Essen. DFB-Pokalsieg in Schwarz-Weiß, Sascha Mölders ohne Wampe und Bengalos auf dem Krayer Markt: Bilder vom höchstklassigsten Fußball in Essen jenseits von RWE.

Die momentane Lage ist vielversprechend. Die SpVg. Schonnebeck und der ETB Schwarz-Weiß Essen führen die Oberliga Niederrhein an. Einer von ihnen könnte aufsteigen und damit nächste Saison dafür sorgen, dass ein weiterer Verein in Essen mindestens Regionalliga bzw. Fußball unter professionellen Bedingungen spielt.

Im Männer-Fußball wäre es seit fast zehn Jahren dann wieder der Fall, dass neben Rot-Weiss Essen ein so hochklassiger Verein aus der Stadt kommt. Früher gab es das in Essen allerdings häufiger. Wir haben im WAZ-Fotoarchiv gekramt.

Spieler von Schwarz-Weiß Essen bejubeln 1959 den Pokalsieg im deutschen Fußball. Einer hebt den Pokal mit beiden Händen in die Höhe.
27. Dezember 1959: Der damalige ETB-Kapitän „Ede“ Kasperski hebt die alte Trophäe des DFB-Pokals in die Luft. Im Finale setzte sich Schwarz-Weiß Essen in Kassel mit 5:2 gegen Borussia Neunkirchen durch. Zuvor warf man den HSV mit Uwe Seeler aus dem Wettbewerb. © Horstmueller | HORSTMUELLER GmbH
Bis zur Einführung der Bundesliga spielte der ETB aus dem Essener Süden seit 1900 viele Jahre in der jeweiligen Erstklassigkeit des deutschen Fußballs. Hier ein Spiel in der Oberliga West 1959 gegen den Duisburger SV.
Bis zur Einführung der Bundesliga spielte der ETB aus dem Essener Süden seit 1900 viele Jahre in der jeweiligen Erstklassigkeit des deutschen Fußballs. Hier ein Spiel in der Oberliga West 1959 gegen den Duisburger SV. © Fremdbild | Fremdbild
Eines der Ruhrpott-Derbys schlechthin: Legendäre Duelle lieferten sich Schwarz-Weiß und Rot-Weiss Essen vor allem in den 70er und 80er Jahren. Hier Klaus Albert (links) vom ETB gegen Nobby Fürhoff von RWE beim 1:0 Testspielsieg der Schwarz-Weißen im Juli 1974 – Rot-Weiss damals in der 1., Schwarz-Weiß in der 2. Bundesliga.
Eines der Ruhrpott-Derbys schlechthin: Legendäre Duelle lieferten sich Schwarz-Weiß und Rot-Weiss Essen vor allem in den 70er und 80er Jahren. Hier Klaus Albert (links) vom ETB gegen Nobby Fürhoff von RWE beim 1:0 Testspielsieg der Schwarz-Weißen im Juli 1974 – Rot-Weiss damals in der 1., Schwarz-Weiß in der 2. Bundesliga. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Fußball in Essen: Traditionsklub Schwarz-Weiß spielte bis 2008 immer mindestens vierte Liga

