Essen. Mesopotamias Fuat Kartal wurde notoperiert. Jetzt ist er raus aus dem Krankenhaus. Der Verein macht der Stadt Essen Vorwürfe. Was sie antwortet.
SV Mesopotamias Fuat Kartal hat sich in einem Kreisliga-B-Spiel schwer verletzt und wurde dreimal notoperiert. Nun konnte er das Krankenhaus verlassen. Das gab der Essener Verein bekannt, doch der Konflikt geht weiter.
Der 36-jährige Kartal, der bis vor kurzem auf der Intensivstation der Uniklinik Essen lag, ist inzwischen aus dem Krankenhaus raus – er ist auf dem Weg der Besserung. Dennoch sind gesundheitliche Folgen weiterhin ungewiss. „Ob Kartal bleibende Schäden davontragen wird, müssen die zukünftigen Behandlungen zeigen“, so der Verein in seiner aktuellen Mitteilung.
SV Mesopotamia: Gesundheitliche Folgen bei Kartal weiterhin ungewiss
Auslöser des Unfalls war ein Zweikampf im Spiel gegen den FC Stoppenberg (19. März). Fuat Kartal wurde laut Aussage des SV Mesopotamias von einem Gegenspieler geschubst, verlor daraufhin das Gleichgewicht und fiel mit dem Kopf auf eine scharfe Kante eines Werbebanners. Beim FC Stoppenberg sprach man von „einem unglücklichen Foul“.
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Sowohl Angehörige des Spielers als auch der Verein zeigten sich überaus schockiert über den Unfall – und übten Kritik an der Sicherheit der Sportstätte Lohwiese in Karnap. Dort wurde das Spiel ausgetragen. Die Unfallstelle soll nicht gesichert gewesen sein, behauptet der SV Mesopotamia. Das Spiel musste abgebrochen werden, Notarzt und Hilfspersonal transportierten Kartal in die Uniklinik Essen.
Der Verein möchte den Vorfall vorsorglich von der Staatsanwaltschaft Essen prüfen lassen. Eine Anzeige liegt noch nicht vor, sagt die Behörde nach WAZ-Nachfrage.
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Nach Unfall: SV Mesopotamia erwartet Prüfung der Sportanlagen in Essen
Vorstandsmitglieder des Vereins beharren nun darauf, dass Zuständige der Stadt Essen die Sportanlagen auf ihre Sicherheit prüfen. „Mit Blick auf die Gesundheit der Spieler erwarten wir, dass Maßnahmen ergriffen werden. Eine der Maßnahmen müsste nach dem Vorfall unseres Spielers Kartal die sein, dass ein „neutraler“ Sachverständiger alle Sportanlagen in Essen auf ihre Verkehrssicherheit prüft und in Kauf zu nehmende Risiken mit der Öffentlichkeit teilt.“
Es könne nicht sein, dass Spieler aufgrund ihres Sportes „um ihr Leben bangen müssen“, weil die Anlagen unsicher seien. Aus Mesopotamias Sicht ist das ein „Armutszeugnis und wird dem lokalen Fußball unserer Stadt nicht gerecht“.
Die Sportplätze in Essen müssten regelmäßig aufgesucht werden, fordert der Klub. Er appelliert auch an andere Fußballklubs, sich dieser Forderung anzuschließen, „da ansonsten zukünftige Verletzungen aus Gewissensgründen eine Mithaftung darstellen werden“.
Sport- und Bäderbetriebe Essen: „Prüfung und die Aufarbeitung laufen weiterhin“
Laut der Sport- und Bäderbetriebe Essen findet eine solche Prüfung statt. „Die Plätze werden durch die Sportstättensachbearbeiter der Verwaltung regelmäßig kontrolliert – sowohl auf Funktionalität, eine intakte Infrastruktur als auch mögliche Gefahrenstellen“, teilen sie auf eine zweite Anfrage dieser Redaktion mit.
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Und weiter: „Auf städtischen Sportanlagen, die eigenverantwortlich durch Essener Sportvereine genutzt werden, sind die Vereine dazu verpflichtet, dem ebenfalls nachzukommen.“ Auf Mängelanzeigen gehe man umgehend ein, sodass diese „unverzüglich durch eigenes Personal oder extern beauftragte Firmen behoben werden“. Bei einem Besuch dieser Redaktion auf der Sportanlage Lohwiese, konnten am Mittwoch keine Werbebanner gesichtet werden. Es scheint, als hätte die Stadt diese bereits entfernt.
Zusätzlich betont die Stadt, dass die fachlichen Prüfungen und die Aufarbeitung des Vorfalls derzeit noch laufen. Die Verwaltung hat bereits Kontakt zur Familie von Fuat Kartal aufgenommen.
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