Essen. Beim Oberligisten ist der 20-jährige Niklas Hane in die erste Reihe gerückt. So sehen Trainer Albrecht und der Verteidiger die Fortschritte.
Weit hat es Niklas Hane nicht bis in die Heimat zu seinen Eltern. Während seine Teamkollegen von den Moskitos Essen mitunter lange Fahrten auf sich nehmen, in andere Bundesländer reisen müssen, braucht der 20-Jährige nur ein paar Autofahrminuten, um seine Geburtsstadt Düsseldorf zu erreichen. Die freien Eishockey-Tage nutzt Hane, um seine Eltern zu besuchen und den Akku wieder aufzuladen. Der Essener Eishockey-Oberligist nimmt erst in der nächsten Woche das Training wieder auf für das Ruhrderby bei den Füchsen Duisburg (Fr., 17.11., 19.30 Uhr).
„Eine Pause ist immer schön. Ich glaube, niemand sagt Nein zu freien Tagen, aber wenn es nach mir gehen würde, würde ich jetzt eigentlich gerne schon wieder auf dem Eis stehen“, sagt der Verteidiger. Zumal die Deutschland-Cup-Pause eigentlich zur Unzeit kommt, vor allem für Hane: Die „Mücken“ sind zwar Spitzenreiter, müssen aber eventuell tatenlos zusehen, wie sich die Hannover Scorpions im einzigen Spiel am Freitag gegen Tilburg die Tabellenführung zurückholen könnten. Außerdem ist Hane einer der Moskitos-Gewinner der letzten Spieltage und wird auf seinem Formhoch durch die Pause ausgebremst.
Moskitos-Verteidiger Hane hat Spaß am Eishockey
Vor zwei Wochen verdrängte er Michael Gottwald aus dem Paradeblock, der mit den lettischen Angreifern Elvijs Biezais und Sandis Zolmanis einer der gefährlichsten der Liga ist, und bildet seitdem das erste Verteidigungs-Duo an der Seite des Letten Edmunds Augstkalns. „Es macht Spaß, mit ihnen zu spielen. Das sind natürlich gute Spieler, aber ich habe generell Spaß am Eishockey“, sagt Hane. „Egal, ob ich wie am Anfang in der dritten oder jetzt in der ersten Reihe auflaufe.“
Danny Albrecht habe ihm die neue Rolle zugetraut – und bislang habe es auch ganz gut funktioniert. Schon in Herne spielte der talentierte Verteidiger in der Vorsaison knapp drei Monate unter Albrecht und entschied sich nach dieser Erfahrung, dem Coach im Sommer nach Essen zu folgen. „Niki hat einen Riesensprung gemacht“, sagt Albrecht. „Er hat sich körperlich extrem verbessert, spielerisch und gerade defensiv hat er es schon im letzten Jahr sehr gut gemacht.“ Hane habe sich den Sprung in die erste Reihe verdient, „weil er konstant gute Leistungen gezeigt hat. Das muss dann auch belohnt werden“.
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Der 20-Jährige, der sämtliche Nachwuchsmannschaften der Düsseldorfer EG durchlaufen hat, sei defensiv sehr gut geworden, sagt er selbst. „Das war nicht immer so. Ich habe viel dazu gelernt und mich gut entwickelt.“ Aber auch im Angriff hat Hane seine Fähigkeiten, kann mit der Scheibe umgehen, versprüht einen gewissen Offensiv-Drang und scheut sich nicht, den Weg nach vorne zu suchen.
Zuletzt durfte er auch im Powerplay mithelfen. „In der Offensive muss ich an meinem Schuss noch ein bisschen arbeiten, aber ich bin da auf einem guten Weg.“ Die These untermauerte er durch seinen ersten Saisontreffer beim 4:3-Auswärtssieg in Leipzig, als Hane nicht lange zögerte und zum 2:2-Ausgleich abschloss.
Moskitos Tabellenführer, doch das findet relativ wenig Beachtung
Das Verhältnis zwischen Euphorie und Erwartungshaltung, die am Westbahnhof schnell zu steigen droht, war ein großes Thema in den letzten Wochen. Trotz der Tabellenführung und über weite Strecken überzeugenden Auftritten kam stellenweise immer mal wieder Kritik auf. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir das nicht mitbekommen“, sagt Hane. „Wir wissen selbst als Team, was wir können.“ Der Tabelle schenkt Hane – wie die Verantwortlichen der Moskitos – keine große Aufmerksamkeit. Es sei schön, die Platzierung anzusehen, oft schaue er aber nicht auf die Tabelle. Die Mannschaft müsse sich jedenfalls nicht klein machen.
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„Wir wollen zusammenwachsen und sind dabei auf einem sehr guten Weg“, so Hane, der schon in der Saison 2021/22 als Förderlizenzspieler zum Essener Kader zählte. Ein Team wachse mit Niederlagen auch enger zusammen. Wenn es gut laufe, sei es immer einfach, eine gute Stimmung in der Kabine zu haben. „Die Truppe hält aber auch bei Niederlagen immer zusammen“, meint Hane.
Erst 20 Jahre alt, schon Teil der ersten Reihe in der Oberliga: Wo kann die Reise für Hane langfristig hingehen? Es gehe erst einmal darum, dass der Verteidiger saisonübergreifend Konstanz in seine Leistung bringe, erklärt Trainer Albrecht, „sodass er dann bereit ist für höhere Aufgaben. Niki steht die Eishockey-Welt offen.“
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