Krefeld. Skaterhockey-Bundesligist Moskitos Essen gewinnt beim favorisierten Crefelder SC und bleibt vorn dabei. Das war der Schlüssel für den Erfolg.

Das ist mal ein Paukenschlag, der die Konkurrenz aufhorchen lässt: Die Bundesliga-Hockeyskater der Moskitos Essen haben beim Tabellenführer Crefelder SC überraschend mit 10:8 (3:3, 3:5, 2:2) gewonnen und sich in der Spitzengruppe festgesetzt. Drei Punkte beträgt der Rückstand der drittplatzierten Essener auf die Skating Bears (ein Spiel mehr), auf Platz zwei liegen die Crash Eagles Kaarst.

Der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher hatte Krefeld im Vorfeld des Duells noch als „haushohen Favoriten“ bezeichnet, die Spieler ließen sich davon nicht abschrecken. Ein Sieg mit Signalwirkung für den weiteren Saisonverlauf? „Das ist natürlich ein wichtiger Sieg gewesen, mit dem wir auch nicht so gerechnet haben“, räumte Kapitän Daniel Breves ein. „Wenn wir uns als Mannschaft an unser Spiel und das System halten, stehen wir zurecht da oben.“

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Moskitos zeigen in Krefeld taktische Meisterleistung

Assistenzkapitän Sebastian Schneider ging verbal mehr in die Offensive: „So wie wir heute gespielt haben, ist es auf jeden Fall möglich, Meister zu werden oder zumindest weiterhin oben mitzuspielen.“ Es war immerhin bereits der siebte Saisonsieg der „Mücken“ – dank einer taktischen Meisterleistung. „Dieses System hat Daniel vorgegeben – das hat den Erfolg gebracht“, bedankte sich Schneider bei seinem Kapitänskollegen.

Sebastian Schneider sorgte mit den Moskitos Essen für einen Paukenschlag in Krefeld.
Sebastian Schneider sorgte mit den Moskitos Essen für einen Paukenschlag in Krefeld. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Stellt sich die Frage: welches System? Nur selten hielten sich Moskitos bisher konsequent an ein System. Wenn doch, versuchten sie, sie den Gegner in einer Mann-gegen-Mann-Verteidigung zu belagern. In Krefeld aber entschieden sich die Gäste für eine Verteidigung im Viereck, deckten die gefährlichen Räume ab und konzentrierten sich nicht nur auf den jeweiligen Gegenspieler. „So wie wir gespielt haben, hatten die Krefelder nicht den Hauch einer Chance. Wir haben hinten gut gearbeitet“, erklärte Schneider.

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Moskitos kassieren ihre Gegentore aus der Distanz

Auf diese Weise konnten die Moskitos auch den Kräfteverschleiß besser auffangen. Zumal sie nur mit elf Feldspielern angereist waren. Schon im Anfangsdrittel griff das System, allerdings kassierten die Essener in den ersten 20 Minuten immer wieder Tore nach Schüssen aus der Distanz – der erste Pausenstand: 3:3.

Der Mittelabschnitt startete ähnlich rasant wie der erste, als nach neun Minuten bereits fünf Tore gefallen waren. Im zweiten Drittel aber konnten sich die Moskitos auf die entscheidenden zwei Tore absetzen. Sie verteidigten diszipliniert, hielten ihre Struktur und ließen sich nicht von den Hausherren aus der Deckung locken. Im Angriff übten sie phasenweise großen Druck aus, störten den gegnerischen Aufbau. „Das System ist die Lösung. Jeder hat eine Aufgabe. Wenn er die erledigt, haben die Gegner Probleme“, so Schneider. „Der Rest nach vorne ergibt sich ganz von allein, weil die anderen Fehler machen.“

Im Schlussdrittel ließen die „Mücken“ es etwas ruhiger angehen, konzentrierten sich fast ausschließlich auf die Defensivarbeit und brachten die drei Punkte ins Ziel. Weiter geht es für den ESC bereits am Donnerstag (16 Uhr) mit dem Pokalachtelfinale beim Zweitligisten Rhein Main Patriots.

So haben sie gespielt

Crefelder SC – Moskitos 8:10.

Drittel: 3:3, 3:5, 2:2.

Tore Moskitos: Frick (2), Luft (2), Könning (2), Porsch, D. Breves, Schneider, J. Dannöhl.

Strafminuten: Essen 4 – Krefeld 0.

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