Essen. Tusem Essen erwartet Samstag gegen den Abstiegskandidaten HSG Konstanz ein Kampfspiel. Für einige Handballer ist das Duell ein besonderes Spiel.
Ostereier sammeln ist an diesem Wochenende angesagt. Nicht aber für die Handballer des Zweitligisten Tusem Essen, für den es an diesem Samstag (19.30 Uhr, „Am Hallo“) im Heimspiel gegen die HSG Konstanz um Punkte geht. Und die wiederum wurden die Gäste gerne aus Essen mitnehmen, denn als Abstiegskandidat sind sie noch viel mehr auf etwas Zählbares angewiesen.
Die ehemaligen Essener Niklas Ingenpaß und Jörg Lützelberger kommen mit Konstanz nicht zurück ins Ruhrgebiet, um alte Freundschaften zu pflegen. Kreisläufer Ingenpaß, der beim Tusem Profi geworden ist, hat genauso den Auswärtssieg im Blick wie sein Trainer Lützelberger. Dieser spielte 2008 für die Essener, ehe sie zum zweiten Mal Insolvenz anmelden mussten. Der mittlerweile 37-Jährige spürt bei seinem aktuellen Verein nun weniger den finanziellen Druck als vielmehr den sportlichen. Die HSG steht auf dem ersten Abstiegsplatz und hat sechs Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Somit müssten die Gäste vom Bodensee zwingend gewinnen.
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Tusem Essen kann Heimspiel gegen Konstanz selbstbewusst angehen
„Wir müssen unbekümmert und frech in die Partie reingehen. Jeder kann zeigen, was er kann“, sagt Lützelberger, der arge Personalsorgen hat. Gleich zehn Spieler drohen verletzungs- oder krankheitsbedingt auszufallen, zudem erwartet der HSG-Trainer einen starken Gegner. Nicht umsonst spricht er von „einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison.“
Auf der anderen Seite kann der Tusem recht selbstbewusst in die Partie gehen. Die Überraschungserfolge gegen Topteams der Liga wie Eisenach (28:24) oder Tabellenführer Balingen (21:21) haben nicht nur Eindruck beim Gegner hinterlassen, sondern dürften auch ein gutes Gefühl für den weiteren Saisonverlauf geben. Auch wenn es zuletzt wieder eine ärgerliche Niederlage (35:41) gegen den TuS N-Lübbecke zu verkraften galt, ist die Heimbilanz der letzten Wochen und Monate durchaus eine Stärke der Essener. Seit mittlerweile neun Spielen in Serie ist das Team von Trainer Michael Hegemann in der eigenen Halle ungeschlagen.
Für Felix Klinger ist Spiel gegen Konstanz ein besonderes
Nun gilt es diese Erfolgswelle weiterzureiten. Doch Mannschaften unter Druck können viel Kraft mobilisieren, dementsprechend dürfte es umkämpft zugehen, was den Essenern in der Regel eher entgegenkommt. Und nach der bitteren 35:41-Pleite in Lübbecke ist klar, worauf der Fokus im Heimspiel am Samstag liegen sollte: auf der Abwehr.
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Die Zahl der Gegentore war schlicht zu hoch, da nützte auch eine insgesamt sehr ordentliche Leistung im Angriff nicht viel. Klar ist auch, dass der Tusem mit einer Defensive in Normalform der absolute Favorit sein wird. Achten muss er gegen Konstanz auf Rechtsaußen Lukas Köder (89 Saisontore) und die Rückraum-Linken Lars Michelberger (87) und David Knezevic (86), sofern diese nicht auch verletzt ausfallen sollten.
Im Hinspiel war der Tusem mit 30:27 erfolgreich, auch dank der acht Treffer von Felix Klingler. Ausgerechnet Klingler, denn der Rechtsaußen kam 2018 aus Konstanz, weshalb die Partie gegen seine ehemaligen Mitspieler durchaus wieder etwas Besonderes für ihn sein könnte.