Essen. Mehmet Dalyanoglu überzeugte gegen Frintrop mit Lauffreude und Spielwitz. Er spricht auch über Ex-Klub FC Kray und die enge Oberliga.
Es war ein Tor, welches Damian Apfeld, dem Trainer des ETB SW Essen, ganz besonders gut geschmeckt hat, denn genau so hatte er es gewollt. Im Derby gegen die DJK Adler Union Frintrop bauten seine Oberliga-Fußballer ruhig auf, verlagerten das Spiel vom Zentrum auf die rechte Außenbahn. Und dann ging es plötzlich ganz schnell. Ein langer Diagonalball von Nico Lucas brachte Linksaußen Samuel Addai ins Spiel. Der nahm den hohen Ball an, machte noch einen Haken, und drosch ihn ins kurze Eck: 1:0, so einfach kann Fußball sein. Da erhoben sich auch die ansonsten entspannten ETB-Fans einmal von ihren Sitzen und jubelten dem Torschützen zu. So richtige Derby-Stimmung kam nicht auf, weder auf der Tribüne noch auf dem Feld.
ETB SW Essens Dalyanoglu: „Wir haben aufgehört, das zu tun, was effektiv war“
Nun steht das Spiel gegen den den souveränen Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg (So., 15 Uhr) an, dem es der ETB laut Trainer Apfeld sehr schwer machen will, denn „wir haben es schon in der Hinrunde sehr gut gemacht gegen sie, sind aber nur mit einem Punkt nach Hause gefahren. Wir hoffen, dass wir die drei Punkte hierbehalten, dann sieht es sehr, sehr gut aus.“
Vorher verriet der 23-jährige Rechtsverteidiger Dalyanoglu, was dennoch nicht so gut klappte und was in dieser Saison noch drin ist.
Mehmet Dalyanoglu, der ETB SW Essen feierte gegen Adler Union Frintrop den dritten Sieg ohne Gegentor in Folge. Wie haben Sie das Spiel wahrgenommen?
Es ist immer gut, wenn man gewinnt. Wir sind nun seit insgesamt fünf Spielen ungeschlagen. Da haben wir viel Arbeit für reingesteckt und an ein paar Dingen gefeilt, die wir vorher nicht richtig umgesetzt hatten. Gegen Frintrop haben wir in der ersten Hälfte die richtigen Entscheidungen getroffen und uns in den richtigen Räumen bewegt. Wir haben es dem Gegner so schwer gemacht und hatten Überzahl auf den Außenbahnen. In der zweiten Hälfte haben wir das dann aber vermissen lassen. Wir haben aufgehört, das zu tun, was effektiv war. So haben wir dem Gegner das Spiel in die Hand gegeben. Es kam zwar nicht zum Gegentor, aber sie haben uns schon eingeengt und wir hatten keine Entlastung mehr nach vorne. Dadurch mussten wir sehr viel verteidigen. Aber es spricht für uns, dass die Defensive gut steht. Das freut mich auch als Verteidiger. Je häufiger man zu null spielt, desto besser steht man auch in der Tabelle.
Sie selbst spielten eine Zwischenrolle. Auf dem Papier waren die Außenverteidiger, oft waren Sie aber in der Offensive zu finden und krönten Ihre starke Leistung mit einem tollen Tor zum 2:0. Fühlen Sie sich vorne oder hinten wohler?
Ich bin sowohl offensiv als auch defensiv einsetzbar, links wie rechts. Ich habe auch schon Spiele im Mittelfeld gemacht. Wohler fühle ich mich aber defensiv. Da kann ich das Spiel von hinten antreiben und nach meinen Läufen, die ich permanent mache, gefährliche Flanken bringen. Diesmal hat einer dieser Läufe dazu geführt, dass ich selbst ein Tor schießen konnte. Es ist immer schön, etwas für die harte Arbeit zurückzubekommen und Scorerpunkte zu sammeln.
Nun steht der ETB auf Rang fünf. Was ist noch drin in dieser Saison?
Da muss man abwarten. Ich finde, wir machen es gerade gut, wir machen unsere Hausaufgaben und sammeln die Siege, um uns in der Tabelle oben festzusetzen. Man muss ja auch beachten, welcher Klub eine Regionalliga-Lizenz anmeldet und welcher nicht. Wir müssen Siege sammeln, um um einen möglichen Platz da oben mitspielen zu können. Es wird sich in den nächsten Spielen zeigen, ob es noch einen Schritt weiter nach oben gehen kann oder ob wir mit dem Oberliga-Verbleib rechnen müssen.
Ihre ersten Schritte im Seniorenfußball machten Sie beim FC Kray. Verfolgen Sie ihren Ex-Verein noch?
Ja, ich habe gute Erinnerungen an den FC Kray. Ich habe immer noch ein Auge auf den Klub und dort spielen Freunde von mir wie Jason Togebedij und Marc Gotzeina. Ich hoffe, dass der Verein wieder den Schritt in die Oberliga schafft.
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