Essen. Oberligist ETB verbucht nach Führung nur einen Punkt gegen den TVD Velbert und ärgert sich über den Schiri. So bewerten die Trainer das Spiel.

Ein besonderes Gefühl war es für die Anhänger des ETB Schwarz-Weiß: Erstmals seit Mitte Oktober trug der Oberligist wieder ein Heimspiel am Uhlenkrug aus, drei Punkte durften die Schwarz-Weißen aber nicht bejubeln. Im Nachholspiel trennte sich der ETB mit 1:1 (1:1) vom TVD Velbert, der damit in der Tabelle drei Zähler vor den Essenern bleibt, aber auch schon eine Partie mehr absolviert hat.

Ein gerechtes Unentschieden für die beiden Trainer, „aber trotzdem zwei Punkte zu wenig für uns“, haderte ETB-Coach Damian Apfeld. „Wir wollten unbedingt mit einem Dreier starten, der Auftritt gibt der Mannschaft letztlich aber Mut.“

ETB Schwarz-Weiß: Dalyanoglu knipst mit Traumtor die Führung

Das Bosnjak-Bruderduell fiel aus: Niko (ETB) und Luka (TVD) standen beide nicht im Kader. Die Gastgeber waren in der Anfangsphase die aktivere Mannschaft, versuchten immer wieder über Flanken gefährlich vor das Velberter Tor zu kommen – und belohnten sich für den Aufwand. Mehmet Dalyanoglu ließ den ETB mit seinem Strahl aus 20 Metern in den Winkel jubeln (16.) – was für ein Schuss.

Schon vorher hatten die Schwarz-Weißen einige Möglichkeiten zur Führung: Guiliano Zimmerling scheiterte am langen Pfosten an TVD-Keeper Robin Offhaus (6.), zehn Minuten später kullerte sein Flachschuss nach einer Essener Dreifach-Chance links am Tor vorbei.

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In der nächsten Situation legte Zimmerling auf Neuzugang Nico Lucas ab, dessen Schuss auf das leere Tor in letzter Sekunde von TVD-Verteidiger Noah Korczowski rausgeköpft wurde (17.). „Die ersten 25, 30 Minuten waren richtig gut von uns. Wir hätten 2:0 führen müssen, um einfach mehr Sicherheit in das Spiel zu bekommen“, erklärte Apfeld. TVD-Trainer Jens Grembowietz sah hingegen bis dahin keinen guten Auftritt seiner Mannschaft: „Wir hatten kaum Zugriff. Nach einer halben Stunde haben wir es besser gemacht.“

TVD Velbert steigert sich nach halber Stunde - und gleicht aus

Die Gäste waren in der ersten halben Stunde nur durch einen gefährlichen Freistoß von Dario Schumacher (24.) auffällig geworden, kamen dann aber nahezu aus dem Nichts zum Ausgleich, der ihnen Aufwind verlieh: Robert Nnaji spitzelte die flache Hereingabe von Dario Schumacher vorbei an ETB-Torwart Ryan Valentine ins kurze Eck (36.).

Das Bruderduell fiel aus, Luka und Niko Bosnjak waren aber natürlich trotzdem am Uhlenkrug.
Das Bruderduell fiel aus, Luka und Niko Bosnjak waren aber natürlich trotzdem am Uhlenkrug. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Nach der Pause neutralisierten sich beide Mannschaften, der tiefe Rasen verhinderte Passtaffeten, auf beiden Seiten fehlten die kreativen Ideen. ETB-Coach Apfeld reagierte (61.), Timur Mehmet Kesim und Samuel Addai sollten das Offensivspiel beleben. Danach aber wurde erst einmal wieder der TVD gefährlich: Leon Bachmanns Distanzschuss segelte am rechten Pfosten vorbei (63.), eine Minute später scheiterte Athanasios Xiros aus kurzer Distanz an Valentine (64.).

Unter dem Strich fühlen wir uns benachteiligt vom Schiedsrichtergespann. Die Leistung war wirklich unter aller Sau.
ETB-Trainer Damian Apfeld zur Schiedsrichterleistung

Dann wurde ETB-Spielmacher Zimmerling im Strafraum zu Fall gebracht (68.). Elfmeter? Der Pfiff blieb aus – zum Unmut der Schwarz-Weißen, der nach weiteren Fouls an Zimmerling von Minute zu Minute weiter stieg. „Unter dem Strich fühlen wir uns benachteiligt vom Schiedsrichtergespann. Die Leistung war wirklich unter aller Sau“, kritisierte Apfeld. Die Hausherren antworteten mit Offensivdruck, hatten zwischenzeitlich ein optisches Übergewicht.

TVD Velbert: Nnaji hat in der Schlussphase Siegtreffer auf dem Fuß

Gefährlicher blieb aber der TVD, der beim Kopfball von Eunseok Ko nach einer Ecke und Bachmanns Nachschuss die große Chance zur Führung hatte (78.). Auch der ETB tauchte in der Schlussphase immer mal wieder im Velberter Strafraum auf, den Siegtreffer hatte aber TVD-Angreifer Nnaji auf dem Fuß: Der Torschütze zum 1:1 war bereits vorbei an ETB-Keeper Valentine, verfehlte mit seinem Kullerschuss aber das leere Tor (87.). „Die zweite Halbzeit sehe ich prozentual eher bei uns. Ich glaube schon, dass wir da etwas aktiver waren“, analysierte Grembowietz.

So haben sie gespielt

ETB Schwarz-Weiß – TVD Velbert 1:1 (1:1).

ETB: Valentine – Lucas, Zimmerling, Cisse (62. Kesim), Gusic, Shavershyan, Lach, Dalyanoglu, Poznanski (81. Usein), Leinweber, Weihmann (62. Addai).

TVD: Offhaus – Ko, Korczowski, Adjei, Brauer, Güzel (81. Corsten), Nnaji, Fagasinski (51. Xiros), Schumacher, Sloth Larsen, Bachmann.

Tore: 1:0 Dalyanoglu (18.), 1:1 Nnaji (37.).

Zuschauer: 326.