Traumhafte Tage für Edisher Ugrekhelidze: Der Angreifer des Landesligisten Rellinghausen will Spiele seiner Georgier live im Ruhrgebiet sehen.

„Bei dem historischen Spiel war ich total hin und hergerissen“, sagt Edisher Ugrekhelidze. Der Offensivspieler des ESC Rellinghausen spricht rückblickend über ein Finale, welches sein Herz höherschlagen ließ. Am 26. März setzte sich Georgien in einem dramatischen Playoff-Spiel gegen Griechenland nach Elfmeterschießen durch und qualifizierte sich erstmals für eine Europameisterschaft.

Mit vier Jahren kam Ugrekhelidze nach Deutschland

Für Ugrekhelidze, der in Georgien geboren wurde und mit vier Jahren nach Deutschland kam, erfüllt sich mit dieser EM-Teilnahme auch ein persönlicher Traum. „Ich konnte die erste Halbzeit zuhause miterleben und bin dann aufgeregt zum Training gefahren. Zugegebenermaßen habe ich mich während der Einheit bei einigen Zuschauern nach dem Ergebnis erkundigt. Ich hoffe, der Trainer nimmt mir das nicht übel. Das Elfmeterschießen haben wir mit den Jungs nach dem Duschen verfolgt. Die haben sich für mich und die erste Teilnahme Georgiens gefreut“, erklärt der 22-Jährige.

Die georgische Nationalmannschaft im Moment der Qualifikation für die EM.
Die georgische Nationalmannschaft im Moment der Qualifikation für die EM. © IMAGO/Artur Stabulnieks | IMAGO/Artur Stabulnieks

Bei der EM trifft Georgien auf die Türkei, Tschechien und Portugal. Gegen die Türkei spielen sie in Dortmund und gegen Portugal in Gelsenkirchen. „Edi“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, möchte live im Stadion dabei sein: „Bei den Spielen gegen das Nachbarland Türkei und gegen Portugal mit Ronaldo will man selbstverständlich hautnah dabei sein. Als gebürtiger Georgier unter so vielen georgischen Fans zu sein, da würden unvergessliche Emotionen entstehen. Ich gebe alles, um jedes Spiel mit meinem Vater live mitzuerleben.“

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Als wäre die letzte Woche nicht schon erfolgreich genug verlaufen, sorgte Ugrekhelidze am Gründonnerstag für ein weiteres Highlight. Beim 3:1-Sieg von Rellinghausen in Mintard traf er mit einem sehenswerten Lupfer zum 1:1 und leitete die Wende maßgeblich mit ein. „In der ersten Halbzeit haben Kraft und Euphorie merkwürdigerweise nachgelassen. Nach meinem Dosenöffner haben wir abgeklärt und zielstrebig nach vorne verteidigt und das Spiel sauber zu Ende gespielt. Die Kombination von Julian Haase und Niklas Piljic zum 3:1 war die Kirsche auf der Sahnetorte“, freut sich die Nummer neun des ESC. Für den Georgier war es das fünfte Tor in 2024, insgesamt steht er bei sieben Treffern.

Und was hat er sich für den Rest der Saison vorgenommen? „Ich habe kein Erfolgskonzept, sondern gehe mit dem Flow des Teams mit. Sowohl der Trainerstab als auch die Mannschaft leisten überzeugende Arbeit und ich bin guter Dinge, dass wir die Saison mit soliden Auftritten beenden werden.“