Essen. Die Moskitos Essen starten Freitag gegen Tilburg in die Saison. Stand der Dinge und Ziele - die letzten Infos vor dem Auftakt lesen Sie hier.
Als Nicolas Cornett zu Wochenbeginn beim Fan-Stammtisch der Moskitos Essen nach der Zielsetzung in dieser Saison gefragt wird, zeigt er klare Haltung. „Wir wollen auf jeden Fall die Playoffs erreichen“, sagt der neue Kapitän des Eishockey-Oberligisten. Gleichzeitig lässt er aber auch noch etwas Spielraum. „Und dann mal schauen, wo die Reise hingeht“, fügt der 24-Jährige an.
„DEL2“, ruft ein Gast. Michael Witte, Moderator und zweiter Vorsitzender, schaltet sich ein. „Das zum Thema Erwartungshaltung“, bemerkt er nur. Die ist vor dem Oberliga-Auftakt ein großes Thema am Westbahnhof: Vor dem Saisonstart am Freitag (20 Uhr) zu Hause gegen die Tilburg Trappers herrscht eine gewisse Euphorie, die aber nicht eine erhöhte Erwartungshaltung umschlagen dürfe, wie Trainer Danny Albrecht feststellt: „Die Euphorie sollten wir am besten mit jedem Spiel steigern, die Erwartungshaltung muss aber trotzdem dieselbe bleiben.“
Wie die Zielsetzung lautet und was sonst noch wichtig ist: Hier alle Infos.
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Oberliga Nord und die Rolle der Moskitos
Nach den Rückzügen der EG Diez-Limburg, der U23 des Krefelder EV und der Insolvenz der Crocodiles Hamburg geht die Oberliga Nord mit nur noch zwölf Vereinen an den Start. Weniger Mannschaften, höhere Qualität: Die Leistungsdichte dürfte noch einmal deutlich gestiegen sein. Zumal die Spieler der Vereine, die nicht mehr zur Liga gehören, nun teilweise die Oberligisten verstärken.
Der amtierende Nord-Meister Hannover Scorpions und die Saale Bulls Halle gelten als Top-Favoriten, dahinter dürften sich die Tilburg Trappers und Hannover Indians einreihen. „In den Scorpions und Halle wird es zwei Ausreißer geben. Danach ist der Kampf für alle eröffnet“, sagt Albrecht. Von Platz fünf bis zwölf könne jeder jeden schlagen, glaubt Moskitos-Chef Thomas Böttcher. „Ich bin überzeugt davon, dass wir eine richtig gute Liga haben, weil die beiden sportlich schwächsten Mannschaften mit Limburg und den Krefeld raus sind, sodass die Qualität einen Tick gestiegen ist im Vergleich zum Vorjahr.“
Und die Moskitos? Essen dürfte sich im erweiterten Mittelfeld einreihen – Tendenz nach oben. „Ich traue der Mannschaft schon die eine oder andere Überraschung zu, dass sie auch irgendwo Punkte holt, mit denen man so nicht rechnet“, sagt Böttcher. Was in der Vorbereitung erkennbar war: „Wir haben einen guten Fitnesszustand, die Mannschaft ist läuferisch sehr gut.“
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Vorbereitung auf Tilburg
Nach dem 6:4-Sieg im abschließenden Testspiel bei den Hannover Indians durften sich die Essener Spieler erstmal drei Tage von der kräftezehrenden Vorbereitung erholen. Am Dienstag arbeiteten die Moskitos an System und Aufbau, „sodass wir da in den Spielen ein bisschen flexibler werden“, erklärt Albrecht. Am Mittwoch ging’s weiter mit Set-Plays, in der Abschlusseinheit am Donnerstag um Über- und Unterzahl – der Feinschliff vor dem ersten Bully am Freitag.
Knaller-Start in die Saison
Tilburg, Leipzig (So., 18 Uhr, Kohlrabizirkus), Hannover Scorpions und Herne: Die Moskitos Essen stehen vor einem Knaller-Auftakt. „Das sind natürlich schon vier Kaliber, auf die wir treffen, aber auch aus den Spielen werden wir Punkte holen“, ist sich Böttcher sicher. Einen Fehlstart können sich die Essener nicht erlauben, sie müssen die Fans wieder in die Halle locken. Der ESC hat am Westbahnhof mit durchschnittlich 900 Zuschauern geplant.
„Wir brauchen einfach die Unterstützung unserer Fans“, sagt Böttcher. „Ich weiß natürlich, dass man nur mit Erfolg auch Fans zurückgewinnt. Deswegen ist ein sportlich guter Auftakt für uns sehr wichtig.“
Das Personal
Trainer Albrecht kann zum Auftakt nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Robin Slanina, der in den letzten Testspielen krankheitsbedingt ausfiel, kehrt ins Aufgebot zurück. Allein Johannes Oswald ist laut Albrecht mit einer „leichten Oberkörperverletzung“ fraglich. Hier fällt die Entscheidung kurzfristig. Im Tor dürfte die Nummer eins Bastian Flott-Kucis starten. Als Backup und einziger Förderlizenzspieler ist Leon Hümer von der U20 der Düsseldorfer EG dabei. Dafür hütet Essens Justus Roth in den nächsten Wochen im Düsseldorfer Nachwuchs das Tor.
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Die Essener Ziele
„Unser Anspruch muss ein anderer sein als in den letzten Jahren“, stellt Thomas Böttcher klar. In der Saison 2021/22 scheiterten die Moskitos in den Pre-Playoffs, in der Vorsaison enttäuschten sie mit Platz zwölf. Ein anderer Anspruch also in diesem Jahr bedeutet konkret? „Wir haben intern kommuniziert, dass wir um Platz acht spielen wollen, dass das unsere Zielsetzung ist, weil wir damit in den Pre-Playoffs das entsprechende Heimrecht hätten“, erklärt Böttcher. „Das sollte schon unser Anspruch sein.“
Trainer Danny Albrecht will sich nicht festlegen: Die Playoffs seien das Ziel, „ob es dann Platz drei oder acht ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. Dafür ist die Liga einfach zu eng.“
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