Essen. Essener Zweitligist spielt Außenseiter-Rolle gegen Rhein-Neckar Löwen gut. So lief Partie vor ausverkauftem Haus - dazu viele Fotos.
Auch wenn die Niederlage deutlich ausfiel, standen die Fans des Tusem Essen in der letzten Minute auf und zollten ihrer Mannschaft Respekt. Respekt für eine ordentliche Pokalsaison und eine kämpferische Leistung gegen den großen Favoriten. Die Rhein-Neckar Löwen waren an diesem Abend nicht zu schlagen, spielten seriös und siegten verdient mit 33:24 (18:13). Während die Mannschaft von der Margarethenhöhe aus dem DHB-Pokal ausschied, zogen die Gäste ins Viertelfinale ein.
Der Tusem musste auf den angeschlagenen Julius Rose (Fußverletzung) verzichten, bei den Gästen nahm Uwe Gensheimer nur auf der Tribüne Platz. Doch das Aufgebot des Titelverteidigers konnte sich dennoch sehen lassen: Juri Knorr, Jannik Kohlbacher und Mikael Appelgren begannen, Trainer Sebastian Hinze wollte also von der ersten Minute an nichts anbrennen lassen. Das erste Tor des Tages gehörte aber dem Außenseiter, Dennis Szczesny zündete die Stimmung in der proppenvollen Sporthalle „Am Hallo“ das erste Mal an.
Löwen waren gegen Tusem Essen von Beginn an tonangebend
Von nun an waren aber die Rhein-Neckar Löwen klar tonangebend. Die Abwehr hielt den Tusem vom Tor fern, dieser bekam kaum Tiefe und dementsprechend keine kurze Distanz für Abschlüsse zustande. Auf der anderen Seite ging es oft sehr schnell, meist über die Zielspieler Lion Zacharias und Jon Andersen.
Essens Trainer Michael Hegemann nahm beim 1:6 (10.) eine erste Auszeit und seine Jungs traten in der Folge etwas mutiger und dynamischer auf. Durch einige sehenswerte Treffer und kräftigere Abschlüsse verkürzten sie den Rückstand etwas. Philipp Asmussen heizte mit seinen Toren die Stimmung auf und brachte mehr Druck auf den Kessel der Gäste. Doch wann immer die Gastgeber die Löwen kitzelten, brüllten diese ein paar Mal und verscheuchten den Angreifer. Insgesamt machte der Tabellensechste der ersten Liga einen souveränen Auftritt und nahm das Spiel auch durchaus ernst. Eine echte Schwächephase leistete er sich nicht, weshalb die 18:13-Halbzeitführung für den Favoriten nicht nur komfortabel, sondern auch verdient war.
Nach dem Seitenwechsel wollten die Mannheimer schnell Ruhe haben und setzten sich durch sehenswerte Tore von Jannik Kohlbacher und Weltmeister Niclas Kirkelokke weiter ab. Der Tusem konnte dabei phasenweise immer mal mithalten, dem Titelverteidiger aber nicht ernsthaft gefährlich werden. Die ganz große Spannung kam also nicht mehr auf, aber die heimischen Fans freuten sich dennoch über jede gelungene Aktion ihrer Mannschaft und jeden weiteren Ehrentreffer. Unter anderem steuerte Finley Werschkull fünf Tore bei.
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Außenseiter Tusem Essen hält mit viel Leidenschaft dagegen
„Ich denke, dass wir uns gut verkauft und mit Leidenschaft gespielt haben. Als junger Spieler vor so einer Kulisse gegen so viele Nationalspieler zu spielen, ist natürlich mega. Die Erfahrung nehme ich auf jeden Fall mit“, sagte Kreisläufer Finn Wolfram.
Nun richtet sich der Fokus schnell wieder auf den Liga-Alltag. Am kommenden Sonntag ist der Tabellenzwölfte VfL Lübeck-Schwartau „Am Hallo“ zu Gast (Anwurf 17 Uhr). „Und genau darum geht es jetzt. Wir müssen schnell regenerieren und wollen in dem Spiel Punkte sammeln. Das wird ein ganz anderes Spiel und viel Kampf werden“, ahnt Tusem-Trainer Michael Hegemann.
TUSEM verliert gegen die Löwen mit 24:33
So haben sie gespielt
Tusem Essen – Rhein-Neckar Löwen 24:33 (13:18)
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (3), Kämper, Wolfram (1), Wilhelm, Homscheid (2/1), Asmussen (3), Eißing (2), Szczesny (2), Seidel, Klingler, Neuhaus (1), Mast (2), Werschkull (5), Schoss (3).
Löwen: Appelgren, Späth, Birlehm; Kirkelokke (4), Jacobsen, Knorr (2), Oskarsson (1), More, Holst (2), Davidsson (5/3), Schefvert (2), Gislason, Andersen (5), Jaganjac, Zacharias (6), Kohlbacher (6).
Siebenmeter: 1/2 – 3/3. Strafminuten: 6 – 4. Zuschauer: 2578 (ausverkauft).
Spielfilm: 1:3 (5.), 1:7 (13.), 5:9 (17.), 6:13 (20.), 9:16 (25.), 13:18 (30.) – 13:21 (36.), 17:24 (40.), 20:27 (45.), 22:29 (51.), 23:31 (55.), 24:33 (60.).
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