Essener Handball-Zweitligist unterliegt dem TSV Bayer Dormagen mit 28:33 (10:18). Erste Hälfte war ohne Elan und Konzentration.
Nach 60 Minuten wurden die Handballer des Tusem Essen endlich erlöst. Am Ende eines schwachen Auftritts im Derby beim TSV Bayer Dormagen musste sich die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann verdientermaßen mit 28:33 (10:18) geschlagen geben, hat dabei immerhin ein noch größeres Debakel verhindert.
Derby war nach wenigen Minuten entschieden
Im Prinzip war das Derby schon nach wenigen Minuten entschieden. Der TSV wirkte deutlich motivierter und zielstrebiger als die Essener. Obwohl der Tabellen-15. den Großteil einer schwierigen Saison hinter sich hat und sich eigentlich auf dem Klassenerhalt ausruhen könnte, war er es, der den Ton angab. Die Gäste verschliefen die erste Viertelstunde vollständig, brachten bis dahin gar nichts zustande. Trainer Hegemann musste schon zwei Auszeiten nehmen, um seine Spieler wachzurütteln, doch viel brachte dies offenbar nicht.
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Nachdem es bereits 4:10 aus Essener Sicht gestanden hatte (15.), gab es durch die Hereinnahme von Nils Homscheid ein kleines Zwischenhoch. Doch dieses hielt nicht lange an, schnell verfiel der Tusem in die alten Muster. Ungenaue Pässe, technische Fehler, mangelnde Konsequenz im Abschluss. Dies sind nur die drei schwerwiegendsten Probleme auf der Mängelliste an diesem Abend.
Tusem war immer einen Schritt zu spät
Denn auch in der Abwehr ging nicht viel. Dormagen spielte einen schnellen und mutigen Handball, wogegen der Tusem eine Halbzeit lang überhaupt nicht ankam. Er wirkte träge und immer einen Schritt zu spät am Mann. Ian Hüter bekam einige Freiheiten am Kreis und wann immer die Hausherren wollten, kamen sich frei zum Abschluss.
Nach dem Seitenwechsel verbesserte sich zunächst kaum etwas, stattdessen eilten die „Wiesel“, wie sich die Dormagener nennen, auf zwölf Treffer davon. Teilweise zauberten sie sogar Kempa-Tricks und „No-Look“-Pässe aus dem Hut, den wiederum der Tusem nur vor der Leistung des Außenseiters ziehen konnte.
Dormagen hatte in Christian Ole Simonsen einen starken Rückhalt
Zudem war der TSV in der Defensive deutlich stabiler als sein Gegner, hatte in Christian Ole Simonsen einen starken Rückhalt. Der Torhüter parierte 16 Abschlüsse der Gäste, die ihm die Erfolge teilweise aber auch schenkten.
Lediglich Torhüter Arne Fuchs und einem kämpferischen Eloy Morante war es zu verdanken, dass sich die Derby-Niederlage in Grenzen hielt und nicht zu einem Desaster wurde. Klar ist jedenfalls, dass die gute Form der vergangenen Partien an diesem Abend komplett verfehlt wurde und der Tusem zu kaum einem Zeitpunkt so richtig in das Spiel fand. Obwohl er mit den Rückkehrern Felix Eißing (nach Verletzung) und Markus Dangers (nach Krankheit) eigentlich zwei gute Alternativen wieder im Kader begrüßen konnte. Aber auch sie hatten in dieser Begegnung keine Bestform.
Dienstag kommen die Wölfe Würzburg zum Nachholspiel
In den nun verbleibenden drei Ligaspielen hat die Mannschaft von der Margarethenhöhe die Möglichkeit, wieder ein anderes Gesicht zu zeigen und dieses Spiel in Dormagen schnellstmöglich vergessen zu machen. Die nächste Chance gibt es direkt nach dem langen Wochenende, wenn die Wölfe Würzburg am Dienstag zum Nachholspiel in die Sporthalle „Am Hallo“ kommen (Anwurf 19.30 Uhr). Ein Heimspiel ist sicherlich eine gute Therapie für die heimstarken Essener.
TSV Bayer Dormagen – Tusem Essen 33:28 (18:10)
Dormagen: Juzbasic, Simonsen (1); Böhnert (1), Reuland (2), Senden (3), Zurga, Rehfus (2), I.Hüter (2), Reimer (5/4), Träger, Grgic, P.Hüter (2), Sterba (3), Schmidt (3), Seesing (5), Steinhaus (4).
Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich; Kämper (1), Reidegeld, Wolfram (1), Dangers (3), Homscheid (5/3), Eißing (1), Buschhaus, Müller (1), Seidel, Morante (11/1), Mast (2), Werschkull (2), Schoss (1).
Schiedsrichter: Bona (Remscheid)/Frank (Radevormwald).
Siebenmeter: 4/4 – 4/7.Strafminuten: 8 – 4.Z
Zuschauer: 1200.
Spielfilm: 4:0 (5.), 7:2 (10.), 10:4 (15.), 11:8 (20.), 14:9 (26.), 18:10 (30.) – 23:11 (35.), 25:15 (40.), 27:17 (45.), 29:20 (50.), 30:24 (55.), 33:28 (60.).