Essen. Rot-Weiss Essen II und der SC Frintrop liefern sich ein spannendes und hitziges Top-Spiel. Gleich zwei Mal zeigt der Schiedsrichter Rot.
Acht Gelbe Karten, zwei Platzverweise und eine hitzige Stimmung auf beiden Seiten: Das Kreisliga A-Topspiel zwischen dem Meisterschaftsfavoriten Rot-Weiss Essen II und dem letztjährigen Vizemeister SC Frintrop hatte am Sonntagnachmittag die Erwartungen erfüllt. Nach intensiven 93 Minuten trennten sich RWE II und Frintrop 1:1 (1:0).
Für die Gäste fühlte sich das Ergebnis, trotz rund 30-minütiger Überzahl, eher wie ein Punktgewinn an. Denn in der Schlussphase hatte die Zweitvertretung von RWE mehrere Riesen-Chancen, um das Spiel mit einem Mann weniger noch zu gewinnen. Somit haben die Rot-Weissen weiterhin einen Punkt Vorsprung auf den SCF sowie auf RuWa Dellwig.
Rot-Weiss Essen II geht in Führung, Grund und Platzek sind beteiligt
Die Anfangsphase verlief ausgeglichen, beide Teams neutralisierten sich weitestgehend. Die Hausherren waren spielbestimmend und investierten mehr in die Offensive, während der Gast sich auf eine kompakte Defensive und ein schnelles Umschaltspiel konzentrierte.
In der 30. Minute ging der Tabellenführer dann in Führung. Ex-Profi Kevin Grund suchte seinen kongenialen Partner Marcel Platzek, der den Ball per Kopf auf Luis Förster weiterleitete. Förster schoss aus der Distanz und brachte RWE insgesamt verdient in Führung. Die beste Möglichkeit im ersten Durchgang hatten die Frintroper durch Spielertrainer Kevin Voss (40.), sein Schuss aus der Drehung ging aber knapp am Tor vorbei.
SC Frintrop gleicht aus – und RWE II regt sich auf
In der Halbzeitpause wechselte Voss dann doppelt und das hatte direkt Wirkung. Frintrop kam druckvoll aus der Kabine, schnürte den Primus in der eigenen Hälfte ein und erarbeitete sich viele Standardsituationen. Eine davon nutzte der Gast in der 60. Minute zum Ausgleich: Nach einem Abpraller nach einer Ecke knallte David Laskowski den Ball aus 15 Metern in die Maschen.
Der Jubel bei den mitgereisten Frintropern war riesengroß. Durch dieses Tor erhitzten sich die Gemüter. RWE hatte den Ball vor der Ecke nicht im Aus gesehen und protestierte lautstark. Schiedsrichter Felix Burmann hatte in dieser Phase ordentlich zu tun.
Lorenz über Schiedsrichter-Leistung: „Sowas kann nicht sein“
Erst kassierte Kapitän Burak Bahadir noch vor dem Anstoß die Gelb-Rote Karte und dann wurde auch Essens Coach Stefan Lorenz mit glatt Rot vom Platz gestellt. Ganz zum Unverständnis des erfahrenen Trainers.
„Ich möchte eigentlich nicht die Schiedsrichter kritisieren, aber leider hat er heute manche Situationen völlig falsch eingeschätzt. Unser Kapitän hat das Recht, mit dem Schiedsrichter zu sprechen und trotzdem wird er dafür runtergestellt. Sowas kann nicht sein. Bei meiner Roten Karte muss ich ihn nochmal fragen, ob er die Farbe vertauscht hat. Ich hatte ihn nur hingewiesen, dass man als Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf“, erklärte Lorenz nach dem Abpfiff.
In Unterzahl kam der Spitzenreiter dann aber wieder besser in die Partie und erarbeitete sich gleich mehrere dicke Möglichkeiten zum Sieg. Joel Leon Bema scheiterte am Pfosten und an der Latte (70., 83.), dazu konnte Platzek mit einem sehenswerten Kopfball Gäste-Keeper Fathi Ajbilou nicht überwinden. Am Ende sprach Lorenz trotzdem von einer gerechten Punkteteilung: „Wir hatten die erste Halbzeit komplett unter Kontrolle. Frintrop hat in der Pause umgestellt und wir hatten Probleme, darauf zu reagieren. Ich denke, dass das Unentschieden in Ordnung geht.“
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