Nach dem 1:0-Sieg in Potsdam sind die Essenerinnen fast aller Abstiegssorgen ledig. Die Münchnerinnen liegen dagegen auf Titelkurs.
Ruhe hat sich Markus Högner für das Saisonfinale der SGS Essen gewünscht. Und die haben die Bundesliga-Fußballerinnen ihrem Trainer mit dem erkämpften 1:0-Erfolg bei Turbine Potsdam geschenkt. Bei einem Polster von nun acht Punkten deutet nichts mehr darauf hin, dass die Essenerinnen noch in den Abstiegskampf hineingezogen werden. Lockerlassen will die SGS in den verbleibenden Spielen nun aber keineswegs, dafür aber befreit aufspielen. An diesem Samstag (13 Uhr) kann sie das ohnehin, denn Spitzenreiter Bayern München kommt an die Hafenstraße.
Die Münchnerinnen brauchen dringend die Punkte
Und die Gäste brauchen die Punkte unbedingt. Nach dem etwas überraschenden 1:0-Erfolg über den VfL Wolfsburg liegt der FCB auf Titelkurs, darf sich aber wohl keinen Punktverlust mehr erlauben. Schönebeck dagegen würde gerne zeigen, dass es auch gegen einen Top-Klub zu einem zählbaren Erfolg reicht. Der letzte Sieg gegen eine Mannschaft aus den ersten Vier liegt schon zwei Jahre zurück: Durch einen Treffer von Laureta Elmazi in letzter Sekunde schlug die SGS im März 2021 die TSG Hoffenheim mit 1:0.
- Rot-Weiss Essen: Dabrowski über „das größte Manko“.
- Spielabbruch in Zwickau: Drei Punkte für Rot-Weiss Essen.
- RWE: Götze ist wieder fit und visiert den Dreier in Meppen an.
Seither haben die Essenerinnen viel Lehrgeld zahlen müssen. „Wir haben aber in den zurückliegenden Monaten gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte zum Teil sehr gute Leistungen gezeigt. Ich erinnere nur an die Partie gegen Wolfsburg, als wir fast 70 Minuten die Null gehalten haben“, sagt Trainer Högner.
Defensive der Essenerinnen hat sich deutlich stabilisiert
Auch in München hielt es seine Elf lange spannend. Erst kurz vor Schluss fiel der entscheidende Treffer zum 0:2. „Für mich war das ein Stück weit der Wendepunkt in der Hinrunde, als wir nach vielen hohen Niederlagen in München ganz anders aufgetreten sind. Ab dem Zeitpunkt haben wir unseren ‚neuen‘ Stil konsequent durchgezogen“, erklärt Högner mit Blick auf die mittlerweile deutlich stabilere Defensive. Darauf wird es am Samstag auch ankommen, um nicht überrollt zu werden. „Ich hoffe, dass wir eine gute Performance an den Tag legen. Gerade vor den vielen Zuschauern, die erwartet werden, wollen wir dem Tabellenführer einen großen Kampf bieten und von der ersten Minute an konzentriert spielen.“
Tatsächlich wird das Stadion gegen den FCB gut gefüllt sein, viele Tickets wird es an der Tageskasse nicht mehr geben. Es könnten sogar 4500 Schlachtenbummler werden – und das wäre ein neuer Rekord. Erstmals würde die SGS dann von einem ausverkauften Stadion sprechen. Aktuell liegt die Bestmarke bei knapp 3400 Besuchern, die in dieser Saison zum Heimspiel der SGS gegen Wolfsburg kamen. Mehr waren es bisher nur im DFB-Pokal: Das Halbfinale gegen den FCR Duisburg lockte 2007 3750 Menschen an den Hallo.
SGS rechnet mit mindestens 4000 Zuschauern
„Wir rechnen am Samstag mit mindestens 4000 Zuschauern“, erklärt SGS-Manager Florian Zeutschler. „Für eine entspannte Anfahrt öffnen wir die Tore daher schon um 11.30 Uhr.“ Unabhängig vom Ergebnis wird diese Partie ein Saisonhöhepunkt für die SGS. Und für Antonia Baaß ist es vielleicht die richtige Bühne. Denn nach wie vor ist die Zukunft der Flügelspielerin ungewiss: Ihr Vertrag läuft Ende Juni aus. Dass es bisher keine offizielle Mitteilung vom Verein gibt, macht einen Verbleib nicht unbedingt wahrscheinlicher.
Hinzu kommt, dass Trainer Högner zuletzt betonte, sich nach einer weiteren Offensivspielerin umzuschauen. Und hier, so ist hinter den Kulissen zu hören, dürfte es in absehbarer Zeit eine Vollzugsmeldung geben. Was aber nicht heißt, dass sie bei der SGS nicht weiter Augen und Ohren offenhalten.
Aber eben ganz in Ruhe, denn die aktuelle Saison hat das Vertrauen in den aktuellen Kader wachsen lassen.