Essen. Zweitligist Tusem Essen läuft am Freitag beim heimstarken 1. VfL Potsdam auf. Deshalb ist dieses Spiel einen besonderes für die Trainer.
Zweimal pro Woche telefonieren sie als Freunde, dreimal in dieser Saison treten sie als Trainer mit ihren Teams gegeneinander an. Seit Jahren sind Michael Hegemann von Tusem Essen und Bob Hanning vom 1. VfL Potsdam miteinander befreundet, doch an diesem Freitag (19 Uhr, MBS Arena) geht es weniger um Sympathiepunkte, sondern vielmehr um Zähler für die Tabelle in der 2. Handball-Bundesliga.
Für Hanning ist Hegemann „einer meiner besten Freunde und Trainerkollegen“, weshalb dieses Duell von Natur aus immer etwas Besonderes für beide ist. Für Hanning wohl noch etwas mehr, denn der 55-Jährige ist nicht nur in Essen geboren, sondern hat auch eine lange Tusem-Vergangenheit. Unter anderem gewann er 1994 mit der A-Jugend die Deutsche Meisterschaft. Aber auch einige Spieler treffen auf ihre alten Kollegen. Karl Roosna, Cyrill Akakpo und Rolando Urios spielten vor einigen Jahren noch für Essen. Immerhin erzielte dieses Trio schon 131 Saisontore für den Aufsteiger und hatte damit seinen Anteil daran, dass der VfL Platz fünf einnimmt.
Tusem Essen erwartet anspruchsvolle und schwierige Aufgabe
Bester Schütze der Potsdamer ist jedoch mit Abstand Rückraumspieler Max Beneke, der schon 159 Tore warf. Damit gehört der erst 19-Jährige zu den besten Torjägern der Liga und konnte auch schon für den Kooperationspartner Füchse Berlin in der 1. Bundesliga per Zweitspielrecht einige Treffer erzielen.
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„In Potsdam erwartet uns eine sehr anspruchsvolle und schwierige Aufgabe“, weiß Hegemann und führt aus: „Das Team ist mit einigen Nachwuchstalenten gespickt, die auch dem Kader des Erstligisten Füchse Berlin angehören. Insgesamt verfügt das Team über eine hohe individuelle Qualität, die uns eine top Leistung in Abwehr und Angriff abverlangen wird.“
Tusem Essen baute beim klaren Hinspiel-Sieg starke Deckung
Es gilt also wieder alle Sinne zu schärfen wie im Hinspiel, das die Essener souverän mit 28:20 gewannen, was vor allem einer starken Abwehr zu verdanken war. Allen voran war es Torhüter Lukas Diedrich, der mit seinen 16 Paraden den Gegner zur Verzweiflung gebracht hatte. „Wenn wir es schaffen, sie wieder bei 20 Toren zu halten, bin ich mir sicher, werden wir etwas Zählbares mitnehmen“, sagt Hegemann.
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Andererseits weiß Potsdams Trainer Hanning, der gerade erst seinen Vertrag beim Zweitligisten verlängert hat, dass auch der Tusem schlagbar ist. Das hat das Erstrundenspiel im DHB-Pokal Anfang der Saison gezeigt (32:27). Die Heimstärke wird den Essenern diesmal nicht viel bringen, außer etwas Selbstvertrauen, dafür hoffen die Gastgeber auf die Fortsetzung ihrer Erfolgsserie. Die vergangenen vier Heimspiele haben sie allesamt gewonnen, dabei erzielten sie jeweils immer mindestens 32 Tore. Generell hat der Aufsteiger eine der besten Offensiven der Liga. Und Hanning gibt sich kämpferisch, denn auch das Hinspiel-Ergebnis stachelt ihn an: „Jetzt wollen wir gegen Essen die zwei Punkte zurückholen.“