Essen. Erstregionalligist ETB Miners gewinnt auch entscheidendes drittes Spiel gegen UBC Münster 101:77. Was Essener nach Heimschock besser machten.

Basketball-Erstregionalligist ETB Miners steht in den Play-off-Finals der Saison 2022/23: Das Team von Headcoach Lars Wendt feierte im entscheidenden dritten Halbfinal-Duell mit dem UBC Münster II einen 101:77-Sieg, riesig der Jubel bei den über 1000 Zuschauern am heimischen Hallo.

1500 Fans hatten gut eine Woche zuvor an gleicher Stelle noch sparsam aus der Wäsche geschaut, als die Münsterländer dem ETB Spiel eins auf beeindruckende Art und Weise aus den Händen gerissen hatten. Alles also noch mal gut gegangen? Vielleicht. Doch diese Formulierung würde kaschieren, wie souverän diese Serie dann doch noch gedreht wurde.

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ETB Miners waren im dritten Spiel einfach nicht zu stoppen

In Münster hatte sich der ETB defensiv wesentlich sattelfester präsentiert, die Münsterländer Dreier-Versuche auf fast die Hälfte runtergedrückt (ganz zu schweigen von der Trefferquote). Jetzt im dritten Spiel gelang es dem UBC zwar wieder öfter, von Downtown abzudrücken (36), auch die Quote war mit 41 Prozent ordentlich. Und so richtig wussten sie in Essen auch nichts mit Andrej König anzufangen, dem 31 Punkte gestattet wurden.

Absteiger Frintrop erleichtert

Es ist vorbei, bei Basketball-Zweitregionalliga-Absteiger Adler Union Frintrop herrschte nach der 73:111-Niederlage in Iserlohn Erleichterung, dass diese verkorkste Saison ein Ende hat. „Deckel druff!“ – so hatte man es auch in den eigenen Kanälen formuliert, und Headcoach Tobias Stadtmann bestätigte: „Viele Spieler und auch ich sind erleichtert, dass wir es halbwegs gut zu Ende gebracht haben.“

Es waren zähe Monate in ständiger Unsicherheit, welcher Kader denn für das nächste Spiel zur Verfügung stehen würde. So blieben erfolgreiche Basketball-Abende Mangelware. Die Partie bei den Kangaroos war so etwas wie die „Spielzeit unter dem Brennglas“. Stadtmann formulierte das so: „Leider noch einmal ein Spiel aus der Kategorie: auswärts chancenlos, mit zu kleiner Rotation, braucht kein Mensch.“

Und auch dieser kleinen Rotation fehlten Intensität und der allerletzte Wille, um den Gastgebern gefährlich werden zu können – Iserlohn stellte die Weichen schnell auf Sieg. Stadtmann: „So eine Abstiegssaison und die Gründe dahinter zehren dann schon an allen und es wird alles sehr mühselig. Ob ein Kern der Mannschaft in der Oberliga weitermacht, werden wir nun besprechen.“

Iserlohn – Frintrop 111:73 (59:33).

Die Viertel: 27:12, 32:21, 29:18, 23:22. Frintrop: Kern (19), Cox (16), Brune (14), Kopietz (8), Stadtmann (7), Lustermann (7), Schäfer (2).

Doch das war für die ETB Miners zu tolerieren, weil sie die Gäste aus Nah- und Mitteldistanz bei unter 30 Prozent hielten – und weil sie offensiv einfach nicht zu stoppen waren und den Gegner in Allem zu toppen wussten.

Satte 57,1 Prozent aller Wurfversuche aus dem Feld fanden ihr Ziel – 63,2 Prozent aus Nah- und Mitteldistanz, 48 Prozent von draußen. Ein ganz heißes Händchen an diesem Nachmittag hatte Devin Peterson: 83,3 Prozent aller Zweier fielen, 71,4 Prozent aller Dreier (fünf von sieben). Dazu gesellten sich noch 10 von 13 möglichen Punkten von der Freiwurflinie – es war der Abend des Devin Peterson, „er war der überragende Mann“, zollte ihm auch Headcoach Lars Wendt Respekt.

Sieg der ETB Miners hat unterm Strich viele Väter

Doch der Sieg hatte durchaus mehrere Väter: Milen Zahariev war fleißig wie immer, trug das Team mit. Nikita Khartchenkov unterstützte mit wichtigen Versuchen und starken Assists, Dzemal Selimovic glänzte mit einem erneuten Double-Double (dem vierten im fünften Playoff-Duell in dieser Saison). „Er ist der Mann der Play-offs bislang“, so Wendt.

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Es war eine intensive Serie und ein intensives drittes Spiel, in dem Münster nie aufgesteckt hatte. Aber der ETB war wachsam geblieben und standhaft, gewann zum ersten Mal nach acht (!) Spielen mal wieder ein drittes Viertel. Vielleicht der Schlüssel zum Erfolg: „Wir hätten zur Pause höher führen können“, bilanzierte Lars Wendt. „Wichtig war, dass wir dann im dritten Viertel drangeblieben sind und die Führung noch ein wenig ausbauen konnten. Jetzt freuen wir uns auf die Final-Serie gegen Ibbenbüren.“

Und die startet am kommenden Samstag um 19.30 Uhr am Hallo.

So haben sie gespielt

ETB – Münster II 101:77 (56:41).

Viertel: 30:18, 26:23, 25:20, 20:16.

ETB: Peterson (31/Effektivität 33), Zahariev (18/6 Rebounds), Khartchenkov (14/4 Assists), Selimovic (12/10 Rebounds), Carney (7), Ajagbe (7/6 Rebounds), Vehmanen (6), Bungart (6), Westerhaus, Özmeral, Agyapong, Tauch (dnp).

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