Essen. Tusem Essen hat einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Der Trainer hat dabei insbesondere eine Schwäche ausgemacht.
„Das haben wir selbst verbaselt“, ärgerte sich Trainer Michael Hegemann, der das Auswärtsspiel seines Tusem Essen beim TuS Vinnhorst damit auf den Punkt brachte.
Die Gäste kamen beim Tabellenvorletzten nicht über ein 22:22-Unentschieden hinaus, obwohl sie mehr als genug Chancen dazu hatten. Doch erneut machte die schwache Abschlussquote einen Sieg zunichte.
Tusem Essen: Torhüter überzeugt, Vinnhorst sammelt Zeitstrafen
Nachdem gegen Bietigheim die einjährige Heimserie gerissen war, wollte der Tusem in Hannover schnell Wiedergutmachung betreiben. Auf die Abwehr war von Beginn an wieder Verlass, zumal Torhüter Lukas Diedrich einen starken Tag erwischte. Der Schlussmann parierte insgesamt 14 Abschlüsse des Gegners und sollte letztendlich damit immerhin den einen Punkt für sein Team festhalten.
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Die Essener machten ein eher durchschnittliches Spiel, ohne große Schwankungen nach unten, aber eben auch nicht nach oben. Vinnhorst war sichtlich bemüht seine Gegenspieler in den Griff zu bekommen und packte beherzt zu. Nicht immer legal, weshalb der Aufsteiger einige Zeitstrafen in Kauf nehmen musste.
Der Tusem nutzte dies, um sich vor der Pause durch Julius Rose und Max Neuhaus etwas abzusetzen. Doch auch hier merkte man schon, dass an diesem Abend ein paar Prozente fehlten. Unter anderem verwarf der sonst so sichere Schütze Nils Homscheid gleich zwei Siebenmeter. Der ebenfalls gut aufgelegte Stefan Hanemann im TuS-Tor parierte.
Tusem lässt zu viel liegen – 16 Minuten kein Gegentor
Dennoch war die 13:11-Führung für die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet eine gute Basis für eine bessere Leistung im zweiten Durchgang. Dazu sollte es allerdings nicht kommen. Vinnhorst drehte die Partie binnen weniger Minuten und erwischte seine Gäste damit eiskalt.
Der Tusem machte zu leichte Fehler und vergab beste Torchancen. Dank einer disziplinierten Defensive konnte er jedoch das Spiel wieder an sich reißen und den Tabellenvorletzten unter Kontrolle bekommen. Satte 16 Minuten lang blieben die Essener in der zweiten Halbzeit ohne Gegentor und drehten das 17:16 für die Hausherren zu einem 21:17 (54.).
Essen ist in der Schlussphase zu fahrig
Im Prinzip gaben sich die Gastgeber schon fast auf, auch die so stimmungsvollen Fans im Vinnhorster Sportzentrum wurden deutlich ruhiger. Der Tusem schien nun voll in der Spur. Doch in den Schlussminuten agierte er viel zu lässig und fahrig. Das Team von Trainer Michael Hegemann erlaubte sich in dieser Phase die wohl schlechteste Saisonleistung bislang.
In der Offensive ließen die Essener weitere Siebenmeter liegen, begangen Stürmerfouls und warfen die Bälle unnötig ins Aus. Zudem stand die Abwehr gegen nun stark kämpfende Hausherren nicht mehr so stabil. Nachdem die beiden etatmäßigen Kreisläufer des TuS Vinnhorst, Marcel Timm und Milan Mazic, nach ihren jeweils dritten Zeitstrafen mit der Roten Karte vom Feld geschickt worden waren, musste Yannik Müssner aushelfen. Und genau dieser Müssner war es, der mit einem frechen Heber den verdienten 22:22-Endstand erzielte. Ganz zur Freude der heimischen Fans, die den Punkt wie einen Sieg bejubelten.
Tusem-Trainer ärgert sich über die Abschlussschwäche
Auf der anderen Seite hängende Köpfe: „Das ärgert uns alle, jeder von uns ist enttäuscht. Die Abschlussschwäche ist das Eklatanteste in diesem Spiel. Wir haben zu viele freie Bälle liegengelassen, was es dann natürlich schwierig macht zu gewinnen. Hinten raus waren wir zu hektisch und wir haben generell nicht die nötige Ruhe gefunden“, sagte ein sichtlich genervter Michael Hegemann.
Der Trainer ist nun froh, dass erst einmal eine Länderspielpause ansteht und sich sein Team regenerieren kann. Bevor am 12. November das Heimspiel gegen den TV Großwallstadt ansteht, wird in der Trainingshalle viel Schweiß tropfen. Hegemann dürfte mit seinem Team vor allem im Offensivspiel gut zu tun haben.
So haben sie gespielt
TuS Vinnhorst – Tusem Essen 22:22 (11:13)
Vinnhorst: Kristoffersen, Hanemann; Mileta (3), Stasch, Kolodziej (7), Buntic, Ruddat (2), Lungela (1), Mazic (2), Gertges, Hagen, Timm (3), Müssner (2), Durmaz (1), Hild (1).
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger, Wolfram, Wilhelm, Homscheid (4/2), Eißing (1/1), Szczesny (2), Seidel, Klingler (6), Neuhaus (5), Kostuj, Rose (2), Mast, Werschkull (1), Schoss (1).
Schiedsrichter: E.Schmitz/R.Schmitz (Mönchengladbach).
Siebenmeter: 0/2 - 3/8.
Strafminuten: 16 (Disq. Timm 44. und Mazic 46.) – 10.
Zuschauer: 600.
Spielfilm: 2:2 (5.), 4:7 (11.), 5:9 (15.), 7:9 (20.), 9:12 (25.), 11:13 (30.) – 15:14 (37.), 17:17 (42.), 17:19 (47.), 17:21 (54.), 22:22 (60.).