Essen. Essen möchte Ausrichterstadt der Frauenfußball-Europameisterschaft 2029 werden. Auch die SGS Essen würde profitieren. Der Manager erklärt.
Florian Zeutschler erinnert sich gerne zurück: Das EM-Finale vor gut zwei Jahren in Wembley zwischen der deutschen Elf und England mit der einzigartigen Stadionatmosphäre mitzuerleben, war für den Manager des Frauenfußball-Bundesligisten SGS Essen ein einschneidendes Erlebnis. Auch wenn für Deutschland der Titeltraum in der Verlängerung platzte. „Bei diesem Großereignis dabei gewesen zu sein, möchte ich nicht missen“, sagt er.
Und nicht nur ihn hat dieses Turnier begeistert: Wenn es nach dem DFB geht soll die EM 2029 im eigenen Land stattfinden. Die Bewerbung ist bestätigt. Auch Essen will dabei sein, doch das Aus droht, bevor die Bewerbung überhaupt wirklich abgegeben ist. Aus Zeutschlers Sicht wäre das Stadion an der Hafenstraße als Spielort eine tolle Sache.
„Das würde der Stadt als Frauenfußball-Standort guttun. Aber wir haben natürlich keinen Einfluss auf die zu schaffenden Voraussetzungen“, sagt der Manager. Fraglich ist nämlich, ob der Stadionausbau mit allen erforderlichen Beschlüssen unter Wahrung der Fristen erfolgen kann oder eine Bewerbung als Spielstätte andernfalls überhaupt möglich ist. „Ein internationales Turnier in Essen zu beheimaten, stünde der Stadt in jedem Fall gut zu Gesicht“, findet Zeutschler nicht ganz uneigennützig. Denn auch die SGS würde davon sicher profitieren.
SGS Essen hofft, durch eine Frauen-Europameisterschaft in Essen auch mehr Dauerkarten abzusetzen
„Das letzte Turnier vor zwei Jahren hat ja gezeigt, wie viele Menschen man so mobilisieren kann.“ Gerade im Ruhrgebiet sei das Interesse aufgrund der kulturellen Vielfalt nicht nur an den Spielen der deutschen Elf enorm. „In der Wahrnehmung würde es den Frauenfußball insgesamt, aber auch regional nach vorne bringen“, meint Zeutschler.
Nach der EM 2022 in England hat sich das in einem Hype ausgedrückt, der spürbar war, sich aber nur schwer mit Zahlen belegen lässt. Schließlich ist ein belastbarer Vorher-Nachher-Vergleich aufgrund der Corona-Pandemie kaum möglich.
„Was ich aber sagen kann, ist, dass wir in dieser Saison verglichen mit der vorigen 17 Prozent mehr Dauerkarten verkauft haben.“ Mit einer EM in Deutschland und dem Spielort Essen könnten da womöglich noch einmal andere Dimensionen erreicht werden. „In England war es ein geiles Turnier. Und dann hast du schnell diese Sommermärchen-Atmosphäre“, weiß Zeutschler und ist sich sicher: „Wenn die Fans, aber auch die Unternehmen diese Stimmung erleben und das Potenzial des Frauenfußballs erkennen, dann bleiben sie vielleicht dabei und weiten ihr Engagement aus.“
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Doch bis es so weit ist, müssen erst noch die bürokratischen Hürden genommen werden. Und dann muss Deutschland als Ausrichter auch noch den Zuschlag von der UEFA erhalten. Schon die WM 2027 hätte der DFB gerne ins Land geholt und bewarb sich gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden. Die FIFA aber gab Brasilien den Vorzug. Diesmal konkurriert der DFB wohl mit den Landesverbänden aus Italien, Polen und Portugal. Hinzu kommen Dänemark und Schweden, die die kontinentalen Wettkämpfe gerne zusammen ausrichten würden.
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