Essen. Der ETB SW Esssen hat einen Anker zurück. Das macht sich im Spiel sofort bemerkbar. Auch verbal geht der Mann voran und verrät sein Saisonziel.
- Frederik Lach feierte nach einer vierwöchigen Verletzungspause ein starkes Comeback beim 2:0-Sieg seines Teams ETB Schwarz-Weiß gegen die Sportfreunde Niederwenigern, wobei er direkt wieder als Abwehrchef agierte.
- Trotz des schwierigen Saisonstarts hat sich die Mannschaft zuletzt stabilisiert, und Lach betont, dass sie nun besser als Einheit auf dem Platz stehen und sich mehr Ruhe erarbeitet haben.
- Mit Blick auf die kommenden Spiele strebt Lach an, weitere Punkte zu sammeln, um das Potenzial der Mannschaft auszuschöpfen und eine Platzierung unter den ersten sechs der Tabelle zu erreichen.
Lautstark wies Frederik Lach seine Mitspieler an, dirigierte die Abwehrkette – und entschied viele Zweikämpfe für sich. Dass der Kapitän des ETB Schwarz-Weiß vorher vier Wochen ausgefallen war? Nicht erkennbar. Beim 2:0 (2:0)-Sieg bei den Sportfreunden Niederwenigern feierte Lach sein Comeback – und übernahm gleich seine gewohnte Rolle als ETB-Chef in der Defensive.
Dabei hatte der 27-Jährige nach seinem Muskelfaserriss in der Wade, den er sich zwei Tage vor dem Saisonauftakt beim TVD Velbert (1:1) Mitte August im Training zugezogen hatte, erst einmal mit der Mannschaft trainiert. Statt der geplanten sechs Wochen Ausfallzeit mussten die Schwarz-Weißen nach der ersten Muskelverletzung seiner Karriere nur vier Wochen auf Lach verzichten.
Den Trainer der Sportfreunde Niederwenigern und Frederik Lach vom ETB Schwarz-Weiß Essen verbindet eine Freundschaft
„Das hätte ich selbst so nicht erwartet. Ich hatte schon gedacht, dass ich länger brauche“, erklärte der ehemalige Drittliga-Profi. Das Oberliga-Lokalduell gegen die Sportfreunde hatte allerdings eine besondere Bedeutung für den Innenverteidiger: Nur vier Fußminuten wohnt Lach von dem Sportplatz entfernt, auf dem er viel Zeit in seiner Kindheit und Jugend verbracht hat. Bis zur U13 zockte er für die Hattinger, viele Spieler aus der Mannschaft kennt Lach noch von früher, ist gut befreundet mit SFN-Coach Marcel Kraushaar.
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„Dementsprechend war das Spiel auch von emotionalem Wert“, meint der Innenverteidiger. Lachs Plan: Einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gehen, Schwung holen für die nächsten Spiele. „Unser Ziel sollte es sein, den Prozess in den Vordergrund zu stellen und vier, wenn nicht sogar sechs Punkte aus den beiden Spielen zu holen, um Euphorie zu entfachen.“ In den vergangenen Wochen hat sich die Situation am Uhlenkrug um 180 Grad gedreht: Nach den ersten beiden Spielen in Velbert und gegen Aufsteiger SV Biemenhorst (2:3) hatte noch die erste Krise der Saison gedroht.
„Bislang ist, glaube ich, kaum jemand zufrieden mit den Leistungen, die wir abgerufen haben“, erklärt Lach. „Es war natürlich schwierig, sich das dann von außen anschauen zu müssen – in dem Sinne, dass man nicht eingreifen kann.“ Der Kapitän war bei allen Trainingseinheiten vor Ort, begleitete die Mannschaft mit Tipps und Hilfestellungen vom Spielfeldrand. Auf dem Rasen aber fehlte Lach merkbar – nur wenig wurde ohne ihn auf dem Feld kommuniziert. Die führende Hand fehlte.
„Der Saisonstart war natürlich ernüchternd. Das hat man den Jungs auch angemerkt – vor allem, wenn dann auf einmal plötzlich ein bisschen Druck dazukommt“, meint der Routinier. Trainer Damian Apfeld vermisste ihn schmerzlich – und ist jetzt umso erleichterter, dass sein Kapitän endlich wieder aktiv mithelfen kann. „Er ist einfach unser wichtigster Spieler im Kader“, erklärt der ETB-Coach. „Es geht gar nicht um seine Qualität, sondern um seine Anwesenheit auf dem Platz.“
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In den nächsten Wochen werde Lach nach seiner überzeugenden Vorbereitung noch stärker, meint Apfeld. Aber auch ohne ihn konnte sich der Oberligist zuletzt immerhin ergebnistechnisch stabilisieren. „Wir haben mehr Ruhe reinbekommen, mehr Fußball gespielt und waren nicht mehr so hektisch“, analysiert Lach. „In den ersten Spielen hat es uns wirklich an Grundtugenden gefehlt, als Einheit auf dem Platz zu stehen. Jeder hat so ein bisschen für sich gespielt.“
Eine Platzierung unter den ersten sechs soll für den ETB herausspringen
Aus den ersten Saisonspielen habe man sich zwar mehr Punkte erhofft, nach den jüngsten Ergebnissen sei aber „irgendwie alles in Ordnung“, findet der gebürtige Herner. Um nun Tabellenplätze gut zu machen, „musst du schon in die Gänge kommen. Ich glaube, dafür haben wir in den vergangenen Tagen und Wochen gut gearbeitet.“
Eine Platzierung unter den ersten Sechs sei aufgrund des Potenzials der Mannschaft, das dafür aber auch abgerufen werden müsse, realistisch, findet der Kapitän. „Wir wollen das Maximum herausholen aus einer Saison, aber das Ziel ist immer viel zu weit weg.“ Wiederum gleich vor Augen: Das Heimspiel gegen Büderich – das erste in dieser Saison für Frederik Lach auf dem Platz.
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