Essen/Velbert. Top-Torjäger Mohammed Hassouni krönt sich beim Vogelheimer SV zum Bezirksliga-Torschützenkönig. Von seinem „Herzensverein“ geht es in die Oberliga.

Mohammed Hassouni ist ein Vogelheimer Junge. Was gerne als Floskel verwendet wird, trifft in diesem Fall vollumfänglich zu: Hier ging der 21-Jährige zur Schule, seine Freunde wohnen hier. „Alles war in Vogelheim“, sagt er. Auch seine ersten Fußball-Schritte ging Hassouni in dem Stadtteil im Essener Norden: Bereits sein Vater spielte jahrelang für den Vogelheimer SV, Hassouni selbst begann hier, Fußball zu spielen.

46 Tore für Vogelheimer SV: Hassouni krönt sich zum Torschützenkönig

Nur wenige Minuten trennen sein Zuhause von der Platzanlage am Lichtenhorst. „Vogelheim ist mein Herzensverein. Ich kenne jeden aus dem Verein, seitdem ich Kind bin.“ Nachdem er vor zwei Jahren nach A-Jugend-Stationen in der Niederrheinliga beim FC Kray, ETB Schwarz-Weiß und der SSVg Velbert und einigen Verletzungen nach Vogelheim zurückkehrte, explodierten seine Leistungen im vergangenen Jahr: Mit unglaublichen 46 Toren krönte sich der Offensivmann zum Torschützenkönig in der abgelaufenen Saison, die der Bezirksligist nur auf Platz sieben abschloss.

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Damit knipste Hassouni satte neun Tore mehr als der zweitplatzierte Samet Sadiklar von Genc Osman Duisburg (37 Tore), allein in den letzten vier Spielen traf er 19 Mal. Der Schritt in eine höhere Liga? Nur logisch. In der neuen Saison streift sich Hassouni wieder das Trikot der SSVg Velbert über – diesmal allerdings in der Oberliga. „In Velbert hatte ich eine super U19-Zeit. Ich wusste, dass die SSVg sehr professionelle Bedingungen hat“, erklärt Hassouni.

Vogelheimer SV: Hassouni kann sich mit Velberts Vorstellungen identifizieren

„Mit der Philosophie des Vereins und den Vorstellungen, wie die nächste Saison laufen soll und wie sie die jungen Spieler weiterentwickeln wollen, konnte ich mich absolut identifizieren. Ich musste auch nicht lange überlegen.“ Die vergangene Saison in Vogelheim sei „sehr durchwachsen“ gelaufen. Schwieriger Start, Trainerwechsel, Störgeräusche im Hintergrund. Für Hassouni persönlich aber hätte die Spielzeit doch kaum besser laufen können, oder?

Ihm hat der Torjäger viel zu verdanken: Trainer Mike Sauer vom Vogelheimer SV.
Ihm hat der Torjäger viel zu verdanken: Trainer Mike Sauer vom Vogelheimer SV. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Wenn man einmal einen Lauf hat, dann läuft es. Aber ich habe auch der Mannschaft viel zu verdanken, die mich stark unterstützt hat“, erklärt der Top-Torjäger. „Alleine hätte ich das niemals geschafft.“ In der Vorsaison knipste er „nur“ zwölf Treffer, in der abgelaufenen Saison dann fast vier Mal so viele. Ein ausschlaggebender Grund für die Leistungsexplosion: Das große Vertrauen, das er von Seiten seines Herzensvereins gespürt habe – zuerst unter Ex-Trainer Christian Mikolajczak, in den vergangenen Monaten unter Mike Sauer. Beiden habe er viel zu verdanken, betont Hassouni.

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Bevor er sich zu dem Wechsel zurück nach Vogelheim entschloss, habe er bereits in die Oberliga gehen können, wollte aber erst einmal in der Bezirksliga Fuß fassen, weil er aufgrund von Corona in der A-Jugend nicht so viel Spielpraxis sammeln konnte. „Ich würde sagen, dass ich mich gut entwickelt habe, weil ich viel Vertrauen vom Verein bekommen habe. Das hat mich gepusht.“

Vogelheimer SV - Hassouni: : „Habe die Qualität für die Oberliga“

Weiter geht seine Reise beim Regionalliga-Absteiger, bei dem er zur neuen Saison die Außenbahn der Velberter Offensive verstärken soll, wie es in der Vereinsmitteilung heißt. Doch fühlt sich Hassouni jetzt reif für die Oberliga? „Ich will nicht zu selbstsicher sein, aber würde schon sagen, dass ich die Qualität für die Oberliga auf jeden Fall habe. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben, um mich weiterzuentwickeln und Velbert weiterzuhelfen beim Wiederaufstieg“, meint der Angreifer.

Wie genau die SSVg mit ihm plant, will Hassouni nicht verraten. Dass die Verantwortlichen aber wohl keinen Stammplatz in der Startelf für ihn reserviert haben, ist dem 21-Jährigen klar. „Ich gehe mal stark davon aus, dass ich mich beweisen muss. Wenn ich als junger Spieler aus der Bezirks- in die Oberliga komme, kann ich nicht erwarten, dass ich sofort einen Stammplatz bekomme“, weiß Hassouni. „Aber ich werde mein Bestes geben, dass ich Stammspieler werde und es jedem beweisen, der nicht an mich geglaubt hat.“