Essen. Die SpVg Schonnebeck eilt in der Oberliga Niederrhein von Kantersieg zu Kantersieg. Einer ragt beim 7:0 gegen den Mülheimer FC besonders hervor.
Was für eine Machtdemonstration! Die SpVg Schonnebeck hat gegen den Mülheimer FC den ersten Tabellenplatz in der Oberliga Niederrhein eindrucksvoll verteidigt. Mit 7:0 fegten die Schwalben die hoffnungslos unterlegenen Gäste vom Platz. Von vorne bis hinten war es eine sehr starke Mannschaftsleistung des Spitzenreiters, aber einer ragte an diesem Sonntagnachmittag besonders hervor. Man könnte auch sagen: immer wieder Wessels!
Der 18-jährige Arne Wessels avancierte mit einem Fünferpack zum Matchwinner. „Arne hat natürlich einen absoluten Sahnetag erwischt. Fünf Tore in einem Oberliga-Spiel, das ist eine tolle Leistung. An so einem Tag gelingt dann alles. Er hat einfach einen Lauf“, freute sich Cheftrainer Dirk Tönnies. Es war alles dabei: Tor mit links, mit rechts, in die kurze Ecke, ein Abstauber und dann folgte die Krönung: Beim 7:0 zirkelte Wessels den Ball von außen in den Winkel. Für den Youngster war der Treffer in der 61. Minute die letzte Aktion im Spiel, anschließend wurde er unter großem Applaus der 365 Zuschauer ausgewechselt. Schon elf Saisontore stehen auf seinem Konto. Eine beeindruckende Quote für das Offensiv-Talent und ein perfektes Bewerbungsschreiben für Drittligist Rot-Weiss Essen, der die Entwicklung des jungen Schonnebeckers genau beobachtet.
Bereits in der Anfangsphase legte der Oberligist los wie die Feuerwehr, nach 39 Minuten hatte Wessels einen Viererpack geschnürt. Die anderen Treffer erzielten Thorben Kern (48.) und Artur Golubytskij (50.). Am Ende hätte Schonnebeck auch zweistellig gewinnen können, aber der sehr agile Conor Tönnies hatte mehrfach Pech, dass seine Schüsse knapp das Tor verfehlten.
Tönnies lobt: „Es hat unheimlich Spaß gemacht“
6:0, 5:0 und 7:0 waren die letzten drei Ergebnisse der Spielvereinigung. Nicht nur die Offensive überragte, sondern auch defensiv ließ der Primus in diesen Spielen fast nichts zu. Ganz zur Freude des Trainers: „Vor 14 Tagen haben wir gegen Biemenhorst zur Halbzeit 6:0 geführt. Da haben wir gesagt, dass es kein 7:2 oder 8:3 gibt. Das Ziel war, zu Null zu spielen. Ähnlich war es jetzt gegen Mülheim. Wir wollten das Spiel solide zu Ende spielen und das haben die Jungs gut gemacht. Meine Truppe hat aktuell wirklich sehr viel Selbstvertrauen. Es hat unheimlich Spaß gemacht.“
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Bereits am Mittwochabend (02. Oktober, 19.30 Uhr) geht es für den Tabellenführer mit einem weiteren Heimspiel weiter: Dann reist der letztjährige Meister Sportfreunde Baumberg an den Schetters Busch. Tönnies rechnet mit mehr Gegenwehr: „Bislang wird Baumberg noch etwas unter Wert geschlagen. Sie haben sehr viel Qualität in ihren Reihen. Wir wissen auch, dass so eine Saison lang ist. Deswegen brauchen wir Demut und Bodenständigkeit. Auch wir werden mal ein Spiel verlieren. Trotzdem schaut man als Schonnebecker jetzt gerne auf die Tabelle.“
Inal nach 0:7: „Selten so hilflos gefühlt“
Anders sieht das beim Mülheimer FC aus: Mit sechs Punkten nach sieben Spielen steckt der MFC im Abstiegskampf fest. In der Englischen Woche soll beim Tabellennachbarn TSV Meerbusch Boden gutgemacht werden. Nach dem Debakel in Schonnebeck war die Laune aber natürlich im Keller. MFC-Chefcoach Ahmet Inal konnte seinen Augen kaum trauen: „Selten habe ich mich so hilflos und machtlos als Trainer gefühlt. Schonnebeck ist definitiv die beste Mannschaft der Liga, aber eigentlich zeichnet es uns aus, den Top-Teams das Leben schwer zu machen. Wir haben nur zugeschaut und uns nicht gewehrt. Vielleicht haben wir als Trainerteam die Jungs auch nicht gut genug eingestellt auf diese brutal gute Offensive.“
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