Aus der 2. Bundesliga verabschiedete sich Schwarz-Weiß Essen 1978 aus finaziellen Gründen, und spielte bis 2008 dann hochklassigen Amateurfußball in der 3. und 4. Liga – teilweise mit prominent besetzten Kadern. Hier die Mannschaft der Saison 2005 / 2006 mit Mike Möllensiep, Sascha Wolf, Sascha Mölders und Trainer Klaus Täuber.
Aus der 2. Bundesliga verabschiedete sich Schwarz-Weiß Essen 1978 aus finaziellen Gründen, und spielte bis 2008 dann hochklassigen Amateurfußball in der 3. und 4. Liga – teilweise mit prominent besetzten Kadern. Hier die Mannschaft der Saison 2005 / 2006 mit Mike Möllensiep, Sascha Wolf, Sascha Mölders und Trainer Klaus Täuber. © Michael Gohl | Michael Gohl
Nach Schalke und RWE spielte Sascha Wolf, frisch im 2000er-Look gestylt, von 2004-2008 auch für Schwarz-Weiß Essen.
Nach Schalke und RWE spielte Sascha Wolf, frisch im 2000er-Look gestylt, von 2004-2008 auch für Schwarz-Weiß Essen. © Udo Geisler | Udo Geisler
Sascha Wolf (links) 2005 für den ETB in seinem Element gegen GFC Düren. In 126 Spielen erzielte der Stürmer 78 Tore.
Sascha Wolf (links) 2005 für den ETB in seinem Element gegen GFC Düren. In 126 Spielen erzielte der Stürmer 78 Tore. © Michael Gohl | Michael Gohl
Damals gab es noch weniger Fleischwurst-Brötchen für ihn: Der junge Sascha Mölders 2005 im Kader von Schwarz-Weiß Essen.
Damals gab es noch weniger Fleischwurst-Brötchen für ihn: Der junge Sascha Mölders 2005 im Kader von Schwarz-Weiß Essen. © Udo Geisler | Udo Geisler
Sascha Mölders (links), nicht wie später in München, ohne Bauch beim 2:1-Sieg über den Bonner SC in der Oberliga, April 2006.
Sascha Mölders (links), nicht wie später in München, ohne Bauch beim 2:1-Sieg über den Bonner SC in der Oberliga, April 2006. © Michael Gohl | Michael Gohl
Neben Sascha Wolf und dem leider viel zu früh verstorbenen Mike Möllensiep waren die 2000er beim ETB auch durch Klaus Täuber etwas Schalke-lastig. Der S04-Stürmer der 80er trainierte SW Essen von 2004-2006.
Neben Sascha Wolf und dem leider viel zu früh verstorbenen Mike Möllensiep waren die 2000er beim ETB auch durch Klaus Täuber etwas Schalke-lastig. Der S04-Stürmer der 80er trainierte SW Essen von 2004-2006. © Michael Gohl | Michael Gohl
Es war nur die 4., sieht aber mindestens nach 2. Liga aus. Das Derby zwischen Schwarz-Weiß und Rot-Weiss Essen 1998 im Gruga-Stadion.
Es war nur die 4., sieht aber mindestens nach 2. Liga aus. Das Derby zwischen Schwarz-Weiß und Rot-Weiss Essen 1998 im Gruga-Stadion. © uvb / NRZ | VON BORN, Ulrich

Regionalliga Niederrhein: Das Wunder von Essen-Kray 2012-2016

Das Wunder von Kray: Im Zuge der Regionalliga-Reform 2012 stieg der FC Kray in die Viertklassigkeit auf. In zwei Relegationsspielen setzten sich die Krayer gegen den KFC Uerdingen durch. Hier springt Soufian Rami vom FCK beim 2:0-Sieg im Rückspiel über seinen Gegner.
Das Wunder von Kray: Im Zuge der Regionalliga-Reform 2012 stieg der FC Kray in die Viertklassigkeit auf. In zwei Relegationsspielen setzten sich die Krayer gegen den KFC Uerdingen durch. Hier springt Soufian Rami vom FCK beim 2:0-Sieg im Rückspiel über seinen Gegner. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Die Unterstützung für den FC Kray war groß in Essen. Aus der Fan-Szene von RWE jubelten viele auch für den FCK.
Die Unterstützung für den FC Kray war groß in Essen. Aus der Fan-Szene von RWE jubelten viele auch für den FCK. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Szenen wie sonst nur zur WM: Spontaner Autokorso am Krayer Markt nach dem Regionalliga-Aufstieg des FC.
Szenen wie sonst nur zur WM: Spontaner Autokorso am Krayer Markt nach dem Regionalliga-Aufstieg des FC. © WAZ FotoPool | Dennis Straßmeier
Ehrung im Krayer Rathaus: Bürgermeister Rudi Jelinek überreichte dem FC Kray zum Aufstieg die „Meisterschale“.
Ehrung im Krayer Rathaus: Bürgermeister Rudi Jelinek überreichte dem FC Kray zum Aufstieg die „Meisterschale“. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Ein Woche später gab es noch die richtige Meisterfeier für den FC auf dem Krayer Markt.
Ein Woche später gab es noch die richtige Meisterfeier für den FC auf dem Krayer Markt. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Spieler des FC Kray bejubeln vor der Kurve im Stadion ihren Sieg gegen Rot-Weiss Essen. Alle lachen mit weit aufgerissenen Mündern.
Die drei Jahre Regionalliga des FC Kray waren ein Auf und Ab und von infrastrukturellen Problemen für den Verein geprägt. Eines kann der Truppe von damals aber niemand mehr nehmen: Die zwei Derbysiege in einer Saison 2014 / 2015 gegen den großen Rivalen RWE. © WAZ FotoPool | Michael Gohl

