Essen. Adler Union und FC Kray vermelden beide die Verpflichtung von Youngster Felix Gatner. Das sorgt für Verwirrung. So reagieren die Landesligisten.

Geht er zum FC Kray – oder doch zu Adler Union Frintrop? Das war die Frage rund um Youngster Felix Gatner (19) in den vergangenen Wochen. Die Antwort: Der Youngster, der in der abgelaufenen Saison 22 Landesliga-Einsätze für die SpVgg Sterkrade-Nord verbuchte, läuft in der neuen Saison für Oberliga-Absteiger Adler Union auf. Das vermeldete Trainer Marcel Cornelissen zu Beginn der Woche im Gespräch mit dem „RevierSport“.

Adler Union: Felix Gatner hat sich am Montag angemeldet

Hansi Wüst, Frintrops Sportlicher Leiter, bestätigt den Neuzugang gegenüber dieser Redaktion. Gatner habe bereits mehrere Trainingseinheiten am Wasserturm absolviert, durch seine Abitur-Prüfungen habe sich die Entscheidung aber etwas verzögert. „Er wollte auch abwarten, wie die sportliche Situation bei uns aussieht“, erklärt Wüst. „Felix hatte großes Interesse, zu uns zu kommen – unabhängig davon, ob in der Ober- oder Landesliga.“ Am Montagabend habe er sich dann bei Adler Union angemeldet, so Wüst.

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Dabei gab der FC Kray schon zu Beginn der Vorwoche in einer Pressemitteilung bekannt, dass der Mittelfeldmann zur neuen Saison an die Buderusstraße wechselt.  „Wir freuen uns, dass wir mit Felix einen schnellen und sehr interessanten Spieler für uns gewinnen konnten“, teilte die Sportliche Leitung des FCK mit. Er sei schon in Kray vor Ort gewesen, wo wohl auch ein Foto mit ihm gemacht worden sei, weiß Wüst. „Aber er hat dort weder zugesagt noch unterschrieben. Das ist der Wissensstand, den ich habe. Das war ja dann auch der Grund, warum er sich dann am Montag bei uns angemeldet hat.“

FC Kray: Mehrere Gespräche und Zusage von Gatner

Dennis Blasczyk, der mit Arian Kadrijaj die Sportliche Leitung an der Buderusstraße bildet, hat die Dinge allerdings anders erlebt: Gatner sei mehrere Male in Kray für Gespräche vor Ort gewesen, habe bereits Kontakt mit dem neuen Trainer Bartosz Maslon gehabt. „Ich glaube, er hatte zuerst bei uns zugesagt, bevor Frintrop überhaupt im Gespräch war“, erklärt Blasczyk.

Ist überzeugt, dass Felix Gatner zuerst bei ihnen zugesagt hat:  Dennis Blasczyk  vom FC Kray.
Ist überzeugt, dass Felix Gatner zuerst bei ihnen zugesagt hat: Dennis Blasczyk vom FC Kray. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Er hat alles soweit unterschrieben, wir haben das Foto gemacht. Ein paar Tage später hat Felix sich dann gemeldet und gesagt, dass er einen neuen Verein hat. Da waren wir ‚not amused‘ drüber, davon hat er auch nie gesprochen.“ Gatner sei einer der ersten Neuzugänge gewesen, die der FC Kray fix gehabt habe, so Blasczyk. „Er ist extra zum Unterschreiben zu uns gekommen, da war schon alles klar. Sonst hätten wir ihn nicht vorgestellt.“

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Der Vorgang ist nicht der erste dieser Art im Amateurfußball am Niederrhein in den vergangenen Wochen. Immer wieder kommt es zu Fällen, in denen sich die Vereine wundern, dass ein Spieler trotz scheinbarer Zusage auf einmal einen anderen Klub hat. „Dieselbe Situation gab es jetzt ja auch bei zwei, drei anderen Amateurspielern“, weiß Blasczyk. „Das darf nicht die Leitlinie für alle sein. Die Spieler müssen ihre Zusagen – egal, ob mündlich oder schriftlich – schon einhalten.“