Essen. Im Spiel gegen den VfB Hilden muss der ETB Schwarz-Weiss eine bittere 2:3-Heimpleite hinnehmen. Trainer Damian Apfeld ist „sprachlos“.

In der Oberliga stand für den ETB Schwarz-Weiss Essen bei sommerlichen Temperaturen das nächste knifflige Heimspiel auf dem Programm. Nach dem 2:0-Sieg gegen den Tabellenzweiten und Aufstiegskonkurrenten Ratingen 04/19 wartete nun mit dem VfB Hilden ein direkter Tabellennachbar. Nachdem der Tabellenführer Baumberg und der Tabellendritte Schonnebeck angekündigt haben, auf die Lizenzanträge für die Regionalliga zu verzichten, zählte für den ETB im Aufstiegsrennen nur ein Sieg.

Eine halbe Stunde war gespielt, als die Gäste direkt die erste Unaufmerksamkeit in der ETB-Defensive nutzten: Einen Kopfball konnte ETB-Torwart Michele Cordi noch entschärfen, allerdings direkt vor die Füße von Maximilian Wagener, der nur noch zur Hildener Führung einschieben musste. Zwei Minuten später machte Cordi seinen Lapsus jedoch wieder wett: Er lenkte einen Distanzschuss von Wagener spektakulär an den Querbalken und verhinderte den Hildener Doppelschlag.

Frustriert von der Vorstellung seines Teams: ETB-Trainer Damian Apfeld.
Frustriert von der Vorstellung seines Teams: ETB-Trainer Damian Apfeld. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Damian Apfelfd war sichtlich unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, immer wieder ermahnte er seine Spieler. „Wir haben keine Mentalität gezeigt. Die Jungs haben eine Körpersprache, als wenn wir ein Abstiegskandidat wären“, schimpfte Apfeld später. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der ETB verbessert und belohnte sich nach 57 Minuten: Hilden konnte den Ball nach einen Freißtoß vom linken Strafraumeck nicht klären, Mohamed Cissé bedankte sich aus dem Gewühl heraus und traf zum 1: 1-Ausgleich.

Die Jungs haben eine Körpersprache, als wenn wir ein Abstiegskandidat wären
ETB-Trainer Damian Apfeld zur Leistung gegen den VfB Hilden.

Nun drängte Schwarz-Weiss auf die Führung und kam durch Guiliano Zimmerling und Timur Kesim immer wieder zu Chancen. Die Kaltschnäuzigkeit bewies jedoch erneut der VfB Hilden: Der kurz zuvor eingewechselte Amin Bouzraa schloss einen perfekt vorgetragenen Konter nach 65 Minuten zur erneuten Gästeführung ab und traf aus acht Metern zum 1:2. Nach 77 Minuten dann die Vorentscheidung: Die schwarz-weisse Defensive hielt im eigenen Strafraum den Sicherheitsabstand zu Amin Bouzraa ein, der abgeklärt seinen zweiten Treffer zum 1:3 erzielte.

Mit Özbayraks Treffer kam noch einmal Hoffnung auf

In der 88. Minute hauchte Fatih Özbayrak dem ETB dann noch einmal Hoffnung ein: Er verwandelte einen Freistoß aus 17 Metern in zentraler Position sehenswert in den Winkel. Das war jedoch auch der Schlusspunkt eines frustrierenden Auftritts.

Damian Apfeld zeigte sich nach dem Schlusspfiff erbost, das Spiel sei „katastrophal“ gewesen: „Das, was ich heute von uns gesehen habe, ist unerklärlich. So etwas hier im Heimspiel abzuliefern, ist unfassbar. Irgendwo habe ich diese Woche als Trainer versagt, irgendwo habe ich Fehler gemacht. Wir erarbeiten uns Woche für Woche diese Ausgansposition und liefern dann sowas Emotionsloses ab. Das kann und werde ich so nicht akzeptieren.“ Der Rückstand auf den Aufstiegsfavoriten Ratingen ist nun wieder auf acht Zähler angewachsen.

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Der VfB Hilden konnte in der Tabelle am ETB vorbeiziehen, hegt jedoch keine Ambitionen mehr auf den Aufstieg. „Mit dem Spiel heute bin ich vollends zufrieden. Wir haben ja schon gesagt, dass wir keinen Regionalliga-Antrag stellen“, so Hildens Trainer Tim Schneider. „Aktuell habe ich einen 15-Mann-Kader, wahrscheinlich der kleinste in der Oberliga. Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz holen.“

Am kommenden Sonntag (15 Uhr) steht für den ETB das Essener Derby gegen den Tabellendritten SpVg Schonnebeck an. Dessen Trainer Dirk Tönnies war ebenfalls am Uhlenkrug unter den Zuschauern – und dürfte ihn mit einiger Hoffnung wieder verlassen haben.

ETB: Cordi – Dalyanoglu, Lach, Corovic, Leinweber (74. Usein) – Weihmann (69. Bosnjak), Lucas – Cissé, Zimmerling (74. Özbayrak), Addai – Kesim (83. Williams)
Schiedsrichter: Dustin Sperling
Tore: 0:1 Wagener (30.), 1:1 Cissé (57.), 1:2 (Bouzraa (65.), 1:3 Bouzraa (77.), 2:3 Özbayrak (88.)
Zuschauer: 238