Essen. Bezirksligist hat sich mit dem Abstieg abgefunden und plant die neue Saison in der Kreisliga A. Darum ist Trainer Manfred Schröder optimistisch.

Es gäbe viele Gründe für schlechte Stimmung an der Seumannstraße in Altenessen, der Heimat des ESC Preußen. Der Bezirksligist ist abgeschlagenes Schlusslicht, nach 22 Spielen in dieser Saison noch sieglos und wird – auch wenn die Rettung rechnerisch noch möglich ist – in die Kreisliga A absteigen. Doch Tristesse? Davon ist keine Spur beim ESC.

„Die Stimmung an sich – das sieht man jetzt auch an den Neuwahlen – ist wirklich gut“, sagt Manfred Schröder, der zweite Vorsitzende, der noch immer Teil des Trainerteams ist. Eigentlich hatte sich der langjährige Cheftrainer nach der Vorsaison von der Seitenlinie verabschiedet, doch nach mehreren gescheiterten Neubesetzungen zu Saisonbeginn haben Schröder und Daniel Künzel die sportliche Verantwortung wieder übernommen, weil der Abstieg nicht mehr zu verhindern gewesen sei.

ESC Preußen: Nur die erste Mannschaft bereitet Sorgen

„Das ist nur eine Übergangslösung bis zum Saisonende“, erklärt Schröder. Künzel war bis zuletzt erster Vorsitzender des Vereins, stellte den Posten nach 14 Jahren im Vorstand aber nun zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Nils Etscheid auf der Jahreshauptversammlung gewählt. Was Schröder optimistisch stimmt: „Das einzige Problem ist die erste Mannschaft“, sagt er. Der Hintergrund: Zur neuen Saison wird der ESC erstmals seit mehreren Jahren wieder mit einer A-Jugend an den Start gehen.

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Der Verein hat einen Unterbau bis in die jüngsten Jugendklassen, die weiteren Herren-Mannschaften sind in der Kreisliga B und C ordentlich unterwegs. Und Angst vor dem Abstieg in die Kreisliga haben Schröder und der ESC keineswegs. Warum auch? Dafür kennt Preußen die Liga aus der Zeit vor dem zweijährigen Bezirksliga-Ausflug zu gut.

Essener SC Preußen sucht neuen Trainer für die Kreisliga A

„Der ESC Preußen wird weiterleben – auch in der Kreisliga A. Es ist nicht so, dass alles den Bach runtergeht, was wir in den vergangenen zehn, zwölf Jahre aufgebaut haben – auch mit Daniel als erstem Vorsitzenden“, meint Schröder.

Wir ziehen das durch bis zum bitteren Ende und wollen uns einigermaßen vernünftig aus der Liga verabschieden.
Manfred Schröder, der zweite Vorsitzende des ESC Preußen.

Mit dem Abstieg habe man sich abgefunden, die Erkenntnis, dass die Mannschaft nicht bezirksligatauglich ist, haben die Verantwortlichen nicht erst gestern gewonnen. „Ab sofort laufen die Planungen für die neue Saison, damit wir in der Kreisliga A nicht durchgereicht werden“, so Schröder. „Wir versuchen jetzt natürlich, so schnell wie möglich einen passenden Trainer für die Kreisliga zu finden und werden dann mit den Spielern, mit denen wir verlängern wollen, zeitnah Gespräche führen.“

Finanziell können die Essener nicht mit der Konkurrenz mithalten

Viele Spieler, die für die laufende Bezirksliga-Saison eingeplant waren, sind nicht mehr übrig: Zwei Leistungsträger verabschiedeten sich im vergangenen Sommer nach Burgaltendorf, weitere drei, die ihre Laufbahn beendet haben, verließen den Verein noch vor Saisonbeginn. Schnell geriet der ESC in einen Negativstrudel, weitere Abgänge folgten – ein Teufelskreis. Immerhin kassierte Preußen kleine Ablösesummen. „Das war schon schwierig zu kompensieren – gerade mit den finanziellen Möglichkeiten, die der Verein zur Verfügung hat“, erklärt Schröder.

Denn finanziell mit der hochkarätigen Bezirksliga-Konkurrenz mithalten, das können und wollen die Altenessener nicht. Zuletzt stand eine Mischung aus Youngstern, Reserve-Spielern und Spielern der alten Herren für die Erste auf dem Platz. Für das neue Jahr wollen Schröder und Co. „junge, hungrige Leute“ dazugewinnen. „Wir ziehen das durch bis zum bitteren Ende und wollen uns einigermaßen vernünftig aus der Liga verabschieden.“