Essen. Nach Absage der Frauen-Bundesliga wird auch bei den Männern keine Saison stattfinden. Vorsitzender des TC Bredeney bemängelt fehlende Kreativität.

Nach dem Saison-Aus für die Damen in der Eliteliga vor drei Wochen hat der Deutsche Tennis Bund nun auch die 1. und 2. Bundesliga der Herren abgesagt. DTB-Präsident Ulrich Klaus bedauert diese Entscheidung: „Wir haben dies in enger Abstimmung mit allen betroffenen Vereinen entschieden“, aber die Gesundheit aller Beteiligten und die Eindämmung des Virus habe oberste Priorität.

Es wird in diesem Jahr keine Auf- bzw. Absteiger in der 1. und 2. Bundesliga geben. Im Verband Niederrhein sind in der 1. Liga Rochusclub Düsseldorf, BW Krefeld, Gladbacher HTC und BW Neuss betroffen. Nach Absage bei den Damen trifft es beim TC Bredeney nun auch die Herren (2. Liga), die u. a. mit Oscar Otte, Nicola Kuhn, Ruben Bemelsmans oder dem Brasilianer Guilherme Clezar einen neuen Anlauf in Richtung erste Liga starten wollten.

Begrenzte Reisemöglichkeit der ausländischen Spieler


Beim TCB-Vorsitzenden Michael Marhofer stößt die Absage zu diesem Zeitpunkt wieder auf Unverständnis: „Erneut hatten wir in unserer Stellungnahme gegenüber dem DTB eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr dafür aber in kompakterer Form vorgeschlagen. Auch die Herren-Saison hätte man in einem Zeitraum von drei bis vier Wochen durchführen können, wenn man gewollt hätte.“

Michael Marhofer kritisiert den Deutschen Tennis Bund.
Michael Marhofer kritisiert den Deutschen Tennis Bund. © Unbekannt | Dieter Meier


Dabei sei ihm natürlich bewusst, dass die Reisemöglichkeiten der internationalen Spieler derzeit eingeschränkt sind: „Das wird aber im September oder August sicher auch schon wieder anders sein. Hinzu kommt, dass man bei ein bisschen Kreativität die Liga hätte spielen lassen können, aber auf Auf- und Abstieg hätte verzichten können, wenn man eine Wettbewerbsverzerrung aufgrund von Reisebeschränkungen gefürchtet hätte.”

Einnahmen für Aktive und Ausrichter fallen weg

Die Kritik von Michael Marhofer, der dem Klub in den letzten sieben Jahren zu einem einmaligen Höhenflug verholfen hat, geht aber noch weiter: „Der DTB interessiert sich nicht für die Vereine, deren Nöte mit den Sponsoren und für die Sorgen der Profispieler. Denen fallen neben vielen Turnier nun auch noch die Liga-Einnahmen weg. Die Sponsoren der Vereine haben aufgrund der Absage der Bundesliga die Möglichkeit, aus den Verträgen auszusteigen, und die Einnahmen aus den Veranstaltungen fallen ebenfalls ganz weg.“

Michael Marhofer, Vorsitzender der Geschäftsführung einer internationalen Unternehmensgruppe, vermisst vor allem die Kreativität im Umgang mit der Krise: „Die bleibt beim DTB und seinen Funktionsträgern weiterhin Mangelware. Ich als Vorstand des TC Bredeney bin zutiefst frustriert über diesen Umgang mit uns. Als Unternehmer und in meinem sonstigen Leben lege ich ein ganz anderes Maß an Kreativität und Aktivität im Umgang mit der Krise an den Tag.”