Baumberg. Die klare 0:4-Niederlage beim Tabellenführer SF Baumberg verdeutlichte: Die Schonnebecker sind noch nicht reif für den Kampf um die Spitze.

Die SpVg Schonnebeck ist sehr unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nach dem 1:4 in Ratingen setzte es dieses Mal eine ernüchternde 0:4-Niederlage in Baumberg. Zwei Spiele, acht Gegentore - eindeutiges Zwischenfazit: Das Team von Trainer Dirk Tönnies ist noch nicht reif für das Spitzentrio und muss sich nun erst einmal wieder hinten anstellen.

Auch Trainer Tönnies sah keinen Grund, hinterher irgendwas zu beschönigen: „Es ist relativ schnell erzählt: In den ersten 35 Spielminuten haben wir ein Oberliga-Spiel gesehen, wo wir unheimlich viele Geschenke verteilt haben. Und ab der 40. Minute haben wir ein besseres Testspiel gesehen, da war es nur noch Schaulaufen. Uns war wichtig, dass wir nicht komplett abgeschossen werden.“

Die älteren Spieler riefen nicht ihre Leistung ab

Was den Gästetrainer so richtig sprachlos machte: „Letzte Woche habe ich meinen jungen Spielern gesagt, dass sie ein bisschen Lehrgeld gezahlt haben, heute muss ich meine älteren Spieler in die Pflicht nehmen, die gar nicht ihre Leistung abgerufen haben. Bis auf Tim Kuhlmann hat keiner der elf Normalform erreicht“, so sein schonungsloser Kommentar. Tönnies war dermaßen angefressen, dass er alle elf Akteure durchspielen ließ. „Da sollten sie alleine durch, weil sie in der ersten Hälfte desolat agiert haben.“

Die Gäste agierten in der ersten Hälfte äußerst zweikampfschwach und leisteten sich katastrophale Fehler in der Hintermannschaft. Dabei hatten die Essener die erste Chance des Spiels: Luca Pinke (6.) lief durch bis zum Baumberger Keeper Daniel Schwabke, kam aber die berühmte Fußspitze zu spät. Das war es aber auch für lange Zeit.

Nach 13 Minuten nahm das Unglück seinen Lauf

Nach 13 Minuten nahm das Unglück beim Spitzenreiter seinen Lauf. Tim Winking konnte seinem Gegenspieler Ryo Iwata nur hinterher eilen und holte ihn im Strafraum von hinten von den Beinen. Sercan Er, nach langer Kreuzband-Verletzung wieder dabei, verwandelte sicher: 1:0. In diesem Stile ging es weiter. Nur drei Minuten später eilte Lukas Lingk zu zögerlich aus seinem Kasten, Routinier Enes Topal lupfte die Kugel an ihm vorbei und schob lässig zum 2:0 ein.

Die unglaublich effektiven Baumberger nutzten auch ihre dritte Chance: Diesmal ging Kapitän Matthias Bloch zu zaghaft in den Zweikampf, erneut Enes Topal konnte auf den Strafraum zulaufen und verwandelte sicher ins kurze Eck: 3:0 (31.). Doch damit vor dem Wechsel immer noch nicht genug: Wieder leistete die Schonnebecker Abwehr nur Geleitschutz, so machte Topal seinen Hattrick perfekt: Er hob den Ball über den zu weit vor dem Tor postierten Lingk in die Maschen: 4:0 (39.) - das hatten selbst die Pessimisten nicht erwartet.

Am Freitag bereits kommt der FC Büderich

Während der Tabellenführer im Gefühl des sicheren Sieges maximal durchwechselte, mussten die Schonnebecker noch 45 Minuten leiden. Dabei kam wenig Kreatives zustande. Eine Chance gab es noch: Nach Ecke von Kehrmann zog Winking aus kurzer Entfernung ab, doch Schwabke lenkte den Schuss über die Latte (60.). Der Kapitän legte anschließend den Finger in die Wunde: „Wir müssen schnell zu den Schonnebecker Grundtugenden zurückfinden - und zwar die Zweikämpfe annehmen“, forderte Matthias Bloch. Am Freitag schon kommt der FC Büderich zum Schetters Busch.

SpVg: Lingk, Kehrmann, Keer, Winking, Kuhlmann, Bloch, Geisler, Pinke, Golubytskij, Küper, Heck.
Tore: 1:0 Er (13./FE), 2:0, 3:0, 4:0 Topal (16., 31. und 39.).
Zuschauer: 60.

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