Essen. Die SGS Essen unterstützt ihre Ex-Kapitänin Irini Ioannidou bei ihrem Kampf gegen die Krankheit ALS. Besondere Aktion beim Spiel in Freiburg.

Die Nachricht von der schweren Erkrankung ihrer früheren Kapitänin Irini Ioannidou hat auch bei der SGS Essen große Bestürzung ausgelöst. Einige beim Frauenfußball-Bundesligisten traf sie völlig unerwartet, weil sie von der ALS-Diagnose der 33-Jährigen noch nicht wussten.

„Es kam für viele wie aus dem Nichts“, erklärt Manager Florian Zeutschler mit gedämpfter Stimme. Der sprichwörtliche Kloß im Hals ist ihm anzumerken. „Ich muss es erst sacken lassen, und habe deshalb auch gewartet, bis ich Irini kontaktiert habe. Gerade kommen alle Erinnerungen an die gemeinsame Zeit hoch.“

SGS Essen spendet in Anlehnung an das Gründungsjahr 1968 Euro

Elf Jahre spielte Ioannidou für die SGS und trug passenderweise eben diese Rückennummer. „Irini haben immer die absolute Leidenschaft und der Kampfeswille ausgezeichnet. Damit sie hat sie die SGS über die Jahre stark mitgeprägt“, erklärt Zeutschler, der die Linksverteidigerin 2019 kennenlernte, als er das Amt des Geschäftsführers übernahm. Höhepunkt der gemeinsamen Zeit war das Pokalfinale im Jahr darauf gegen den VfL Wolfsburg, das die SGS nach einem Tor von Ioannidou bekanntlich erst im Elfmeterschießen verlor.

„Ich muss es erst sacken lassen, und habe deshalb auch gewartet, bis ich Irini kontaktiert habe. Gerade kommen alle Erinnerungen an die gemeinsame Zeit hoch.“

Florian Zeutschler
Manager der SGS Essen

„Das war Wahnsinn“, flüstert Zeutschler, bevor seine Stimme etwas lauter wird: „Uns war wichtig, dass wir Irini im Rahmen unserer Möglichkeiten ein wenig Rückhalt geben.“ So hat sich auch der Verein an der Spendenaktion beteiligt, die mittlerweile als voller Erfolg verbucht werden kann. Binnen weniger Tage ist das Ziel von 90.000 Euro, die Ioannidou für die Finanzierung von alternativen Therapiemaßnahmen benötigt, übererfüllt. Nachdem sich etliche aus dem Verein bereits privat an der Aktion beteiligten, spendete der Verein in Anlehnung an das Gründungsjahr 1968 Euro.

Slogan aus dem Pokalfinale auf den Einlaufshirts der SGS Essen

Zudem wird die SGS an diesem Freitag (18.30 Uhr) das Dreisamstadion des SC Freiburg mit einem besonderen Einlaufshirt betreten:„Strong alone, unstoppable together“ wird darauf zu lesen ein. Auf dem Rücken tragen die Spielerinnen die Nummer elf mit dem Namen ihrer ehemaligen Mitspielerin. „Ich habe die Shirts heute beim Frühstück der Mannschaft gezeigt und alle waren irgendwie glücklich. Da kriegt man einfach Gänsehaut“, erklärt Zeutschler.

Zumal der Spruch in Essen eine besondere Bedeutung hat: Er hing vor dem Pokalfinale gegen den haushohen Favoriten Wolfsburg vor vier Jahren in der Essener Kabine. Um dem Team vor dieser schwierigen Aufgabe Kraft und Zuversicht mit auf den Weg zu geben. Und damit könnte er im Moment für Ioannidou kaum passender sein.

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