Wattenscheid. Nico Lucas war Aufstiegsheld und Vize-Kapitän der SG Wattenscheid 09 - trotzdem verlässt er das Oberliga-Schlusslicht, geht nach Essen.

Wenn die SG Wattenscheid 09 am Mittwochabend die Vorbereitung auf die restliche Oberliga-Saison beginnt, ist Nico Lucas nicht mehr dabei: Der 26-jährige Mittelfeldspieler verlässt die SG Wattenscheid 09 auf eigenen Wunsch nach drei Jahren. In einer Videobotschaft, aufgenommen nach der Vertragsauflösung im Auto, verabschiedete er sich.

„Ich möchte mich für die gemeinsame, geile Reise bedanken. Diese Zeit war besonders, gekrönt mit dem Aufstieg - das hätte ich vor drei Jahren nicht für möglich gehalten“, so der ehemalige Spieler von Rot-Weiss Essen. Er steht vor einem Wechsel zum ETB Schwarz-Weiß - etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt.

Lucas war von sich aus auf die Verantwortlichen des Oberliga-Letzten zugekommen. „Nico ist ein Spieler gewesen, wo ich beim Amtsantritt nicht daran gedacht habe, ihn in der Winterpause oder zur Rückrunde freizugeben“, sagt Wattenscheids Sportvorstand Harmut Fahnenstich. „Manchmal ändern sich Dinge im Fußball“, erklärt Lucas, der in dieser Saison 14 Spiele für die SGW absolvierte, zuletzt als Kapitän, wenn auch in einigen enttäuschenden Auftritten.

Wattenscheid 09: Neuer Konkurrenzkampf im Mittelfeld

Nico Lucas in dieser Saison im Wattenscheider Heimspiel gegen den ASC 09.
Nico Lucas in dieser Saison im Wattenscheider Heimspiel gegen den ASC 09. © Essen | Thorsten Tillmann

Lucas gehörte in den vergangenen Jahren zu den wichtigsten Spielern in der Wattenscheider Kabine und in der Außendarstellung, übernahm Verantwortung - auch an bitteren Tagen stellte er sich den Fans oder den Interviews. Sportlich dagegen ist er nicht unverzichtbar, Lucas hätte um seinen Platz im zentralen Mittelfeld kämpfen müssen.

Mit Nico Thier aus Bövinghausen und dem in der Hinserie verletzten Tom Sindermann kommen zwei erfahrene Spieler dazu, auch die oft verletzten Talente Alexandros Dimopoulos und Fabrizio Fili wollen eine Rolle spielen - und passen möglicherweise besser zu Yavuzaslans Vorstellungen eines zentralen Mittelfeldspielers. Sportvorstand Fahnenstich sagt über Lucas‘ Abgang: „Wir haben uns für diese Entscheidung Zeit gelassen und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Kader das auffangen kann.“

Wichtig sei, dass alles sauber abgelaufen sei, betont Sportvorstand Fahnenstich, dass man sich weiter in die Augen schauen könne. Lucas ist der sechste Winter-Abgang der SG Wattenscheid Lars Holm, Ahmed Kulalic, Oluremi Martins Williams und Karoj Sindi nach Dennis Lerche, der auf ein Engagement bei Regionalligist Alemannia Aachen hofft.

Fünf Testspiele vereinbart

Engin Yavuzaslan, Trainer der SG Wattenscheid 09, bereitet sein Team auf den Oberliga-Abstiegskampf vor.
Engin Yavuzaslan, Trainer der SG Wattenscheid 09, bereitet sein Team auf den Oberliga-Abstiegskampf vor. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Wattenscheid hat währenddessen die restlichen 19 Oberliga-Spiele in der Rückserie im Fokus: In der Vorbereitung steht zunächst vor allem die Fitness der Mannschaft, aber auch einige taktische Aspekte im Mittelpunkt, um ab dem 4. Februar die Aufholjagd auf die Nichtabstiegsplätze zu starten. Fünf Testspiele hat die SGW dazu vereinbart, die Heimspiele finden an der Berliner Straße statt:

  • Sonntag, 14.01., 16 Uhr: 1. FC Kleve (H)
  • Freitag, 19.01.,19 Uhr: FC Marl (A)
  • Sonntag, 21.01., 14:30 Uhr: Hamborn 07 (A)
  • Mittwoch 24.01., 19 Uhr: SV Wacker Obercastrop (A)
  • Sonntag, 28.01, 15:00 Uhr RSV Meinerzhagen (H)

Das Meinerzhagen-Spiel ist gleichzeitig die Generalprobe für den Oberliga-Auftakt, Trainer Yavuzaslan erkennt beim ambitionierten Westfalenligisten einige Ähnlichkeiten zum ersten Pflichtspiel-Gegner des Jahres: Am 4. Februar tritt die SGW bei der SG Finnentrop/Bamenohl an. Eine Woche später (Karnevalssamstag, 10. Februar), steht das Nachholspiel zu Hause gegen Türkspor Dortmund auf dem Spielplan.

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