Coburg. Handball-Zweitligist Tusem Essen verliert beim HSC Coburg knapp mit 20:23 (7:14). Das sind die Gründe für die unnötige Auswärtsniederlage.

Bei seiner zwölften Parade riss Coburgs Torhüter Jan Jochens den linken Arm nach oben, parierte den letzten Ball des Essener und durfte seine Arme direkt zum Jubeln oben lassen. HSC Coburg setzte sich gegen den Tusem mit 23:20 (14:7) durch und bestrafte damit die Abschlussschwäche der Gäste. Dabei waren sie drauf und dran die Partie noch zu drehen.

„Wir haben nicht aufgegeben, haben noch einmal alles ins Spiel geworfen, aber am Ende hat uns auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt“, sagte Essens Eloy Morante nach der Niederlage, die ihren Ursprung bereits in der ersten Halbzeit hatte. Denn nach ordentlichem Auftakt leistete sich der Tusem eine fast viertelstündige Schwächephase ohne eigenen Torerfolg. Die Gastgeber nutzten dies, um sich bis zur Pause auf sieben Tore abzusetzen.

Auch interessant

Tusem Essen bereitet Abschluss gut vor, lässt aber Chancen aus

Dabei stand immer wieder Jan Jochens im Weg und sorgte dafür, dass die Gäste ihren Faden verloren. Immer wieder waren die Abschlüsse zu ungenau, obwohl sie in vielen Fällen gut vorbereitet waren. An sich war das Angriffsspiel des Tusem nicht schlecht, doch es fehlte eben zu häufig die Vollendung. Einzig auf die Abwehr war Verlass. Malte Seidel, der im Training noch umgeknickt war, meldete sich rechtzeitig fit und hielt die Defensive zusammen. Auch Torhüter Lukas Diedrich zeigte eine ordentliche Leistung. Wenn da nicht diese Abschlussschwäche gewesen wäre.

Alexander Schoss und Malte Seidel bei der Abwehrarbeit. Die Defensive funktionierte bei Tusem Essen.
Alexander Schoss und Malte Seidel bei der Abwehrarbeit. Die Defensive funktionierte bei Tusem Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Somit ging es mit einer hohen Hypothek von 7:14 in die Pause, was keine gute Grundlage für den zweiten Durchgang darstellte. Doch der Tusem kämpfte. Die Abwehr machte da weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatte. Und in der Offensive steigerte sich die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann. Zwar blieben immer noch einige Chancen auf der Strecke, doch der Druck auf den HSC Coburg wurde immer größer. Die Hausherren wurden unsicher.

Tusem Essen zwingt Gastgeber Coburg zu Fehlern und holt auf

Plötzlich machten auch sie zahlreiche Fehler und wirkten nervös. Ein Beispiel: Der sonst so sichere Florian Billek scheiterte per Siebenmeter am eingewechselten Sebastian Bliß und machte es somit wieder spannend. Die Einstellung des Tusem passte und so kam er immerhin auf einen Treffer heran (20:19, 55.).

Dass es am Ende jedoch nicht zum Punktgewinn in Coburg reichen sollte, lag an den vergebenen Möglichkeiten in den Schlussminuten. „Wir haben das Spiel im Abschluss verloren“, stellte Morante fest. Glücklicherweise steht nun wieder ein Heimspiel an, wenn es am kommenden Freitag gegen die Eulen Ludwigshafen geht (19.30 Uhr, „Am Hallo“). Denn in der eigenen Halle scheint das Problem mit der Torausbeute momentan nicht allzu groß zu sein: Elf ungeschlagene Heimspiele in Serie sprechen eine andere Sprache als die, die Essen auswärts pflegt.

So haben sie gespielt

HSC 2000 Coburg – Tusem Essen 23:20 (14:7).

Coburg: van der Merwe, Jochens, Apfel; Runarsson (1), M.Jäger (3), Dettenthaler (1), Bis (1), Fuss (1), Ossowski, Billek (5/4), Herzig (5), Krone (1), Knauer (1), Schäffer (3), F.Jäger, Schröder (1).

Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich; Rozman, Reidegeld, Wolfram (2), Dangers (1), Homscheid (3/2), Buschhaus, Müller (4), Seidel, Morante (7), Klingler (1/1), Mast, Werschkull (2), Schoss.

Schiedsrichter: Hehn/Mayer (Pfullingen).

Siebenmeter: 4/5 – 3/5. Strafminuten: 8 – 4. Zuschauer: 1719.

Spielfilm: 3:2 (5.), 5:5 (11.), 6:7 (18.), 12:7 (27.), 14:7 (30.) – 15:8 (35.), 17:12 (40.), 18:15 (45.), 20:18 (50.), 20:19 (55.), 23:20 (60.).

Alle Nachrichten aus dem Essener Sport