Essen. Die Allbau Volleys sind mit einem Heimsieg in die neuformierte 2. Bundesliga Pro gestartet. Das hat sich bei den Volleyballerinnen verändert.
In Bergeborbeck viel Neues. Nicht nur, dass aus dem Volleyball-Zweitligisten VC Allbau die „Allbau Volleys“ geworden sind. Ein Jahr lang haben die #pottperlen am Hallo gespielt, weil es in der Heimat an der Friedrich-Lange-Straße ein Leck im Hallendach gab. Der Club sah damals in dem Umzug nach Stoppenberg auch eine Chance, sich in einem modernen Ambiente professioneller zu präsentieren. Doch unterm Strich war das alles doch eine Nummer zu groß. Ohne Kulisse, keine Stimmung.
„Wir sind froh, dass wir wieder zu Hause sind, dort, wo wir auch trainieren“, sagt Trainer Marcel Werzinger. Und die Volleys haben sich mit einem 3:1-Auftaktsieg gegen den SSC Freisen wieder neu eingerichtet, die Heimstärke ist die alte. Fazit nach dem ersten Spieltag vor rund 350 Zuschauern: „Das hat Bock gemacht!“ Bis auf den dritten Satz überzeugten die Essenerinnen mit Spielfreude, Geschlossenheit und Kampfgeist.
Allbau Volleys müssen sich auf einige neue Gegner einstellen
Und der Gegner Freisen? „Ich musste auch erst mal auf die Karte gucken, wo das liegt“, gesteht Werzinger. Also Freisen liegt im Saarland bei Trier und der SSC ist nur einer der neuen Klubs, mit denen man sich künftig auseinandersetzen muss. Die Allbau Volleys spielen nun in der eingleisigen 2. Bundesliga Pro, wo sich nach einer Ligen-Reform Teams aus dem Norden und Süden zusammengefunden haben.
Ein Aufstieg also. Wieder soll alles professioneller werden, die Herausforderung ist definitiv größer, sportlich wie wirtschaftlich. Finanziell ist alles in trockenen Tüchern. Wichtige Partner sind dem Club treu geblieben, neue potente Geldgeber sind dazugekommen und haben den Sprung ermöglicht. Alles andere wäre ja auch ein Schritt zurück gewesen für den etablierten Zweitligisten, für den es in der Vorsaison allerdings nicht wirklich rund lief.
Platz neun war am Ende eine Enttäuschung, nachdem man in den zwei Jahren zuvor in der Tabelle oben mitgemischt und dabei sogar schon Rang vier belegte hatte. Aber Freisen war im Süden ebenfalls nur Fünfter geworden.
Formal und sportlich hat sich einiges geändert für Allbau Volleys
Auch formal hat sich einiges geändert: Am Ende der Spielzeit steigt der Meister in die 1. Bundesliga auf, verzichtet der Primus, kostet das. Die beiden Letztplatzierten steigen in die 2. Liga Nord bzw. Süd ab. Zwölf Vereine haben die Lizenz erhalten, dazu kommt per Sonderspielrecht VCO Dresden. Nur zwei Spielerinnen, deren Ursprungsverband nicht der deutsche ist, dürfen gleichzeitig auf dem Feld stehen, der Einsatz von U23-Spielerinnen wird per Bonussystem und Prämie belohnt.
In der Sporthalle Bergeborbeck haben die Sport- und Bäderbetriebe Essen mit Hilfe des Espo und der Sparkasse Essen eine neue Beschallungsanlage und Anzeigetafel installiert, ein fremdlinienfreier, mobiler Hallenboden ist ebenfalls gefordert. Außerdem bietet nun ein VIP-Bereich mehr Komfort. Soweit die Infrastruktur.
Sportlich haben sich die Volleys ebenfalls neu aufgestellt. Nahezu alle Leistungsträgerinnen sind an Bord geblieben. Acht Abgängen stehen nur vier Zugänge gegenüber, der Kader ist auf 13 Spielerinnen geschrumpft. „Wir sind zwar nicht mehr so breit aufgestellt, aber die Chemie stimmt auf jeden Fall“, meint Werzinger. „Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt“, findet auch Diagonalangreiferin Lisa Schreiner.
Fehlstart für Humann
VV Humann - Kieler TV 0:3 (19:25, 18:25, 15:25). Die Essener Zweitliga-Volleyballer konnten ihren 3:0-Coup aus dem Vorjahr nicht wiederholen und waren dem international besetzten Favoriten recht deutlich unterlegen. Einen Tag später gewann VVH beim Drittligisten PTSV Aachen das Halbfinale im WVV-Pokal mit 3:0.
„Wir haben gegen Kiel kein schlechtes Spiel gemacht“, sagt Humann-Trainer Christoph Bielecki. „Viele Dinge, die wir uns vorgenommen haben, konnten wir umsetzen. Wir haben es aber leider noch nicht geschafft, die Leistung über den gesamten Satz zu halten.“ Der Sieg im Pokal sei wichtig für die Moral gewesen.
Am kommenden Samstag (19 Uhr) spielt der VVH bei TSGL Schöneiche in Berlin.
Vier Talente sind bei den Allbau Volleys hinzugekommen
Die Talente Annica Juditzki (15, von VV Humann)) und Hannah Mohr (18/ VV Schwerte) sind hinzugekommen. Per Doppelspielrecht komplettieren die 17-jährigen Antonia Meiser (Zuspiel) und Greta Rakow (Außenangriff) vom Bundesstützpunkt Münster das Aufgebot. Mit einem Altersdurchschnitt von knapp 23 Jahren leben die Allbau Volleys die Philosophie der neuen Liga, jungen deutschen Spielerinnen die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln. „Und es ist doch auch schön zu sehen“, sagt Marcel Werzinger, „wenn mal ein Routinier über die Talente staunen kann.“
So haben sie gespielt
Allbau Volleys - SSC Freisen 3:1 (25:19, 25:20, 16:25, 25:20).
VCA: .Juditzki, Strube, Mohr, Wiedeking, Schreiner, Rakow, Allzeit, Zandecki, L. Werzinger (MVP), Meiser, Drölle.
Kader: Lara Drölle, Lisa Schreiner, Carlotta Strube, Sina Allzeit, Maren Mäß, Luzie Wiedeking, Lena Werzinger, Lea Zandecki, Annica Juditzki, Hannah Mohr, Antonia Meiser, Greta Rakow.
Abgänge: Natalie Wolter, Isabelle Zwingmann, Giulia Formaggioni (TuS Herten/Regionalliga), Alisha Ossowski, Lena Bernhard (Skurios Volleys Borken), Svenja Mumm, Gianna Limmroth, Sina Bruder (Bayer Leverkusen II/ 3. Liga).
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