Essen. Beim Online-Voting setzten sich in fünf Kategorien meist Favoriten durch. Diese Nominierten haben gewonnen und dazu die besten Fotos.
Die Essener Sportfans haben abgestimmt, die Wahl der „Sportler des Jahres“ ist entschieden. Traditionell wurden die Gewinnerinnen und Gewinner am Dienstagabend im Rahmen des traditionellen Sportforums der Sparkasse in der Filiale am Kennedyplatz geehrt.
Eine Jury unter anderem mit OB Thomas Kufen, Volker Lauer (Olympiastützpunkt), Jochen Sander (Espo) und Horst Melzer (Sportinternat) übernahm die Vorauswahl und nominierte die Besten aus dem Jahr 2023, wobei nicht immer nur Leistungsniveau und Erfolge entscheidend sein sollten. Danach durfte online abgestimmt werden. Mit 1889 abgegebenen Stimmen wurde ein Rekord aufgestellt. Der Trend ist ohnehin positiv, denn das Interesse hat sich im Laufe der Jahre kontinuierlich gesteigert. Im Vorjahr waren es „nur“ 1631 Stimmen.
Nachdem Sparkassen-Vorstand und Gastgeber Oliver Bohnenkamp, der ebenfalls Mitglied der Jury ist, die rund 200 Gäste begrüßt hatte, folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Ehrenamt“ mit OB Kufen. Danach wurden die sportlichen „Geheimnisse“ peu à peu gelüftet. Zur Wahl standen fünf Kategorien, in denen sich die internen Favoriten weitestgehend durchgesetzt haben.
Sportler – Max Rendschmidt
Keine Überraschung, weil immer ein Kandidat für Rang eins, ist Kanurennsport-Olympiasieger Max Rendschmidt von der KG Essen, der im Vierer über 500 Meter bei der Heim-WM in Duisburg Weltmeister wurde. Dabei war der Auftakt ins Sportjahr aufgrund zahlreicher Verletzungen und Krankheiten durchaus holprig. Doch das deutsche Quartett um Schlagmann Rendschmidt kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Das turbulente Jahr fand kurz darauf beim Weltcup in Paris, den sogenannten Pre-Olympic-Games, den perfekten Abschluss. Gemeinsam mit Jacob Schopf holte der Essener im Zweier über 500 Meter ebenfalls Gold. „Es ist zwar noch ein langer Weg bis zu den Olympischen Spielen in Paris im kommenden Jahr, aber wir wollen auf jeden Fall wieder angreifen und unseren Titel verteidigen“, strebt er das vierte olympische Gold an.
Die Essener Sportfans haben abgestimmt
Das KGE-Ass ist schon jetzt mit insgesamt internationalen 70 Medaillen bei Olympia, WM und EM einer der erfolgreichsten deutschen Sportler überhaupt. Rendschmidt war bei der Ehrung nicht anwesend, weil er sich in Florida im Trainingslager auf die Saison vorbereitet. Für ihn nahm seine Club-Kollegin Caroline Arft den Preis entgegen.
Sportlerin – Mareike Eißmann
Sport, Beruf, Familie – die Triathletin Mareike Eißmann vom TRC Essen 84 bringt das alles erfolgreich unter einen Hut und zwar auf allerhöchstem Niveau. Die Mutter und Medizinerin bezeichnet sich selbst als „Königin der Randzeiten“ und trainierte rund 15-20 Stunden pro Woche für den Ironman in Hamburg und gewann dort mit einer Bestzeit von 9:41 Stunden in der Altersklasse 40. Damit hatte sie sich auch für die WM auf Hawaii qualifiziert und meisterte auch diese Ausdauer-Tortur beeindruckend.
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Mannschaft – Adler Union Frintrop
Es ist und bleibt eine Essener Erfolgsgeschichte: Vor zwei Jahren kickte Adler Union Frintrop noch zwei Spielklassen tiefer. In diesem Sommer sind die Fußballer von Trainer Marcel Cornelissen in der Oberliga angekommen, der höchsten Spielklasse im Verband Niederrhein. Das Team, das größtenteils aus Spielern der eigenen Jugend besteht, schaffte den Aufstieg mit einer beeindruckenden Bilanz von 18 Siegen, drei Remis und nur fünf Niederlagen und hatte acht Punkte Vorsprung auf den Vize SF Niederwenigern.
Yannik Reiners, schon als Bambini im Verein aktiv, wurde mit 30 Treffern Torschützenkönig der Landesliga. Übrigens: Im Vorjahr lag das Team bei der Sportlerwahl nur eine Stimme hinter Gewinner Rot-Weiss Essen.
Trainer: Alina und Thomas Novy
Ein exzellentes Beispiel dafür, dass nicht immer nur Erfolge auf hohem Leistungsniveau zählen. Alina und Thomas Novy, die höchst engagierten Trainer des Franz-Sales-Hauses, arbeiten im inklusiven Sport und waren mit ihren Teams außergewöhnlich erfolgreich bei den „Special Olympic World Games“ in Berlin.
Sie betreuten eine Basketball-Mannschaft mit Spielern mit Handicaps sowie ein zehnköpfiges integratives Futsal-Team mit und ohne Behinderung. Mit hervorragenden Leistungen bei den Nationalen Spielen 2022 qualifizierten sich die Mannschaften für die Teilnahme in Berlin jeweils in der leistungsstärksten Gruppe. Dort holte das Futsal-Team im Finale gegen Portugal die Silbermedaille.
Newcomer: Tim Dietzler
Es hatte was von Sensation: Erste Europameisterschaft und direkt ganz vorne: Tim Dietzler gewann die Gold-Medaille im Vierer über 500 Meter. Bei der EM in Montemor-o-Velho (Portugal) gelang ihm mit dem Team ein furioser Endspurt zum Titel.
Dieser Sieg war nicht nur sein erster großer internationaler Einsatz, sondern auch seine erste internationale Medaille überhaupt. Mit diesem Erfolg eiferte er seinem populären Stiefbruder Max Rendschmidt nach, der dort damals ebenfalls seinen ersten großen internationalen Triumph feierte. Zudem wurde Dietzler noch WM-Vierter über 500- sowie 5000 Meter.
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