Historische Siege im Essener Derby: FC Kray schlägt Rot-Weiss zweimal in einer Saison

Im Hinspiel 2014 gab es sogar ein verdient hohes 4:2 für den FC Kray gegen Rot-Weiss Essen.
Im Hinspiel 2014 gab es sogar ein verdient hohes 4:2 für den FC Kray gegen Rot-Weiss Essen. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Das Rückspiel im Februar 2015 endete dann 1:0 für die Krayer. So konnten sie sich 2014/2015 in der Regionalliga halten.
Das Rückspiel im Februar 2015 endete dann 1:0 für die Krayer. So konnten sie sich 2014/2015 in der Regionalliga halten. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Dortmund, London, Barcelona, Kray: Weil sein Bruder Willy von 2014-2016 für den FC kickte, war Pierre-Emerick Aubameyang einige Male zu Gast auf der Tribüne.
Dortmund, London, Barcelona, Kray: Weil sein Bruder Willy von 2014-2016 für den FC kickte, war Pierre-Emerick Aubameyang einige Male zu Gast auf der Tribüne. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Der Abstieg des FC Kray zurück in die Landesliga begann 2016. Hier eines der letzten Regionalligaspiele des FCK im Derby gegen Rot-Weiss Essen, das RWE 3:2 für sich entschied.
Der Abstieg des FC Kray zurück in die Landesliga begann 2016. Hier eines der letzten Regionalligaspiele des FCK im Derby gegen Rot-Weiss Essen, das RWE 3:2 für sich entschied. © WAZ FotoPool | Michael Gohl

SGS Essen: Seit 20 Jahren der einzige Erstligist im Essener Fußball

Den höchstklassigsten Fußball in Essen spielt seit 20 Jahren die SGS Essen. Die Schönebecker Frauen stiegen 2004 in die Bundesliga auf und halten sich seitdem in der Erstklassigkeit. Aktuell ist die SGS neben Turbine Potsdam das einzige Frauen-Team in der 1. Bundesliga, das nicht an einen Profi-Verein im Männerfußball angeschlossen ist.
Den höchstklassigsten Fußball in Essen spielt seit 20 Jahren die SGS Essen. Die Schönebecker Frauen stiegen 2004 in die Bundesliga auf und halten sich seitdem in der Erstklassigkeit. Aktuell ist die SGS neben Turbine Potsdam das einzige Frauen-Team in der 1. Bundesliga, das nicht an einen Profi-Verein im Männerfußball angeschlossen ist. © winfried winkler | Winfried Winkler
Ihre bisher größten Erfolge feierte die SGS Essen 2014 und 2020 mit dem erreichen des Finales im DFB-Pokalf. Hier feiern Vanessa Martini, Sabrina Dörpinghaus, Jacqueline Klasen, Isabelle Wolf, Sara Doorsoun-Khajeh, Linda Dallmann und Sarah Freutel das Siegtor im Halbfinale 2014 gegen Freiburg.
Ihre bisher größten Erfolge feierte die SGS Essen 2014 und 2020 mit dem erreichen des Finales im DFB-Pokalf. Hier feiern Vanessa Martini, Sabrina Dörpinghaus, Jacqueline Klasen, Isabelle Wolf, Sara Doorsoun-Khajeh, Linda Dallmann und Sarah Freutel das Siegtor im Halbfinale 2014 gegen Freiburg. © WAZ FotoPool | Michael Gohl
Prominenteste Spielerin der SGS Essen der letzten Jahre war Lena Oberdorf (hier rechts im Bild 2018 gegen Bayern München). Mit 16 wechselte die Nationalspielerin nach Essen, und spielt heute bei Bayern München.
Prominenteste Spielerin der SGS Essen der letzten Jahre war Lena Oberdorf (hier rechts im Bild 2018 gegen Bayern München). Mit 16 wechselte die Nationalspielerin nach Essen, und spielt heute bei Bayern München. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

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