Leipzig. Eishockey-Oberligist Moskitos bleibt mit 4:3-Sieg in Leipzig Tabellenführer. Aber nicht alles lief rund beim Tabellenführer aus Essen.
Zu den Qualitäten einer Spitzenmannschaft zählt es auch, sein Leistungsvermögen mal nicht abzurufen – und die Spiele trotzdem zu gewinnen. Die Leistung in Leipzig war ausbaufähig. Die Punkte nahmen die Moskitos Essen trotzdem mit. „Es ist einfach erklärt: Wenn man da oben steht, gewinnt man solche Spiele. Wenn man unten steht, verliert man eben genau solche Spiele“, sagte Trainer Danny Albrecht nach dem 4:3 (1:2, 2:0, 1:1) beim sieglosen Schlusslicht Icefighters Leipzig.
Durch den 5:2-Heimsieg zuvor gegen Hamm verbuchte der Essener Eishockey-Oberligist bereits das vierte Sechs-Punkte-Wochenende der Saison und hat damit die Tabellenführung behauptet. Die „Mücken“ legen trotz des niedrigen Altersdurchschnitts bislang eine unglaubliche Konstanz an den Tag – zumindest bei den Ergebnissen. „Im Großen und Ganzen muss man ehrlich gestehen, dass Leipzig die bessere Mannschaft war“, räumte Albrecht ein.
Moskitos treffen in wichtigen Phasen richtige Entscheidungen
Überzeugen konnten die Moskitos in Sachsen nicht: Im Anfangsdrittel wurden die Gäste von dem harten Forecheck und der Laufintensität der Hausherren überrascht, bei den ersten beiden Gegentoren waren die Essener zu weit weg vom Gegner. Robin Slanina hatte für den ESC zum 1:1 ausgeglichen – ein wichtiger Treffer für den Ex-Leipziger, der in den ersten Saisonwochen immer wieder von Rückenproblemen ausgebremst worden war. „Man merkt ihm die Erleichterung an. Es hat mich sehr gefreut für ihn“, kommentierte Albrecht den Treffer. Slanina solle das Tor als positiven Schub mitnehmen.
Im Mittelabschnitt brachten sich die Moskitos allerdings selbst in Schwierigkeiten, sechs Minuten in Unterzahl mussten sie überstehen – mit Erfolg. Nach 40 Minuten hatten die Icefighters 17 Schüsse abgeben, die Gäste erst acht. Aber: „In wichtigen Phasen haben wir gute Entscheidungen getroffen“, so Albrecht. Aber sie nutzen das Momentum. Zu Beginn des zweiten und dritten Drittels lenkten die „Mücken“ das Spiel jeweils in ihre Richtung, nutzten die Leipziger Fehler eiskalt aus.
Den 2:2-Ausgleich erzielte Verteidiger Niklas Hane, der gegen Hamm und in Leipzig in die erste Reihe gedrängt war und das Vertrauen mit Leistungen zurückzahlte. Michael Gottwald, der bislang das Verteidigungsduo mit dem Letten Edmunds Augstkalns gebildet hatte, musste in den dritten Block weichen. „Niki hat es sich ganz einfach verdient“, erklärte Albrecht die Entscheidung. „Er hat lange gewartet, sehr bescheiden reagiert und sehr gut trainiert und gespielt. Dann muss man auch manchmal in Situationen, in denen es gut läuft, Veränderungen vornehmen, die aber gerechtfertigt sind.“
Angriffstrio der Moskitos mit überragender Bilanz
Der Essener Paradeblock war für drei der vier Treffer in Leipzig verantwortlich: Besonders vor dem 3:2-Führungstreffer stellten Elvijs Biezais, Sandis Zolmanis und Enrico Saccomani ihre Spielfreude und perfekte Abstimmung einmal mehr unter Beweis. Insgesamt hat das Angriffstrio der Moskitos bereits 68 Scorerpunkte gesammelt: Biezais belegt Platz eins der Scorerliste, Zolmanis ist sein erster Verfolger, Saccomani hat sich auf den achten Rang vorgeschoben.
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Sind die Moskitos von ihrer ersten Reihe abhängig? „Alle in der Mannschaft tragen ihren Teil dazu bei, dass wir erfolgreich sind“, entgegnet Albrecht. Herausheben will er seinen Paradesturm aber nicht. „Ja, sie spielen gutes Eishockey, schießen viele Tore und sind sehr dominant, aber sie in den Vordergrund zu heben, finde ich nicht gerechtfertigt, weil alle ihren Job erledigen.“
Ihre unglaubliche Form bestätigen können die „Mücken“ am Freitag (20 Uhr) in Rostock und am Sonntag (18.30 Uhr, Westbahnhof) gegen den Herforder EV. Die Tabelle sei für Essen noch immer relativ nebensächlich, wiederholt Albrecht gebetsmühlenartig. „Wir gucken, dass wir unsere Leistung konstant bringen und daran arbeiten.“
So haben sie gespielt
Icefighters Leipzig – Moskitos 3:4.
Drittel: 2:1, 0:2, 1:1. Tore: 1:0 (10.), 1:1 Slanina (16.), 2:1 (19.), 2:2 Hane (21.), 2:3 Saccomani (36.), 2:4 Zolmanis (41.), 3:4 (44.).
Strafminuten: Essen 16 – Leipzig 12. Zuschauer: 1230.
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