Essen. Winterzugang Nico Lucas feiert Pflichtspieldebüt beim ETB Schwarz-Weiß. Welche Pläne der Neue und Trainer Damian Apfeld beim Oberligisten haben.

Als das Heimspiel gegen den TVD Velbert längst abgepfiffen war, die Zuschauer am Uhlenkrug sich schon auf den Heimweg gemacht hatten, tauschte sich Nico Lucas auf dem Parkplatz noch mit Vater Jürgen aus. Endlich sind Papa und Sohn wiedervereint nach ihrer gemeinsamen Zeit bei Rot-Weiss Essen, als Jürgen Lucas Sportlicher Leiter an der Hafenstraße war und der damals 19 Jahre alte Nico den Sprung in den Regionalliga-Kader schaffte.

Nico Lucas soll beim ETB Führungsrolle übernehmen

Beim ETB Schwarz-Weiß soll Neuzugang Nico Lucas sieben Jahre später eine Führungsrolle übernehmen, während Papa Jürgen für den Jugendbereich am Uhlenkrug sportlich verantwortlich ist. Bei der Pflichtspielpremiere des Mittelfeldmanns verbuchten die Schwarz-Weißen immerhin einen Punkt, 1:1 (1:1) trennte sich der Oberligist im Nachholspiel vom TVD Velbert.

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Der Essener Junge, er ist zurück in Essen nach seinem Winterwechsel von der SG Wattenscheid 09. „Es ist sehr schön, wieder in Essen zu sein“, sagt Lucas, dessen kleiner Bruder in der U17 des ETB kickt. „Es war ja auch eine bewusste Entscheidung von mir, das erste Mal in der Liga spielen zu wollen, die die zugehörige zu dem Ort ist, an dem ich lebe und aufgewachsen bin. Dementsprechend freue ich mich sehr, wieder in der Heimatstadt zu sein.“

ETB-Mittelfeldmann Lucas: „Passt hier alles sehr gut in mein Leben“

Der 26-Jährige wohnt nur zwei Autominuten vom Uhlenkrug entfernt, fängt im März bei einem Arbeitgeber in Essen einen neuen Job an. „Dementsprechend passt das alles hier sehr, sehr gut in mein Leben“, erklärt Lucas. Er sei sehr gut aufgenommen worden – und froh, dass es jetzt wieder um Punkte geht. Verantwortung übernehmen, in erster Linie mit Leistung vorangehen – das hat der gebürtige Essener beim ETB vor. „Ich glaube, dass es hier heute sehr schwer war, fußballerisch zu brillieren“, sagt Lucas und lässt seinen Blick über den tiefen, mitunter matschigen Rasen schweifen.

„Es ging viel um Kampf, um zweite Bälle, aber wir haben das als Mannschaft sehr gut angenommen.“ In der Rückwärtsbewegung nahm Lucas seinen Platz im defensiven Mittelfeld neben dem etwas tiefer positionierten Armen Shavershyan ein, auf dem Weg nach vorne schaltete er sich immer wieder ins Offensivspiel ein, tauchte hin und wieder sogar in der letzten Kette vor der Velberter Abwehr auf. „Ich glaube, das ist so die klassische Achter-Position – quasi „Box-to-Box“. Amen spielt den etwas tieferen Part, mit Guiliano Zimmerling habe ich einen typischen Zehner vor mir“, erklärt der Sportbusiness-Management-Student Lucas.

ETB: Lucas hätte gegen TVD Velbert fast auch Torpremiere gefeiert

Das Bindeglied zwischen Offensive und Defensive sei er. Und wie sieht Trainer Damian Apfeld seine Rolle? „Nico ist der Stratege, der den Rhythmus bestimmen soll“, erklärt der ETB-Coach. Durch seine frühe gelbe Karte sei der Mittelfeldmann etwas „gehandicapt“ gewesen. Trotzdem hatte Lucas bereits sein erstes Tor im Dress der Schwarz-Weißen auf dem Fuß: Das TVD-Gehäuse war leer, bis im letzten Moment ein Velberter Verteidiger Lucas‘ Schuss von der Linie köpfte – was für eine Chance. „Da können wir sicherlich ein Zweites machen oder müssen es“, haderte der Neuzugang.

In den nächsten Wochen wollen wir viele Erfolge feiern und möchten eine bessere Rückrunde als Hinrunde spielen.
ETB-Neuzugang Nico Lucas

Das Spiel hätte in der zweiten Halbzeit in beide Richtungen gehen können, „im Endeffekt ist es ein verdienter Punkt für beide Seiten.“ Ein sehr, sehr gutes Debüt attestierte Apfeld Lucas, an das er bei der nächsten Oberliga-Aufgabe am Freitag (20 Uhr) bei Union Nettetal anknüpfen kann. „In den nächsten Wochen wollen wir viele Erfolge feiern und möchten eine bessere Rückrunde als Hinrunde spielen – sowohl persönlich als auch mit dem Verein. Ich glaube, dann sind wir auf einem guten Weg“, erklärt Lucas.

Mit der SG Wattenscheid, für die der 124-malige Regionalligaspieler in den vergangenen drei Jahren auflief, schloss Lucas die Hinrunde der Oberliga Westfalen als Schlusslicht ab, verließ den Verein im Januar auf eigenen Wunsch – und dürfte Papa Jürgen beim ETB nun noch das ein oder andere Mal auf dem Parkplatz am Uhlenkrug treffen.

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