Essen. Der SC Frintrop bleibt RWE II nach einem furiosen Sieg gegen den ESC Preußen in der Nachspielzeit auf den Fersen. Ein ESC-Spieler bricht sich die Nase.

Nach dem 1:1-Remis im Spitzenspiel gegen Rot-Weiss Essen II konnte der SC Frintrop dank eines Last-Minute-Siegtors den zweiten Tabellenplatz behaupten. Gegen den ESC Preußen reichte es nach einem Kraftakt noch zu einem 4:3-Erfolg. Dabei war der Underdog bereits nach vier Minuten in Führung gegangen.

Die Frintroper drehten das Spiel jedoch und gingen mit einer 3:2-Führung in die Schlussminuten. Dann wurde es furios: Dem ESC gelang in der 93. Minute der Ausgleich, es roch nach einer faustdicken Überraschung des Tabellen-Dreizehnten. Frintrops Spielertrainer Kevin Voss schoss seine Mannschaft in der 96. Minute dann aber doch noch zum Sieg.

SC Frintrop macht es wie Bayer Leverkusen

„Das war ein sehr unruhiges Spiel und fällt unter die Kategorie Arbeitssieg“, so der Siegtorschütze und Trainer Kevin Voss. Für seine Mannschaft war es nicht der erste späte Sieg in dieser Saison, auch in den 3:2-Siegen gegen SG Altenessen und Al-Arz Libanon vielen die Siegtore in den Schlussminuten.

„Wir haben eine gute Mentalität und geben nie auf. Wenn es öfter passiert, ist es irgendwann nicht mehr nur Glück, sondern auch Können. Trotzdem sollte man sich darauf nicht verlassen, irgendwann klappt es nicht mehr.“ Der Vergleich mit Bayer Leverkusen, dem in seiner Meistersaison viele späte Tore retteten, kann trotz des Klassenunterschieds bemüht werden.

Fußball in Essen
Sorgte selbst für den Siegtreffer in der 96. Minute: SC Frintrops Trainer Kevin Voß. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Dabei war vorher nicht absehbar, wie viele Probleme der ESC Preußen dem Meisteranwärter bereiten würde: „Wir tun uns gegen kleinere Mannschaften schwer, weil die sich meistens hinten reinstellen und wir dann das Spiel machen müssen. Auch die Gegentore nerven mich, aber wir versuchen das abzustellen“, so Kevin Voss.

Der Trainer des ESC Preußen, Christian Luvuezo, war trotz der späten Niederlage zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf: „Die Mannschaft hat ein gutes Spiel abgeliefert und ich bin stolz auf die Jungs. Unser Spieler Luca Heine hat leider eine Nasenfraktur erlitten, ihm geht es aber den Umständen entsprechend aber gut.“  

Noch keine Kampfansagen an RWE II

Frintrops Trainer Kevin Voss bleibt trotz der guten Ausgangslage zurückhaltend in der Meisterfrage, schließlich ist die Konkurrenz groß: „Wir versuchen, alle unsere Spiele zu gewinnen. Meiner Meinung nach werden am Ende mehrere Mannschaften oben dabei sein. Auch RuWa, Altenessen und Schonnebeck II nehme ich mit rein. Entscheidend wird sein, die drei Punkte mitzunehmen, auch wenn man mal ein weniger gutes Spiel macht.“

Alles scheint angerichtet für ein spannendes Meisterrennen mit der Zweitvertretung von RWE, die aktuell mit einem Punkt Vorsprung auf Frintrop Tabellenführer sind: „Ich kenne Stefan Lorenz ganz gut, der hat auch eine gute Truppe zusammen. Ich bin gespannt, wer am Ende das Rennen machen wird.“ Kevin Voss spart sich die Kampfansagen – noch.

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