Genau solche Szenen sind es, die einfach richtig Spaß machen. Vor allem, wenn die Halle dann so ausrastet“, sagte Essens Rückraumspieler Max Neuhaus nach dem Sieg mit Blick auf die endgültige Entscheidung durch seinen Kollegen Szczesny.
Neuhaus selbst war zum ersten Mal seit rund zwei Monaten wieder mit dabei und fand sich nach seiner Knieverletzung schnell gut ein. „Vor dem Spiel macht man sich natürlich Gedanken. Mir war wichtig, dass das Knie hält. Erst war ich mir nicht sicher, weil ich es im Training nochmal gespürt habe. Im Spiel hat es sich aber gut angefühlt und am Ende war das Knie sowieso ganz vergessen“, sagte der 25-Jährige mit einem Lachen.
Tusem Essen beweist bei dem wichtigen Sieg Nervenstärke
Der Tusem zeigte eine starke Teamarbeit, vor allem in der Abwehr. Nachdem zunächst im ersten Durchgang vor allem Torhüter Dennis Wipf ein wichtiger Faktor war, erledigten in der zweiten Hälfte seine Vorderleute ihren Job. Die Defensive stand weitestgehend stabil und agierte in vielen Situationen hellwach. Gefährlich wurde es eigentlich immer nur dann, wenn der Tusem die Bälle in der Offensive zu einfach verlor und den flinken Gästen hinterherlaufen musste.
Balingen zeigte in Ansätzen immer wieder, warum es durchaus zurecht im oberen Tabellenbereich steht. Elias Huber und Jerome Müller im Rückraum waren echte Gefahrenherde, scheiterten aber jedoch ein ums andere Mal an der Essener Hintermannschaft.
Währenddessen bewies der Tusem Reife und Nervenstärke. Nach kurzen Phasen, in der die Hände etwas flatterten, waren die Gastgeber im zweiten Durchgang zur richtigen Zeit voll da. Alex Schoss hatte reichlich Zielwasser getrunken, ebenso wie Nils Homscheid. Im Angriff schienen die Essener für ihre Gegner recht schwer zu durchschauen zu sein, jedenfalls bekamen sie sie nur selten echt in den Griff.
„Ich habe gerade in der Kabine gesagt, dass ich sehr stolz aufs Team bin. Die Mannschaftsleistung war herausragend“, freute sich Trainer Daniel Haase und ergänzte: „Die Siege brauchen wir. Und sie machen deutlich mehr Spaß als zum Beispiel in Dessau zu verlieren und im Dunkeln nach Hause zu fahren.“
Tusem Essen – HBW Balingen-Weilstetten 31:28 (13:12)
- Tusem: Wipf, Plaue; Wilhelm, Göttler (4), Hermeling (1), Wolfram (1), Homscheid (8/5), Eißing (1), Reimer (2), Szczesny (3), Szuharev, Neuhaus (3), Kostuj, Mast (1), Werschkull (1), Schoss (6).
- Balingen: Kornecki, Nagy; Blomgren (4), Matthes (1), Leimeter (3), Huber (1), Ingason, Santos, Grüner (2), Timmermeister (3), Müller (3), Fügel (1), Schneibel (2), Heinzelmann (4), Pfattheicher (4/3).
- Schiedsrichter: M.Klinke/S.Klinke (Bordesholm).
- Siebenmeter: 5/5 – 3/3.
- Strafminuten: 8 – 12.
- Zuschauer: 1421.
- Spielfilm: 1:2 (5.), 2:5 (9.), 3:7 (14.), 7:7 (18.), 10:11 (23.), 13:12 (30.) – 15:13 (33.), 15:16 (37.), 19:18 (43.), 22:18 (46.), 26:20 (52.), 27:25 (56.), 31:28 (60.).
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