Essen. „„Das ist ein kräftiger Schritt in Richtung Bezirksliga“, sagt Steeles Trainer nach dem Derby gegen die SGS. Auch die war unzufrieden.
- In einem intensiven Essener Abstiegskampf-Derby in der Landesliga konnte sich die SG Schönebeck letztlich mit 2:0 gegen die SpVgg Steele 03/09 durchsetzen, wodurch sie einen bedeutenden Schritt in Richtung Klassenerhalt machte.
- Die Gastgeber verpassten wichtige Punkte im Überlebenskampf und stehen nun vor einer schwierigen Lage im Abstiegskampf, während die SG Schönebeck ihre Initiative in der zweiten Halbzeit erfolgreich umsetzte und verdient als Sieger vom Platz ging.
Kämpfen, kratzen, beißen – das waren die Themen im Essener Abstiegskampf-Derby in der Landesliga. Nein, hochklassig war das nicht, was die Zuschauer auf der Sportanlage am Langmannskamp zu sehen bekamen.
Tore fielen lange nicht im Duell der SpVgg Steele 03/09 gegen die SG Schönebeck, die sich aber nach zwei Treffern in der zweiten Halbzeit letztlich doch noch mit 2:0 (0:0) durchsetzte und damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machte.
Schönebeck macht einen ganz wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt
Womöglich den vorentscheidenden? Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. „Ob vorentscheidend, das weiß ich nicht“, antwortete SGS-CoachOlaf Rehmann. „Es sind aber natürlich ganz, ganz wichtige Punkte.“ Die Gastgeber hingegen verpassten die „Big Points“, die im Überlebenskampf so wichtig gewesen wären. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt? Sie schwindet allmählich etwas.
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„Das ist ein kräftiger Schritt in Richtung Bezirksliga – unabhängig von den Spielen, die wir noch haben“, haderte Steele-Trainer Dirk Möllensiep. „Punktetechnisch sind wir ja noch dran, Bedburg-Hau hat noch Unentschieden gespielt, aber wir müssen trotzdem auch mal Spiele gewinnen. Mit der vorhandenen Energie – auch von den Spielern, die reingekommen sind – hast du in der Landesliga eigentlich nichts verloren.“
SGS übernimmt Initiative, Steele fehlt Durchschlagskraft
In der ersten Halbzeit erspielten sich beide Landesligisten nur vereinzelte Tormöglichkeiten. Steele versuchte es immer wieder mit langen Bällen auf den wieder genesenen Stürmer Timo Nickel, die SGS übernahm die Initiative, bemühte sich, fand aber kaum Lösungen im letzten Drittel und strahlte ähnlich wenig Gefahr aus wie die Hausherren, denen insgesamt die Durchschlagskraft fehlte.
„Ich habe in der Halbzeit schon zu der Mannschaft gesagt: Wenn wir hier verlieren, dann zurecht. Das war lächerlich, was wir angeboten haben“, kritisierte Rehmann. „Das war kein Landesliga-Niveau.“ Nach der Pause war dann allerdings etwas mehr Tempo drin, kurzzeitig ging es hin und her mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. „Wer ein bisschen mehr Willen zeigt, gewinnt das Spiel“, meinte Möllensiep. Viele Torchancen kombinierten sich seine Jungs nicht heraus. Wenn, dann über Umschaltmomente, wie zum Beispiel durch Louis Smeilus, der bei seinem Alleingang nur die Latte traf (51.).
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„Die Torchancen, die wir haben, machen wir nicht rein“, haderte Steeles Trainer. Lange sah es nach einem klassischen 0:0 aus. „Wer das 1:0 macht, gewinnt das Spiel“, erklärte Rehmann nach Abpfiff. Das Glück hatte seine Mannschaft: Die Flanke von Erion Abazi wurde leicht abgefälscht, in der Mitte köpfte Mahde Hadekhalaf Kaeede aus kurzer Distanz ein zur Führung (69.). „Es kann nicht sein, dass ein Ex-Spieler von uns, der 1,20m groß ist, einen Kopfball im Fünf-Meter-Raum bekommt. Das funktioniert nicht“, erklärte Möllensiep mit Übertreibung.
Steele-Trainer Möllensiep: „Können die Ausfälle nicht kompensieren“
Aufbäumen von seiner Mannschaft? Druck auf den Ausgleich? Fehlanzeige. Stattdessen leistete sich Torhüter Adrian Wolbeck einen schlimmen Patzer, ließ sich den Ball von Kaeede abluchsen, der ihn sehenswert mit der Hacke zurücklegte – Marco Langer-Jordy schob ein zur 2:0-Vorentscheidung (81.). „Für Steele tut es mir leid, sie haben heute nicht schlechter gespielt als wir“, sagte Rehmann, dessen Mannschaft aber über die gesamte Spielzeit mehr Initiative ergriff und deswegen nicht als unverdienter Sieger vom Platz ging.
„In der zweiten Halbzeit sind wir ein bisschen mutiger gewesen – vielleicht genau das bisschen mehr, was dann am Ende für den Sieg gesorgt hat.“ Möllensiep hingegen haderte mit den vielen verletzten Leistungsträgern, die sich die Niederlage hinter der Bande anschauten. „Wir können die Masse der Ausfälle einfach nicht kompensieren, weil wir hinten dran nicht das Potenzial haben.“
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