Essen. Sieben Tore, ein Platzverweis und eine Aufholjagd. Das Esener Landesliga-Derby zwischen dem FC Kray und der SpVgg Steele war dramatisch.
- Im Landesliga-Derby zwischen dem FC Kray und der SpVgg Steele setzte sich der FC Kray nach einem dramatischen Spiel mit 4:3 durch, obwohl er zeitweise zurücklag und sogar in Unterzahl spielen musste.
- Kray startete stark, doch Steele drehte das Spiel vor der Pause, bevor Kray mit zwei späten Toren das Spiel noch gewinnen konnte.
- Während Krays Trainer Bartosz Maslon von der Moral seiner Mannschaft begeistert war, ärgerte sich Steeles Coach Dirk Möllensiep über die vermeidbare Niederlage, da seine Mannschaft mindestens einen Punkt verdient hätte.
Knapp 200 Amateurfußballfans reisten zu einem besonderen Flutlichtspiel an die Buderusstraße. Der FC Kray traf im Landesliga-Derby auf die SpVgg Steele. Dieses Essener Duell war eine Art Krisengipfel, denn vor dem Spiel standen beide Mannschaften auf einem Abstiegsplatz.
„Wir kommen da raus und sind heiß auf Freitag“, sagte Krays Trainer Bartosz Maslon vor dem Spiel kämpferisch. Und der Coach sollte Recht behalten: Nach hochintensiven, dramatischen und spektakulären 95 Minuten setzten sich die Krayer mit 4:3 durch und kletterten vorerst auf einen Nichtabstiegsplatz. Niemand sollte sein Kommen an diesem Freitagabend bereuen.
Zur Pause führt Schlusslicht Steele überraschend gegen den FC Kray
Das Spiel begann gut für den FCK. Die Maslon-Elf spielte engagiert und belohnte sich in der 24. Minute durch das Führungstor von Abid Yanik. Wer allerdings dachte, dass sich Steele davon beeindruckt zeigen würde, sah sich getäuscht. Der Gast bewies eine gute Moral und Louis Smeilus konnte die Partie noch vor dem Seitenwechsel mit einem Doppelpack drehen (31.,45.). Zur Pause führte der Tabellenletzte plötzlich mit 2:1.
„Steele hat immer wieder gefährliche Nadelstiche gesetzt. Bei den Gegentoren haben wir uns sehr unreif verhalten. Manchmal sind wir überhastet in die Zweikämpfe gegangen und haben unnötige Standards produziert. Das müssen wir uns ankreiden und allen voran müssen wir aus solchen Situationen lernen“, haderte Maslon mit der zwischenzeitlich hergegebenen Führung.
FC Kray gerät in der 67. Minute gegen Steele auch noch in Unterzahl
Die Krayer erwischten dann auch im zweiten Durchgang den besseren Start. In der 51. Minute verwandelte Marc Andre Gotzeina einen Strafstoß zum 2:2-Ausgleich. Nur zwei Zeigerumdrehungen später gab es dann aber die nächste kalte Dusche, als Simon Meister den Gast erneut in Führung brachte.
Nachdem Son Yoonhyoek dann noch die Rote Karte sah (67.), sprach kaum noch etwas für den Kray, doch der gab sich nicht auf – und wurde schlussendlich belohnt. Erst traf Koffi Togbedji nach einer Standardsituation per Kopf zum 3:3 (78.) und dann erzielte Yanik mit seinem zweiten Treffer das Siegtor in der Schlussphase (88.).
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Ganz zur Freude von Coach Maslon: „Das war einst Sieg des Charakters, der Moral. Ich freue mich für die Jungs und den Verein. Diesen Sieg haben alle gebraucht. Wir gehen am Zahnfleisch und standen mit dem Rücken zur Wand. Solch eine Moral in dieser Situation muss man erst einmal an den Tag legen. Hut ab an meine Jungs!“
Auf die SpVgg Steele wartet schon das nächste Essener Derby
Bei seinem Gegenüber war die Gemütslage natürlich eine ganz andere. Dirk Möllensiep, Steeler Trainerurgestein, ärgerte sich über die bittere und vermeidbare Derbypleite: „Es war ein besseres Spiel als in den letzten Wochen und der Einsatz hat definitiv gestimmt. Wir werden aktuell für unsere Fehler aber eiskalt bestraft. Leider stehen wir wieder einmal mit leeren Händen da. Es ist sehr bitter, weil wir mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten.“
Für die Krayer steht am Mittwochabend (19 Uhr) ein interessantes Testspiel gegen den Oberligisten SG Wattenscheid 09 an. In der Landesliga geht es vier Tage später mit dem Auswärtsspiel beim VfB Speldorf, dem Ex-Klub von Maslon, weiter. Die SpVgg Steele bestreitet dagegen am kommenden Freitag (19 Uhr) bereits das nächste Essener Derby gegen den ESC Rellinghausen. Dann ist eigentlich schon ein Sieg Pflicht, soll der Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze nicht noch weiter anwachsen.
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