Essen. Moskitos Essen siegen 6:4 bei den Hannover Indians ab. Die große Analyse vor dem Oberliga-Start: Dieses Vorbereitungsfazit kann der ESC ziehen.

Selten war die Euphorie vor dem Saisonstart in den vergangenen Jahren so groß bei den Moskitos Essen. Am kommenden Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) startet der Oberligist zu Hause gegen die Tilburg Trappers in die neue Eishockey-Saison. „Eine volle Hütte“, das wäre der Traumwunsch von Trainer Danny Albrecht zum Auftakt.

Spätestens nach dem 6:4 (1:2, 2:2, 3:0)-Erfolg bei den Hannover Indians zum Vorbereitungsabschluss hätten sich die Essener die verdient. „Bestes Team“, schrieb der ESC-Vorsitzende Thomas Böttcher nach dem letzten Testspiel in den Sozialen Netzwerken. Gleich mehrere Punkte machen den „Mücken“ Hoffnung vor dem Oberliga-Auftakt – wir zählen sie auf.

Moskitos Essen – Punkt eins: Albrecht hat seine Reihen gefunden

Nachdem Albrecht in den ersten Vorbereitungsspielen seine Formation immer wieder verändert hatte, scheint er seine Reihen pünktlich zum Start gefunden zu haben. Die lettischen Angreifer Sandis Zolmanis und Elvijs Biezais werden ergänzt von Enrico Saccomani, der erstmals im vorletzten Testspiel in Tilburg (3:2) in der ersten Reihe auflief – was auf Anhieb funktionierte.

In Hannover zeichnete die erste Reihe für insgesamt fünf der sechs Tore verantwortlich (inklusive Powerplay). Darüber hinaus hat Albrecht seine Abwehrduos (Augstkalns/Gottwald, Frick/Heyer, Hane/Behrens) früh formiert. „Ich glaube, die Pärchen funktionieren gut“, erklärt der Coach. Einzig in den hinteren Angriffsblöcken dürfte es noch leichte Bewegungen geben, weil in Robin Slanina ein, so Albrecht, „wichtiger Baustein“ zuletzt krankheitsbedingt fehlte.

Lesen Sie hier: Darum hat sich Reimer für die Moskitos entschieden.

Dazu dürfte Dennis Reimer seinen festen Platz noch nicht gefunden haben, noch ist der Neuzugang nicht ganz „eisfit“. „Wenn wir ihn jetzt auch noch auf das läuferische und Fitnesslevel bekommen, haben wir die Qual der Wahl. Das ist schön für den Trainer.“ Viel dürfte Albrecht allerdings nicht mehr verändern.

Danny Albrecht ist, auch wenn es hier nicht so aussieht, zufrieden mit der Vorbereitung der Moskitos Essen.
Danny Albrecht ist, auch wenn es hier nicht so aussieht, zufrieden mit der Vorbereitung der Moskitos Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Moskitos Essen – Punkt zwei: Die Angreifer knipsen endlich

In fünf der ersten sechs Testspiele hatten die Moskitos erst insgesamt fünf Mal getroffen – eine ausbaufähige Quote. Die Diskussion haben sie nach den beiden letzten Tests aber zügig beendet: Neun Tore in zwei Spielen – und das gegen Spitzenteams der Oberliga Nord. In den ersten Begegnungen ließen die „Mücken“ vor dem Tor die Klarheit vermissen, zockten noch zu viel.

Mehr Zielstrebigkeit, mehr Kaltschnäuzigkeit: Jetzt zappelt die Scheibe endlich im Netz. In Hannover knipsten zudem erstmals alle drei lettischen Kontingentspieler in einem Spiel. Enrico Saccomani glänzte mit einem Doppelpack und könnte den Erwartungen in der ersten Reihe endlich gerecht werden, dazu feierte der neue Kapitän Nicolas Cornett seine Torpremiere im Moskitos-Dress. Auch im Powerplay verzeichnen die Essener Fortschritte, in Hannover waren sie zwei Mal in Überzahl erfolgreich.

Moskitos Essen – Punkt drei: Das hohe Fitnesslevel

Der schwache Fitnesszustand der Spieler war am Westbahnhof ein leidiges Thema während der vergangenen Saison, das nun offenbar endlich zu den Akten gelegt werden darf. Die Moskitos sind im physischen und läuferischen Vergleich endlich auf der Höhe mit ihren Gegnern – wenn nicht gar darüber.

„Ich sage immer noch: Wir können gegen jeden guten Gegner mithalten. Aufgrund unserer Power und läuferischen Qualität werden es viele Mannschaften schwer haben gegen uns“, glaubt Albrecht. Die vergleichsweise lange Vorbereitung könnte zum Trumpf werden für die „Mücken“ und sich vor allem in den komplizierten Auftaktduellen auszahlen. „Das könnte unser Vorteil sein“, sagt Albrecht.

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Moskitos Essen – das Vorbereitungsfazit

Die Moskitos Essen scheinen gerüstet für den anspruchsvollen Saisonstart, der dem ESC als erste Gegner Tilburg, Leipzig, die Hannover Scorpions und Herne beschert. „Jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die Saison, nachdem wir am Ende auch zwei Siege fürs Selbstvertrauen geholt haben“, erklärt Albrecht. Er bescheinigt seiner Mannschaft eine „sehr gute Vorbereitung“.

Bis zum Auftakt gegen Tilburg gehe es darum, die ausgezeichnete Chemie aufrecht zu erhalten. Wie können die Moskitos in den ersten Spielen bestehen? „Wenn du zu jedem Wechsel und zu jeder Zeit bereit bist, dein Bestes immer wieder abzurufen“, so der Coach. Es gehe viel um Momentum und darum, „wie wir in die Begegnungen reinkommen. Wir sind relativ jung, da wird am Anfang wahrscheinlich auch sehr viel Nervosität herrschen, wenn die Saison beginnt.“

Wenn das Team die Arbeit vorne anstelle, mache er sich da aber wenig Sorgen. Eines steht fest: Verstecken müssen sich die Moskitos Essen nach den jüngsten Auftritten nicht.

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