Essen. Landesliga-Aufsteiger SG Schönebeck sieht sich für die neue Herausforderung gewappnet. Und bleibt auch künftig der Vereinsphilosophie treu.

Olaf Rehmann wirkt locker, befreit. Angst vor der Landesliga? Hat er keine. „Wir sind da entspannt – nicht ängstlich“, sagt der Aufstiegstrainer der SG Schönebeck. Von Saisonbeginn an hielt sich sein Team an der Tabellenspitze der Bezirksliga, überstand auch die kurze Schwächephase im März mit zwei Niederlagen – die einzigen in dieser Saison - und brachte den Zwei-Punkte-Vorsprung vor BG Überruhr ins Ziel. Nach dem 3:0 bei Rhenania Bottrop durfte der Aufstieg gefeiert werden – erst gut zwei Stunden an der Platzanlage, dann beim Sponsor Haus Lindermann. „Dort ging’s dann bis in den nächsten Tag hinein.“

Nach drei Jahren in der Bezirksliga spielt die SGS künftig wieder sechstklassig – erstmals seit der Saison 2010/11. Als der Vorsprung in der Tabelle in den vergangenen Wochen schrumpfte, behielt das junge Team die Nerven, ging auch in den Schlüsselspielen gegen die Top-Konkurrenten Katernberg (1:1), Vogelheim (1:1) und Burgaltendorf (2:1) nicht als Verlierer vom Platz.

In der entscheidenden Phase kehrten einige wichtige Spieler zurück wie die erfahrenen Nikolas Krause, Pascal Eichholz und Robin Weber. „Wenn man in eine Drucksituation gerät, ist das für junge Spieler oft noch mal ein Tacken schwerer als für erfahrene“, meint Rehmann. „So haben wir uns dann noch steigern können und die nötigen Punkte am Ende geholt.“

Beim Aufsteiger SG Schönebeck wird sich personell nicht allzu viel ändern

Am Wochenende geht es auf Mannschaftsfahrt in einen Center-Park in Holland. Der Landesliga-Saisonstart ist für Anfang August terminiert. Viel verändern wird sich trotz des Aufstiegs nicht im Kader, das Gerüst steht.

Externe Neuzugänge gibt es nur vier: Leon Nevian (SC Croatia Mülheim) und Leon Krasniqi (ETB Schwarz-Weiß U19) vervollständigen das Torhütertrio, Eliah Immel kommt aus der A-Jugend des VfB Speldorf an die Ardelhütte. Der wohl bekannteste Zugang ist Abdelmalik El Ouriachi, der vom Kreisliga-A-Meister SuS Haarzopf kommt, aufgrund seines Kreuzbandrisses aber frühestens im Winter eine Option ist. Dazu zieht die SGS wie schon in dieser Saison einige Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hoch.

Trainer Olaf Rehmann vom Landesliga-Aufsteiger SG Schönebeck schaut relativ gelassen in die Zukunft.
Trainer Olaf Rehmann vom Landesliga-Aufsteiger SG Schönebeck schaut relativ gelassen in die Zukunft. © Thorsten Tillmann

„Das ist der Weg, den der Verein geht, junge Spieler aus der eigenen A-Jugend mitzunehmen. Das läuft ligaunabhängig weiter“, erklärt Rehmann. Die Youngsters sollen unter anderem dabei helfen, den einzigen, aber schmerzhaften Abgang aufzufangen: Torjäger Robin Barth, der die SGS mit 29 Saisontoren zum Aufstieg schoss, zieht es bekanntlich zurück zum Landesliga-Konkurrenten VfB Frohnhausen.

Auch diese Lücke wird intern gefüllt. Nikolas Marvin Krause ist wieder fit, Marco Langer-Jordy ist zwar aufgrund eines Achillesehnenrisses noch raus, hat aber in der Hinrunde schon bewiesen, dass er treffen kann. Nabil El-Hany ist mit insgesamt zehn Toren und einigen Assists die Entdeckung der Rückrunde und habe sich sehr gut entwickelt, so Rehmann. „Da haben wir schon gute Optionen, da sehe ich kein Problem.“

In Sportlicher Leitung arbeitet bei SG Schönebeck künftig ein Duo

Veränderungen gab es hingegen auf der Führungsebene: Sportchef Daniel Neidek hat die SGS zum Saisonende verlassen, Sven Tappeser, der sich maßgeblich um die erste Mannschaft kümmern wird, und Kurt Nauroschat übernehmen als Duo. „Tappe“, so Rehmann, sei aber schon im Hintergrund tätig gewesen. Noch ist unklar, in welcher der beiden Landesliga-Gruppen die SGS spielt. „Ich halte die Liga für ausgeglichen, aber uns schon für eine Mannschaft, die da mithalten kann und hoffentlich auch ihre Punkte holt“, erklärt der Coach.

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Wie schwer es in der neuen Umgebung werden könnte, hat zuletzt Tusem Essen erfahren. Der Neuling musste nach nur einem Landesliga-Jahr gleich wieder runter. Das wollen die Schönebecker natürlich vermeiden, auch wenn sich der Etat auf einem ähnlichen Level bewegen dürfte und wohl der geringste in der Liga sein dürfte. „Wir wissen, dass wir keine finanziellen Sprünge machen können.“ Aber Angst macht das niemandem an der Ardelhütte.

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