Essen. Assindia Cardinals verlieren zum Regionalliga-Start gegen die Wuppertal Greyhounds 12:27. So kommentieren die Verantwortlichen die Enttäuschung.

Die Sonne strahlte, die Zuschauer jubelten am Hallo, als „Ace“, das neue Maskottchen der Assindia Cardinals, vor dem Anpfiff mit einer Nebelkanone ins Stadion gefahren wurde. Und der Trainer trug das frisch designte Logo mit der „40“. Die Message war klar: Mit neuem Look und Maskottchen soll es zum 40-Jährigen klappen mit dem direkten Wiederaufstieg in die Zweite Liga (GFL2). Doch der Essener Optimismus hat bereits einen herben Dämpfer erhalten.

Die Essener stolperten in die Regionalliga-Saison und unterlagen dem Aufsteiger Wuppertal Greyhounds zum Auftakt mit 12:27 (0:13, 6:0, 0:14, 6:0). „Ich habe dem Team nach dem Spiel gesagt: Das war erstmal ein Schuss vor den Bug, aber es ist nichts passiert. Wir können immer noch Erster werden und in die Relegation kommen, aber dafür müssen wir uns alle deutlich steigern und gemeinsam dran ziehen“, forderte Wilfried Ziegler.

Auch interessant

Assindia Cardinals müssen es in Düsseldorf besser machen

Der Cardinals-Präsident erhofft sich einen Lerneffekt für das nächste Spiel am Sonntag, 14. Mai (14 Uhr), bei den Düsseldorf Bulldozern, in dem die „Men in Blue“ bereits unter Druck stehen. Cheftrainer Bernd Janzen suchte derweil vergeblich nach einer Erklärung für den enttäuschenden Auftritt: „Vielleicht, weil es das erste Spiel gegen richtige Konkurrenz war. Vielleicht war etwas mit den Köpfen nicht in Ordnung. Vielleicht haben die Spieler geglaubt, das Spiel wäre schon gewonnen oder leicht zu gewinnen.“

Redebedarf: Die Assindia Cardinals müssen nach der Auftaktpleite gegen die Wuppertal Greyhounds in sich gehen.
Redebedarf: Die Assindia Cardinals müssen nach der Auftaktpleite gegen die Wuppertal Greyhounds in sich gehen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Besonders zu Beginn wirkten die Gastgeber völlig überfordert. Die Abstände in der Defensive waren bei der Passverteidigung viel zu groß, immer wieder verpassten die Essener Tackles und machten es den Greyhounds viel zu einfach, sich Richtung Endzone zu arbeiten. Nach dem ersten Viertel führte Wuppertal bereits mit 13:0. „Die ersten 20 Minuten der ersten Halbzeit haben wir hergeschenkt. Wir waren nicht da, wir waren nicht wach“, haderte Janzen.

Auch in der eigenen Offensive fehlte den Cardinals die Durchschlagskraft: Quarterback Alexander Jodlauk war erkrankt, für ihn übernahm Lars Sell die Regie in der Offensive. Der Spielmacher fand allerdings keine Lösungen und wurde nach dem ersten Spielabschnitt durch Lennart Brodeßer ersetzt, der dem Angriffsspiel neues Leben einhauchte und mithalf, den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf 6:13 zu verkürzen.

Verletzungen sorgen für Bruch im Spiel der Assindia Cardinals

Zu Beginn der zweiten Hälfte das gleiche Bild wie zu Anfang: Der Rückstand wuchs im dritten Viertel zügig auf 6:27 an – und die Pflichtaufgabe entwickelte sich immer mehr zu einer Herausforderung. Ein Erklärungsansatz, der allerdings die schwache Anfangsphase nicht entschuldigen konnte: die vielen Verletzungen. Urs Lerch, Mentalitätsmonster und Kopf der Offensive, musste im zweiten Viertel verletzungsbedingt raus und animierte das Publikum noch mal, als er vom Krankenwagen abgeholt wurde.

Auch interessant

Quarterback Brodeßer musste verletzt wenige Minuten nach seiner Einwechslung den Platz wieder verlassen. „Durch die Verletzungen bekommst du einen Stecker nach dem anderen gezogen. Es ist wahnsinnig schwierig, sich dann noch einmal neu zu fokussieren“, sagte Ziegler.

Bei der Suche nach einem Hoffnungsschimmer fällt der Blick schnell auf Robert Shufford: Als die Essener den US-Amerikaner mehr in Szene setzten, nahm der Angriff Fahrt auf. Der Running Back erzielte beide Touchdowns: den ersten nach einem Lauf über satte 75 Yards, auf dem Weg zum zweiten legte er rund 30 Yards zurück. Schon zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte er durch einen hervorragenden Lauf über die linke Außenbahn ein erstes, kleines Ausrufezeichen gesetzt. „Wenn wir ihn blocken und er nur noch einen Gegenspieler hat, erwarten wir von ihm, dass er den dann auch schlägt“, sagt Janzen.

Alle Nachrichten aus dem Essener Sport