Essen. Der Gastgeber gewinnt das erste Spiel gegen die SF Niederwenigern II. In der Pause zeigt sich sogar der Schiedsrichter überrascht.

Es soll das neue Traum-Duo im Sturm des SV Burgaltendorf sein: Michael Siminenko und Kevin Zamkewiecz. 72 Tore schossen die beiden erfahrenen Offensivspieler in der vergangenen Saison in der Bezirksliga, Siminenko für den 1. FC Mülheim-Styrum, Zamkewiecz für die DJK/SF Katernberg.

Zwar schossen auch die Bugaltendorfer 126 Tore. Doch die reichten auch nur zu Rang drei. Der erhoffte Aufstieg wurde verpasst – auch, weil Trainer Sascha Hense einen richtigen Knipser vermisste. Bester Torschütze war vergangene Saison Kevin Barra mit 18 Treffern, doch der spielte im defensiven Mittelfeld.

„Auch wenn wir über 100 Tore erzielt haben, ist die mangelnde Chancenverwertung ein Punkt, weshalb der Abstand nach oben so eklatant ist. Es gab keine Mannschaft in der Saison, die uns beherrscht oder an die Wand gespielt hat“, ließ sich Hense daher auch in der Stadionzeitung zum diesjährigen GENO-Cup zitieren. Die fehlende Abschlussqualität zeuge teilweise von „Unvermögen“ oder auch „Qualitätsmangel.“ Es fehlte einfach der „klassische Mittelstürmer. Den, den wir geholt haben, kam absolut nicht zurecht und hat uns zur Winterpause verlassen“, so Hense.

GENO-Cup: Ein ganz gemütlicher Auftakt des Turniers

Mit Siminenko und Zamkewicz soll sich dies nun ändern. Beim Auftaktspiel des Geno-Cups gegen Bezirksliga-Aufsteiger Sportfreunde Niederwenigern II, welches Burgaltendorf am Ende mit 2:0 gewann, obwohl SFN-Trainer Lars Diefenthal nach dem Spiel davon sprach, sein Team auf Augenhöhe gesehen zu haben, ließ Zamkewicz die gespannten Anhänger aber noch warten und verweilte im Urlaub. Lediglich Siminenko stand im Kader und der Startaufstellung, hatte aber noch sichtlich mit der Abstimmung mit seinen Mitspielern und den hohen Temperaturen auf dem Burgaltendorfer Kunstrasenplatz zu kämpfen. So blieb es bei einer ereignisarmen Premiere des diesjährigen GENO-Cups.

Die größte Chance hatten die Gäste, die nach einer Ecke durch Lutz Dahlhaus nur knapp scheiterten. „Da hätte ich ein wenig mehr erwartet. Die sind wohl die heißen Temperaturen nicht mehr gewohnt“, scherzte da auch Schiedsrichter Florian Behler in der Pause. Für ihn hatte das auch etwas Positives: So gut wie keiner, nicht einmal die Kapitäne, die seit dieser Saison die einzigen sind, die noch mit dem Unparteiischen reden dürfen, meckerte oder zeigte seinen Unmut. Nur ganz selten rutschte dem einen oder anderen mal ein „hey“ heraus, als er ein Foul gesehen haben wollte.

SV Burgaltendorf dreht nach dem Seitenwechsel auf

Erst nach dem Seitenwechsel traute sich der SV Burgaltendorf, für den auch Ex-SFN-Spieler Sky Lutzau auflief, weiter nach vorne. Und direkt war Siminenko mittendrin. Doch zunächst stand er im Abseits und beim zweiten Versuch wurde er gerade noch geblockt. Nervenstärker zeigte sich da Alain Hansmann-Jackson, der nach schönem Steckpass von Regisseur Kevin Barra mit der Picke zum 1:0 für Burgaltendorf traf.

Von den Hattingern kam wenig, um daran noch etwas zu ändern. Innenverteidiger Sebastian Schnell versuchte es mal mit Wucht aus der Distanz. Gefährlicher war es kurz vor Schluss erneut auf der Gegenseite. Siminenko war im Strafraum aufgetaucht und hatte viel mehr Platz als die eng gedrängten Zuschauenden rund um die Anlage.

Mit Schnitt drosch er die Kugel ans Lattenkreuz. Von da prallte der Ball zu Barra, der ihn mit vollem Risiko volley an die Latte schoss. Die Zuschauer und Zuschauerinnen schlugen sich die Hände vor das Gesicht – praktisch, konnten sie so doch auch den Schweiß von eben jenem abwischen.

Das Testspiel gegen den SC Oberhausen 20 sagte da schon mehr aus

Quasi mit dem Schlusspfiff machte Siminenko dann noch einmal mehr auf sich aufmerksam. „Der mit der Nummer zehn hat das klasse gemacht“, zollte ein Zuschauer seinen Respekt. In der Tat: Mit Tempo und guter Technik kam Siminenko links in den Strafraum und bediente den zentral lauernden Mustafa Anwar, der zum 2:0-Endstand traf. „Wir müssen das Verlieren wieder lernen“, sagte Diefenthal nach der Partie.

Wirklich zufrieden war aber auch Hense nicht: „Es war sportlich zu wenig. Das ist aber auch normal, weil wir in der Konstellation noch nie zusammengespielt haben und auch nicht spielen werden.“ Angesprochen auf Siminenko konnte sich der Coch ein Lächeln nicht verkneifen. Natürlich ist da noch viel Luft nach oben. „Wir haben ihn und Kevin Zamkewicz aber schon einmal zusammen auf dem Platz gesehen. Im Test gegen den SC 20. Das Ergebnis sagt da wohl einiges aus.“ Tut es: Das Spiel endete 10:1.

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