Essen./Halle. Eishockey-Oberligist gelingt beim 3:2-Sieg gegen die Saale Bulls Halle der nächste Lucky Punch. Darum sind die drei Punkte so wichtig.
Die Zuschauer im Sparkassen-Eisdom bereiteten sich gedanklich schon auf die Overtime vor: Dann bediente Dennis Reimer in der vorletzten Minute Ryan Del Monte im Rückraum. Der Neuzugang der Moskitos Essen schnürte die Scheibe mit seiner Direktabnahme in den Winkel und sicherte dem Eishockey-Oberligisten den nächsten Lucky Punch nach dem späten 3:2-Heimsieg gegen den Herforder EV. Bei den Saale Bulls Halle hieß es am Ende ebenfalls 3:2 (1:0, 0:1, 2:1). Für die „Mücken“ sind es weitere drei Punkte im Kampf um das Playoff-Heimrecht. 14 Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde beträgt der Vorsprung auf Platz fünf satte 17 Punkte.
Die Gäste reisten mit fast vier kompletten Reihen nach Sachsen: Fabio Frick kehrte nach überstandener Krankheit in den Kader zurück, Alexej Dmitriev (verletzt) musste wie schon gegen Herford passen, Youngster Johannes Oswald lief am Wochenende zweimal für die U20 der Düsseldorfer EG auf und zählte erneut nicht zum Kader. Stammkeeper Bastian Flott-Kucis kehrte zurück ins Tor, die drei Förderlizenzspieler Carl Konze, Niclas Focks (beide Krefeld Pinguine) und David Lewandowski (DEG) starteten in Reihe vier.
Moskitos mit Fabio Frick und fast vier kompletten Reihen
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Die „Mücken“ brauchten nach flotten Anfangsminuten nicht lange, um in Führung zu gehen: Der Lette Elvijs Biezais bediente Enrico Saccomani, der unbedrängt aus zentraler Position zum Abschluss kam und die Scheibe im Netz zappeln ließ (4.) – das frühe 1:0. Die Saale Bulls kamen zwar auch immer mal wieder in aussichtsreiche Positionen, Essen aber hatte mehr vom Spiel im ersten Drittel, vollendete seine vielversprechenden Ansätze in der Offensive aber zu selten.
In der 8. Minute hatten die Gäste gleich mehrfach die Chance zu erhöhen, zwei Minuten später spielten die Moskitos eine Überzahlsituation im gegnerischen Drittel nicht konsequent aus, Sandis Zolmanis scheiterte an Halle-Keeper Timo Herden. Ein weiteres Beispiel: Reimer und Aktivposten Del Monte kombinierten sich technisch fein vor das Hallenser Tor, verpassten aber den Abschluss im richtigen Moment (15.). Dann wählte Zolmanis die Direktabnahme per Schlagschuss, statt den Angriff ruhig abzuschließen (18.) – auch da wäre mehr drin gewesen.
Im Mittelabschnitt aber hatten zuerst die Gastgeber, beflügelt durch ihr erstes Powerplay, die Überhand und setzten sich mitunter in der Essener Zone fest. Erst nach 27 Minuten verlagerten die Moskitos das Geschehen wieder ins Angriffsdrittel, als die erste Reihe um das lettische Kontingent-Trio das Offensivspiel ankurbelte. Elvijs Biezais und Saccomani hatten innerhalb weniger Sekunden aus kurzer Distanz beste Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen, brachten den Puck aber jeweils nicht aufs Tor (27.).
Saale Bulls nutzen gegen die Moskitos Powerplay zum Ausgleich
Die „Mücken“ nutzten ihr nächstes Powerplay nicht, die Saale Bulls hingegen schon: Moskitos-Verteidiger Niklas Heyer hatte die Scheibe schon fast geklärt, als Thomas Merl sie doch noch zurück auf Tatu Vihavainen stocherte, der direkt mit der Rückhand zum Ausgleich verwandelte (34.). Danach verlor Essen zumindest kurzzeitig etwas Ordnung und Struktur, der Gastgeber hatte sich im Mitteldrittel gesteigert. „Im ersten Drittel waren wir noch die etwas bessere Mannschaft. Im zweiten hat Halle es gut gemacht und ist etwas besser ins Spiel gekommen“, gab Geburtstagskind René Behrens zu.
Die Saale Bulls blieben dran im Schlussdrittel – auch, wenn die Moskitos weiterhin zu dem ein oder anderen gefährlichen Abschluss kamen. Biezais war nach seinem Scheibengewinn völlig frei durch, scheiterte im Alleingang aber am Pfosten (43.). Die Führung der Hallenser ging nach 48 Minuten allerdings in Ordnung: Flott-Kucis konnte die Scheibe nicht abfangen, als sie vor sein Tor schlitterte, Martinas Grynius drückte sie freistehend im Torraum über die Linie (49.).
Stelzmann gleicht aus, Del Monte mit dem Lucky Punch für die Moskitos
Den Schock aber verdauten die Moskitos zügig und legten in den Schlussminuten noch einmal zu: Lars Stelzmanns Rückhand-Nachschuss schlug über der Schulter von Herden ein, die Schiedsrichter erklärten den Treffer nach Videoüberprüfung für gültig (56.). Essen war wieder zurück – und sicherte sich dank Del Montes Lucky Punch sogar noch die volle Punktzahl.
So haben sie gespielt
Saale Bulls Halle – Moskitos 2:3.
Drittel: 0:1, 1:0, 1:2.
Tore: 0:1 Saccomani (4.), 1:1 Vihavainen (34.), 2:1 Grinius (49.), 2:2 Stelzmann (56.), 2:3 Del Monte (59.).
Strafminuten: Essen 6 – Halle 4.
Zuschauer: 1416.
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