Potsdam. Zweitligist Tusem Essen verliert beim 1. VfL Potsdam am Ende knapp 27:28. Darum war es unterm Strich eine ärgerliche Niederlage für die Essener.
„Da war mehr drin, das ist sehr ärgerlich“, sagte ein enttäuschter Felix Klingler nach dem Spiel seines Tusem Essen beim 1. VfL Potsdam. Der Rechtsaußen war mit acht Treffern der beste Schütze bei den Gäste, doch am Ende reichte es bei der knappen 27:28-Niederlage nicht zu etwas Zählbarem. Auch, weil die Potsdamer dank ihrer hohen individuellen Qualität in den entscheidenden Situationen besser waren.
Der Tusem legte gut los, versuchte, die gegnerische Abwehr so lange wie möglich zu beschäftigen und im richtigen Moment zuzuschlagen. Über Eloy Morante und Dennis Szczesny ging es entschlossen in Richtung Potsdamer Tor und zur Führung. Die Gastgeber hatten dagegen noch einige Anlaufschwierigkeiten und waren in vielen Aktionen zu ungenau, sowohl im Passspiel als auch im Angriff.
Tusem Essen verliert Rhythmus durch unglückliche Situation
Einen Schreckmoment gab es für die Gäste aus Essen, als sich Torhüter Lukas Diedrich an der Hand verletzte. Der Held aus dem Hinspiel konnte aber nach mehrminütiger Behandlung weiterspielen und war prompt mit einigen Paraden zur Stelle.
Der Tusem hielt lange Torjäger und Neu-Nationalspieler Max Beneke vom Tor weg und zogen auf drei Treffer davon. Ein Bruch in die Partie kam dann nach einer guten Viertelstunde durch einen kuriosen Umstand: Ein Essener Spieler berührte bei seiner Auswechslung versehentlich den Auszeit-Knopf. So etwas hatte es bis dato noch nicht gegeben, deswegen mussten die Offiziellen kurzerhand in das ausgedruckte Regelwerk schauen. Die Folge: Dem Tusem wurde eine seiner drei Auszeiten abgezogen.
Auch interessant
Die Pause tat Tusem Essen in Potsdam erst einmal gut
Dies war schon ärgerlich genug, jedoch war der sportliche Knick in den Minuten danach noch deutlicher. Die Essener kamen aus ihrem Rhythmus, erlaubten sich nun wieder einfache Fehler und brachten die Potsdamer ins Spiel. Noch vor der Pause schafften es die Hausherren, die Begegnung durch den engagierten Matthes Langhoff zu drehen und den Tusem zu ärgern. Immerhin sorgten das Kämpferherz und der wuchtige Abschluss von Szczesny in der letzten Sekunde für den Gleichstand zur Halbzeit.
Die Pause tat den Gästen gut, denn sie starteten frisch in den zweiten Durchgang. Allerdings galt das Gleiche auch für den VfL. Der drehte nun noch etwas mehr auf, vor allem über Beneke. Dazu machten sie es clever, provozierten immer wieder Stürmerfouls und machten somit einige Angriffe des Tusem zunichte. Dort stellten sich die Essener etwas zu plump an, ebenso in der Abwehr. Dies wurde Eloy Morante nach knapp 45 Minuten zum Verhängnis, der Rückraumspieler sah nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte.
In der Essener Abwehr tun sich Lücken auf
Der nächste Rückschlag für die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann, die sich dennoch gegen die drohende Niederlage zu wehren versuchte. Nur die Abwehr offenbarte in den wichtigen Momenten einige Lücken und die Torhüter bekamen kaum eine Hand an den Ball. Auf der anderen Seite parierte Lasse Ludwig für die Gastgeber einige Abschlüsse und ließ den Tusem verzweifeln. Die Gäste gaben nie auf, doch zu mehr als der knappen Niederlage reichte es nicht. „Wir haben ihre starken Individualisten leider nicht ganz in den Griff bekommen, und Potsdam hatte die eine oder andere Torwartparade mehr“, analysierte Rechtsaußen Klingler.
- Frauenfußball: SGS Essen könnte entscheidenden Schritt machen
- Handball: Tusem Essen kassiert ärgerliche Niederlage in Potsdam
- Warum man sich in Schonnebeck mit der Bundesliga beschäftigt
- Basketball: Für ETB Miners wird es richtig ernst
Für den Tusem hat eine harte Woche begonnen, die am Dienstag im Düsseldorfer Castello mit dem Auswärtsspiel ohne Wertung beim HC Motor Saporischschja weitergeht (Anwurf 19.30 Uhr) und am Freitag mit dem Heimspiel gegen den TV Großwallstadt (19.30 Uhr, „Am Hallo“) endet.
So haben sie gespielt
1. VfL Potsdam – Tusem 28:27 (13:13).
Potsdam: Ludwig, Voncina, Ferjan; Hansson, Zwanzig, Simic (1), Siemer (8/3), Beneke (5), Kaludjerovic, Lichtlein (4), Thiele, Nowak, Akakpo (2), Sauter (3), Langhoff (5), Kraus.
Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich; Rozman (1), Reidegeld, Wolfram, Dangers (1), Homscheid (2/2), Szczesny (7), Müller (3), Seidel, Morante (4), Klingler (8), Mast (1), Werschkull, Schoss.
Siebenmeter: 3/3 – 2/3. Strafminuten: 8 – 12 (Disq. Morante 45.). Zuschauer: 900.
Spielfilm: 1:2 (5.), 4:4 (10.), 5:8 (15.), 7:9 (20.), 10:11 (25.), 12:11 (29.), 13:13 (30.) – 14:16 (35.), 20:17 (41.), 22:18 (46.), 25:22 (52.), 28:26 (58.), 28:27 (60.).